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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nicht die Mühe machen, ihn zu säubern. Wo ist er?«
    Am ganzen Körper zitternd, stieß der Rotschopf kurzatmig hervor: »Ich weiß es nicht, und ich lüge nicht. Ich hatte Befehl, mich in einer Seitenstraße am Strand von Coronado mit ihnen zu treffen. Ich schwöre Ihnen, ich weiß nicht, wohin sie gegangen sind.«
    »Wer war in Coronado?«
    »Nur Grinell und dieser andere, der mir gesagt hat, in welchen Räumen in Vanvlanderens Wohnung er was angefaßt hat.«

    »Wo war sie?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht war sie krank oder hatte einen Unfall. Gegenüber von Grinells Limousine stand ein Krankenwagen.«
    »Aber Sie wissen, wohin sie gegangen sind. Sie wollten eben den Flughafen anrufen. Wie lauten Ihre Instruktionen?«
    »Ich soll den Wartungsleuten sagen, daß die Maschine in einer Stunde startklar sein muß.«
    »Wo steht sie?«
    »San Diego International. Auf dem privaten Start- und Landestreifen südlich der Hauptlandebahn.«
    »Und wohin geht der Flug?«
    »Das wissen nur Grinell und sein Pilot. Er sagt nie jemandem Bescheid.«
    »Sie haben ihm angeboten, seinen Piloten anzurufen. Wie lautet die Nummer?«
    »Herrgott, das weiß ich nicht. Hätte Grinell gewollt, daß ich mit dem Piloten telefoniere, hätte er sie mir gesagt. Er hat es nicht getan.«
    Varak schob seine Waffe zurück in den Schulterhalfter. »Ich habe heute einen Ausdruck gehört, der gut zu Ihnen paßt, Bundespolizist. Abschaum, genau das sind Sie nämlich. Aber Sie sind, wie gesagt, völlig uninteressant für mich, deshalb laß ich Sie laufen. Lassen Sie sich etwas zu Ihrer Verteidigung einfallen, wie der gehorsame Soldat, der von seinen Vorgesetzten im Stich gelassen wurde. Aber vielleicht wären Sie besser dran, wenn Sie nach Mexiko abhauen. Ich weiß es nicht, und es ist mir egal. Doch wenn Sie Grinell noch einmal anrufen, sind Sie ein toter Mann. Haben Sie verstanden?«
    »Ich will nur hier raus«, sagte der Rotschopf, sprang auf und lief wie gehetzt aus dem Arbeitszimmer und durch das Wohnzimmer über die Marmorstufen zur Tür.
    »Das will ich auch«, sagte Varak vor sich hin. Er sah auf seine Uhr. Es war spät geworden, aber das machte nichts. Der ›Tonmann< war ein heller Kopf und würde schnell kapieren, wie Varak die Bänder und Protokolle ›frisiert‹ haben wollte, um Sundstroms Identität zu verschleiern. Sobald alles besprochen war, wollte sich Varak den Wagen des ›Tonmannes‹ ausleihen und zum San Diego International Airport hinausfahren. Dort würde er auf einem privaten Start- und Landestreifen südlich
der Hauptlandebahn den Verräter von Inver Brass finden. Er würde ihn finden und töten.
     
    Das Telefon klingelte und riß Kendrick aus einem unruhigen Schlaf. Im ersten Moment wußte er nicht, wo er war. Seine Blicke glitten über ein vorhangloses Fenster, und dahinter sah er wirbelnde Schneeflocken. Das Telefon klingelte noch einmal. Blinzelnd tastete Kendrick danach, fand den Apparat, knipste die Nachttischlampe an und nahm mit einem Blick auf seine Uhr den Hörer ab. Es war zwanzig nach fünf – morgens. Kalaila?
    »Ja, hallo?«
    »Atlanta hat die Nacht durchgearbeitet«, sagte der Chefpathologe des Krankenhauses. »Sie haben mich eben angerufen, und ich hab’ mir gedacht, daß Sie bestimmt gern wissen möchten, was die Kollegen gefunden haben.«
    »Vielen Dank, Herr Doktor.«
    »Sie werden Ihren Dank vielleicht gleich wieder zurücknehmen. Leider sind alle Tests positiv.«
    »Krebs?« Kendrick schluckte trocken.
    »Nein. Ich könnte Ihnen den medizinischen Fachausdruck nennen, aber er würde Ihnen nichts sagen. Es ist eine Form von Salmonellenvergiftung, ein Virenstamm, der die Lungen angreift und das Blut gerinnen läßt, bis es keinen Sauerstoff mehr aufnehmen kann. Ich verstehe, warum Mr. Weingrass gedacht hat, es sei wieder der Krebs. Er ist es nicht, aber das ist kein Grund zur Freude.«
    »Die Behandlungsmethode?« fragte Kendrick.
    Der Pathologe antwortete nicht sofort. Dann: »Es gibt keine. Die Krankheit ist unheilbar. Im afrikanischen Kasai-Bezirk schlachten sie das Vieh und verbrennen es, machen ganze Dörfer dem Erdboden gleich und verbrennen auch sie.«
    »Vieh und afrikanische Dörfer sind mir verdammt egal! – Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht anbrüllen.«
    »Das ist schon in Ordnung, ist Berufsrisiko. Ich habe einen Blick in den Atlas geworfen. Mr. Weingrass muß in Oman in einem Restaurant gegessen haben, in dem afrikanisch gekocht wird – vielleicht für Gastarbeiter. Unsauberes Geschirr

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