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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die Untersuchungsbehörden haben bestimmte Tatsachen nicht miteinander in Verbindung gebracht
und sind dabei auf dich und vielleicht noch zu ein paar anderen hier draußen gestoßen. Wieso hat sie’s nicht getan? Sie muß das Puzzle auch zusammensetzen können.«
    Ardis Vanvlanderen griff nach einer Zigarette, aus ihren Augen sprach ungewohnte Hilflosigkeit. »Es könnte mehrere Gründe geben«, sagte sie ohne große Überzeugung, als sie das Feuerzeug anknipste. »Erstens wird der Vizepräsident oft übersehen, wenn es um Nachrichtensperren aus Sicherheitsgründen geht – Truman hatte nie etwas vom Manhattanprojekt gehört. Dann ist es den Leuten vielleicht darum zu tun, eine Panik zu vermeiden, falls diese Überfälle stattgefunden haben – und ich bin nicht bereit, das ohne weiteres einzuräumen. Wir haben deinen Varak bei einer Lüge erwischt; er wäre auch zu einer zweiten fähig. Ich glaube ganz einfach nicht, daß es diese Überfälle gegeben hat.«
    Das Glas mit beiden Händen umklammernd, stand Sundstrom reglos da und sah auf seine frühere Geliebte hinunter. »Er hat es getan, nicht wahr, Ardis?« sagte er leise. »Dieser Größenwahnsinnige hat die Möglichkeit nicht ertragen, daß eine kleine Gruppe >wohltätiger Außenseiter< seinen Mann durch einen anderen ersetzen könnte, der es fertigbrächte, den Hahn der Pipeline zuzudrehen, durch die Andy-Boys Millionen flossen, und der es wahrscheinlich auch tun würde.«
    Ardis Vanvlanderen ließ sich zurückfallen und schloß die Augen. »Achthundert Millionen«, flüsterte sie. »Das hat er gesagt. Achthundert Millionen für ihn allein, Milliarden für euch.«
    »Er hat dir nie gestanden, was er tat, was er getan hatte?«
    »Du meine Güte, nein! Ich hätte ihm eine Kugel durch den Kopf gejagt und einen von euch gebeten, ihn in Mexiko zu verscharren.«
    »Ich glaube dir.«
    »Und die anderen?« Ardis richtete sich auf und sah ihn flehend an.
    »Oh, ich glaub’ schon. Sie kennen dich.«
    »Ich schwöre dir, Eric, ich hatte keine Ahnung.«
    »Und ich habe gesagt, ich glaube dir.«
    »Die Raschad hat gesagt, sie verfolgten das Geld zurück, das er über Zürich geschickt hat. Ist das möglich?«
    »Wie ich Andrew kannte, würde es Monate dauern, bis sie es
aufspüren. Seine codierten Einzahlungen reichen von Afrika bis in die baltischen Staaten. Monate, wie gesagt, vielleicht ein Jahr.«
    »Werden die anderen das wissen?«
    »Wir werden sehen, was sie sagen.«
    »Was? – Eric!«
    »Ich habe vom Flughafen in Baltimore Grinell angerufen. Er gehört nicht zu Bollingers Stab, und der Himmel weiß, daß er sich im Hintergrund hält, aber wenn wir einen Vorsitzenden haben, dann ist er es, darin sind wir uns doch alle einig.«
    »Was soll das, Eric, was willst du damit sagen?« fragte Ardis tonlos.
    »Er wird in ein paar Minuten hiersein. Wir waren beide der Meinung, daß wir miteinander sprechen sollten. Ich wollte vorher kurz mit dir allein sein, aber j etzt müßte er bald kommen.« Sundstrom warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    »Eric, ich fürchte mich vor Grinell.«
    »Ich nicht, mein Schatz, ich nicht. Er hat eine Menge Verstand...«
    Die Türklingel schnitt Sundstrom das Wort ab, und was er noch sagen wollte, blieb ungesagt.
     
    Kendrick saß in der Maschine, die sie nach Denver brachte, auf einem kleinen Segeltuchstuhl neben der Bahre. Emmanuel Weingrass, von der überlebenden Schwester in Mesa Verde provisorisch verbunden, nachdem sie die Blutungen gestillt hatte, blinzelte ständig, weil ihm sonst vor Schwäche die Augen zufielen.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte er mühsam, fast keuchend.
    »Du darfst nicht sprechen«, unterbrach ihn Kendrick. »Du wirst deine Kräfte noch brauchen.«
    »Ach, laß doch«, antwortete der alte Mann. »Was wartet denn auf mich? Zwanzig Jahre, ohne mir eine Frau ins Bett holen zu können?«
    »Hörst du jetzt auf?«
    »Nein, ich höre nicht auf. Fünf Jahre seh’ ich dich nicht, dann kommen wir endlich zusammen, und was passiert? Du hängst dich zu sehr an mich. Was bist du? Ein Schwuli mit einer Vorliebe für alte Kerle? Das brauchst du nicht zu beantworten, Kalaila wird es für dich tun. Ihr beide müßt gestern nacht ja ganz schön zur Sache gegangen sein.«
    »Warum kannst du nie reden wie ein normaler Mensch?«

    »Weil Normalität mich langweilt, genauso wie du anfängst, mich zu langweilen. Weißt du denn nicht, was die ganze Scheiße soll? Hab’ ich einen Dummkopf aufgezogen? Kannst du’s dir nicht

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