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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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und so. Auf diese Weise wird die Krankheit übertragen.«
    »Sie kennen Emmanuel Weingrass nicht, in einem solchen Restaurant würde er keinen Bissen essen. Nein, Herr Doktor,
die Krankheit wurde nicht auf natürlichem Weg übertragen, er wurde absichtlich infiziert.«
    »Wie bitte?«
    »Ach, nichts. Wieviel Zeit bleibt ihm noch?«
    »Der Kollege vom CDC sagt, das sei verschieden. Zwischen einem Monat und drei, es können auch vier sein. Aber nicht mehr als sechs.«
    »Darf ich ihm sagen, daß es noch zwei, drei Jahre sind?«
    »Sie dürfen ihm sagen, was Sie wollen, er wird es wahrscheinlich besser wissen. Seine Atemnot wird von Tag zu Tag schlimmer werden. Sehr bald wird immer eine Sauerstoffflasche für ihn bereitstehen müssen.«
    »Dafür werde ich sorgen. Vielen Dank, Herr Doktor.«
    »Tut mir leid, Mr. Kendrick.«
    Kendrick stieg aus dem Bett und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. Sein Zorn wurde übermächtig. Ein Phantom-Arzt, der in Mesa Verde unbekannt war, der jedoch bestimmten Regierungsbeamten bekannt sein mußte. Ein freundlicher Arzt, der Manny Weingrass nur ein bißchen Blut abnehmen wollte – und der dann verschwand...
    Als er seine Wut nicht mehr beherrschen konnte und sie am liebsten laut hinausgebrüllt hätte – seinen Schmerz laut hinausgebrüllt hätte wie ein verwundeter Elefant -, stieß er die Faust durch das Fenster, an dem er stand. Glas splitterte, und der Wind fuhr durch das Loch in der Scheibe und bestäubte Kendrick mit Schnee. Mit zusammengebissenen Zähnen starrte er seine blutige Hand an, und Tränen liefen ihm über die Wangen. Wo bist du, Lyons – Dr. Lyons? Aber egal, wo du dich versteckst, ich finde dich!

37
    Varak näherte sich dem letzten Wartungshangar im privaten Sektor des International Airport von San Diego. Polizei und bewaffnete Zollbeamte in Elektromobilen und auf Motorrädern patrouillierten ununterbrochen über die ungeschützten schmalen Straßen des riesigen, offenen Komplexes. Aus den Empfangsgeräten der Fahrzeuge prasselten immer wieder Stimmen
und atmosphärische Störgeräusche. Die reichen Privatleute und die großen Firmen, die sich den unangenehmen Begleiterscheinungen einer normalen Flugreise nicht aussetzen wollten und daher diesen privaten Sektor vorzogen, entgingen aber trotzdem nicht den Kontrollen der Bundes- und der städtischen Behörden, die den gesamten Bereich überwachten. Jede Maschine, die für den Abflug vorbereitet wurde, mußte nicht nur wie üblich Flugplan und -route genehmigen lassen, auch das Flugzeug selbst wurde gründlich inspiziert. Außerdem mußte jeder, der an Bord kam, damit rechnen, durchsucht zu werden.
    Varak war wie selbstverständlich in die elegante Lounge geschlendert, in der die Elitepassagiere auf den Start warteten. Er erkundigte sich nach der Maschine von Grinell, und die attraktive Bodenstewardeß zeigte sich viel entgegenkommender als erwartet.
    »Fliegen Sie mit, Sir?« fragte sie und wollte seinen Namen in den Computer eingeben.
    »Nein, ich soll ihm nur ein paar Papiere bringen.«
    »Oh, dann gehen Sie am besten zum Hangar sieben. Mr. Grinell kommt nur sehr selten hier herein, er geht sofort zur Abfertigung und dann zur Maschine, wenn sie zur Inspektion rollt.«
    »Wenn Sie mir die Richtung zeigen könnten...«
    »Ich lasse Sie von einem unserer Elektromobile hinfahren.«
    »Ich gehe lieber zu Fuß, wenn Sie nichts dagegen haben. Möchte mir ein bißchen die Beine vertreten.«
    »Wie Sie wollen, aber bleiben Sie auf der Straße. Der Sicherheitsdienst ist hier überempfindlich, und es gibt alle möglichen Alarmanlagen.«
    »Ich laufe immer von einer Laterne zur anderen«, sagte Varak lächelnd. »Okay?«
    »Keine schlechte Idee«, antwortete das Mädchen. »Vorige Woche hat sich so’n großes Tier aus Beverly Hills hier vollaufen lassen und wollte auch zu Fuß gehen. Er ist in die falsche Richtung abgebogen und landete in San Diego im Knast.«
    »Nur weil er zu Fuß gegangen ist?«
    »Na ja, er hatte ein paar komische Pillen bei sich.«
    »Ich hab’ nicht mal ein Aspirin.«
    »Also, biegen Sie draußen in die erste Straße rechts ein und dann wieder rechts. Es ist der letzte Hangar am Ende der
Startbahn. Mr. Grinell hat den besten Platz. Ich wünschte, er käme öfter zu uns rein.«
    »Er lebt sehr zurückgezogen.«
    »Schlimmer, er ist unsichtbar.«
    Varak sah sich ununterbrochen um, während er den Fahrern zunickte, die mit Elektromobilen und auf Motorrollern herumkurvten. Sie kamen aus beiden

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