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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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saß ich im Flugzeug.«
    »Und ich war beim Basketball.« Jacob Mandel sagte es fast schuldbewußt.
    »Es ist nicht die größte Tagesneuigkeit«, meinte Eric Sundstrom. »Die Spätausgabe der Washington Post bringt es auf Seite vier oder fünf, glaub’ ich, und dort kannte man Vanvlanderen.
Hier draußen und in Palm Springs dürften bisher nicht allzu viele Leute seinen Namen gehört haben.«
    »Und was haben er oder sein Tod mit den Palästinensern zu tun?« fragte Logan, die dunklen Augen unverwandt auf Varak gerichtet.
    »Der Herzanfall, der als Todesursache genannt wird, ist zweifelhaft.«
    Jedes einzelne Gesicht an dem runden Tisch sah aus wie aus Granit gehauen – hart und reglos. Langsam wandten sie sich einander zu, sahen sich an, und die Ungeheuerlichkeit dieser Anspielung schlug wie eine riesige Welle über ihnen zusammen.
    »Das ist eine sehr gewagte Behauptung, Mr. Varak«, sagte Winters. »Würden Sie sie meinen Freunden genauso erklären wie vorher mir?«
    »Die Männer um Vizepräsident Bollinger sind im wesentlichen die, denen die Parteispenden am lockersten sitzen, aber sie bekämpfen sich gegenseitig. Ich habe in Erfahrung gebracht, daß es da mehrere Interessengruppen gibt. Die eine möchte den Vizepräsidenten durch einen ganz bestimmten Kandidaten ersetzen, eine zweite will ihn halten, und eine dritte besteht darauf, abzuwarten, bis die politische Landschaft übersichtlicher ist.«
    »Und?« fragte Jacob Mandel, seine silbergerahmte Brille abnehmend.
    »Der einzige, den offenbar niemand akzeptiert, ist Evan Kendrick.«
    »Und, Milos?« sagte Margaret Lowell.
    »Alles, was wir tun, birgt ein gewisses Risiko«, antwortete Varak. »Ich habe nie versucht, das zu bagatellisieren, wenn ich Ihnen auch Anonymität garantiert habe. Dennoch mußten wir, um die Kampagne für den Kongreßabgeordneten Kendrick einzuleiten, ein politisches Komitee gründen, durch das wir Material und Geld schleusen, ohne daß Sie dabei in Erscheinung treten. Das hat mehrere Wochen gedauert, und es ist möglich, daß die Neuigkeit jetzt bis San Diego durchgedrungen ist. Es ist nicht schwierig, sich die Reaktion von Bollingers Leuten vorzustellen, besonders die der Gruppe, die ihn am stärksten unterstützt. Kendrick ist ein amerikanischer Held, ein Kandidat, der so populär ist, daß er gewissermaßen wie von selbst auf der Wahlliste auftauchen kann – genauso, wie wir es geplant hatten.
Diese Leute könnten in Panik geraten und sich nach einer schnellen und endgültigen Lösung umsehen. Zu ihnen müßten auch die Vanvlanderens gehören, und Mrs. Vanvlanderen, die Stabschefin des Vizepräsidenten, hat ausgezeichnete Verbindungen nach Europa und zum Nahen Osten.«
    »Gütiger Himmel!« rief Eric Sundstrom. »Wollen Sie etwa behaupten, daß Vizepräsident Bollinger für diese Terroristenüberfälle, diese Morde, verantwortlich ist?«
    »Direkt hat er bestimmt nichts damit zu tun, Sir. Es könnte eher auf der Linie der Bemerkungen liegen, die König Heinrich bei Hofe über Thomas Becket fallenließ. ›Will mich denn niemand von diesem Wirrkopf von Priester befreien?‹ Der König gab keinen Befehl, keine Anweisungen, er stellte einfach nur eine Frage, lachend wahrscheinlich, doch seine Ritter begriffen, worauf es ankam. Und bei uns ist entscheidend, daß es mächtige Leute sein müssen, die es diesen Killern ermöglicht haben, ins Land zu kommen, und sie, als sie hier waren, mit allem Nötigen ausstatteten.«
    »Das kann ich nicht glauben«, flüsterte Jacob Mandel, seine Brille umklammernd.
    »Einen Moment«, unterbrach Gideon Logan, den großen Kopf zur Seite geneigt, die Augen noch immer auf Varak gerichtet. »Sie haben auch angedeutet, Vanvlanderens Herzanfall könnte etwas anderes gewesen sein. Wie kommen Sie zu dieser Vermutung, und wie hängt sie, wenn Sie recht haben, mit den Palästinensern zusammen?«
    »Der erste Verdacht wegen Vanvlanderens Herztod kam mir, als ich erfuhr, daß Mrs. Vanvlanderen schon eine Stunde, nachdem der Tote in die Leichenhalle gebracht worden war, die Anordnung gab, ihr Mann müsse sofort eingeäschert werden. Sie behauptete, das hätten sie sich gegenseitig versprochen.«
    »Dadurch wurde natürlich eine Autopsie verhindert.« Die Anwältin Margaret Lowell nickte. »Und worin besteht nun die Verbindung mit den Palästinensern?«
    »Fangen wir mit dem Timing an. Ein gesunder Sportler, der noch nie Herzbeschwerden hatte, stirbt vierundzwanzig Stunden nach den Überfällen auf Kendricks

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