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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Ahnung, was in deinem verwirrten Geist vorgeht, aber ich kann dir sagen, daß es mit Emmanuel Weingrass zu Ende geht. Ich hab’ da einen Doktor angeheuert, und der hat dem Alten eine Spritze verpaßt.«
    »Er ist schon jetzt weg vom Fenster. Und Kendrick auch.«
    »Was?«
    »Ich konnte nicht warten, Geliebte – wir alle konnten nicht. Es gab bessere Möglichkeiten, logischere, und vor allem eine, die nicht unerwartet kam.«
    »Was, zum Teufel, hast du getan?«
    »Einem tief gekränkten Volk Gelegenheit gegeben, sich an einem Mann zu rächen, der diesen Leuten verdammt übel mitgespielt hat. Ich habe die Überlebenden gefunden. Ich wußte, wo ich zu suchen hatte.«
    »Andy-Boy«, sagte Ardis, setzte sich ihrem Mann gegenüber und richtete die großen grünen Augen auf sein geistesabwesendes Gesicht. »Ich frage noch einmal, was hast du getan?«
    »Ein Hindernis entfernt, das die militärische Stärke dieses Landes so weit abgebaut hätte, daß es nicht mehr akzeptabel gewesen wäre – das den mächtigsten Riesen der freien Welt in einen jämmerlichen Zwerg verwandelt hätte. Hätten wir das zugelassen, hätte es mich persönlich an die achthundert Millionen Dollar und unsere Gruppe Milliarden gekostet.«
    »O mein Gott... Du konntest nicht warten – du konntest nicht warten! Du hast die Araber auf ihn angesetzt.«
     
    »Mr. President, ich brauche diese fünf Tage«, bat Mitchell Payton und beugte sich auf dem steiflehnigen Stuhl vor, den ihm der Präsident in seinen Privaträumen im Weißen Haus angeboten
hatte. Langford Jennings saß, nur mit Pyjama und Morgenmantel bekleidet, lässig mit übereinandergeschlagenen Beinen in der Couchecke und sah Payton unverwandt an. »Mir ist klar, daß ich, indem ich mich direkt an Sie wende, ungefähr hundert Vorschriften übertreten habe, aber ich war in meiner ganzen Laufbahn noch nie so beunruhigt. Vor Jahren sagte einmal ein junger Mann zu seinem Kommandeur, daß das Amt des Präsidenten mit einer Krebsgeschwulst behaftet sei. Hier sitzt ein viel älterer Mann, der im wesentlichen das gleiche sagt, außer daß man Ihnen in diesem Fall die Existenz der Krankheit verschwiegen hat – wenn es sie wirklich gibt, was ich fest glaube.«
    »Sie sind hier, Herr Dr. Payton«, sagte Jennings, die klangvolle Stimme tonlos und unverkennbar ängstlich. »Ja, Herr Dr. Payton – ich mußte mir ganz schnell ein paar Fakten einprägen -, denn Samuel Winters hat mir erklärt, wenn Sie sagten, Sie seien beunruhigt, hätten die meisten Männer unter den gleichen Umständen längst einen Schock. Nach dem, was Sie mir berichtet haben, verstehe ich, was er meint. Ich habe einen Schock.«
    »Ich bin für seine Fürsprache sehr dankbar. Zwar hab’ ich gewußt, daß er sich an mich erinnern würde, ich war jedoch nicht sicher, ob ich ihn dazu bringen konnte, mich ernst zu nehmen.«
    »Er hat Sie ernst genommen. Und Sie haben mir alles erzählt? Die ganze unglaubliche Schweinerei?«
    »Alles, was wir wissen, Sir, alles, was wir Stück um Stück zusammengetragen haben, wobei ich zugeben muß, daß wir niemand auf frischer Tat ertappt haben.«
    »Wieso sind Sie dann so sicher?« fragte der Präsident nachdenklich. »Meine Gegner unterstellen mir, ich sei zu jedem erdenklichen Betrug fähig. Läßt Sie das kalt? Denn wenn ich Sie ansehe, und nach allem, was ich über Sie weiß, kann ich mir nicht vorstellen, daß Sie einer meiner eifrigsten Anhänger sind.«
    »Ich muß mit einem Menschen nicht immer gleicher Meinung sein, um ihn für einen anständigen Menschen zu halten.«
    »Was bedeutet, ich bin okay, aber wählen würden Sie mich nicht, ist das richtig?« fragte der Präsident mit einem feinen Lächeln.
    »Nein, wählen würde ich Sie nicht, Mr. President«, antwortete Payton, Langford Jennings’ Lächeln erwidernd.
    »Sie sind sehr aufrichtig, und von Samuel Winters weiß ich
auch, was ich sonst von Ihnen zu halten habe, und dennoch, Herr Dr. Payton... Sie kommen durch ein Hintertürchen zu mir und verlangen etwas Unglaubliches, ersuchen mich, die Inlandsaktivitäten eines Geheimdienstes zu vertuschen, dem es vom Gesetz verboten ist, im Inland zu operieren. Weiterhin verlangen Sie, daß ich die aufsehenerregende Information über eine nationale Tragödie unterdrücke, ein von Terroristen angezetteltes Massaker, bei dem ein Mann getötet werden sollte, dem das Land sehr viel verdankt. Kurz gesagt, Sie verlangen von mir, alle möglichen Vorschriften zu umgehen, die eng mit meinem Amtseid

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