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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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unbedingt telefonieren. Bitte!«
    »Die verdammte Versicherung kann warten, Freund.«
    »Ich will nicht die Versicherung anrufen«, antwortete Varak stockend. »Meine Frau. Sie hat mich schon vor Stunden zurückerwartet... Sie hat psychische Probleme.«
    »Die haben doch alle Ehefrauen, oder?« sagte der Marineoffizier. »Soll ich für Sie anrufen?«
    »Nein, nein, vielen Dank. Aber dann malt sie sich nur die schrecklichsten Dinge aus.« Varak bäumte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Sitz auf.
    »Ungefähr eine Meile von hier ist ein Obststand. Ich kenne den Besitzer, er hat ein Telefon.«
    »Ich kann Ihnen nicht genug danken.«
    »Laden Sie mich zum Essen ein, wenn Sie wieder aus dem Krankenhaus raus sind.«
    Der Obstverkäufer musterte Varak entsetzt, reichte ihm aber das Telefon. Varak wählte die Nummer des Westlake Hotels. »Zimmer einundfünfzig bitte.«
    »Hallo, hallo, wer ist da?« rief Kalaila, aus dem tiefsten Schlaf gerissen.
    »Haben Sie eine Antwort für mich?«
    »Milos?«
    »Ja.«
    »Was ist los mit Ihnen?«
    »Es geht mir nicht besonders gut, Miß Raschad. Haben Sie eine Antwort?«
    »Sie sind verletzt.«
    »Ihre Antwort!«
    »Grünes Licht. Payton will sich zurückhalten. Wenn Evan die Nominierung schafft, in Ordnung. Das Rennen läuft.«
    »Er wird dringender gebraucht, als Sie ahnen können.«
    »Ich weiß nicht, ob er mitmacht.«

    »Er muß. Halten Sie Ihre Leitung frei. Ich rufe gleich wieder an.«
    »Sie sind doch verletzt.«
    Varak drückte auf die Gabel und wählte sofort wieder.
    »ja?«
    »›Tonmann‹?«
    »›Prag‹?«
    »Wie läuft die Sache?«
    »In etwa zwei Stunden bin ich fertig. Die Stenotypistin hat den Kopfhörer auf und tippt wie verrückt. Sie ist sauer, weil sie die ganze Nacht Überstunden machen muß.«
    »Was immer das kostet – es ist für alles gesorgt.«
    »Was ist los mit Ihnen? Ich kann Sie kaum hören?«
    »Leichte Erkältung. Im Briefkasten Ihres Studios finden Sie zehntausend Dollar.«
    »Schön, aber das ist zuviel, ich bin kein Räuber.«
    »Ich bin großzügig, das haben Sie selbst gesagt.«
    »Also mit Ihnen ist wirklich was nicht in Ordnung, ›Prag‹.«
    »Bringen Sie morgen früh das ganze Material ins Westlake , Zimmer einundfünfzig. Die Frau heißt Raschad. Händigen Sie die Sachen nur ihr aus.«
    »Raschad. Zimmer einundfünfzig. Alles klar.«
    »Danke.«
    »Hören Sie, wenn Sie in Schwierigkeiten sind, sagen Sie mir Bescheid, okay? Ich meine, wenn ich irgendwas tun kann...«
    »Ihr Wagen steht auf dem Flughafen, irgendwo in Sektion C«, sagte Varak und legte auf. Nahm den Hörer ein letztes Mal ab und wählte. »Zimmer einundfünfzig«, sagte er wieder.
    »Hallo?«
    »Sie bekommen – alles morgen früh.«
    »Wo sind Sie? Ich schicke Hilfe!«
    »Morgen – früh. Bringen Sie’s Mr. B.«
    »Verdammt, Milos, wo sind Sie?«
    »Das ist doch egal... Setzen Sie sich mit Kendrick in – Verbindung. Vielleicht weiß er was.«
    »Was weiß er vielleicht?«
    »Fotografien... Ardis Vanvlanderen... Lausanne, Ufer des Genfer Sees. Dann das Beau Rivage – der Park. Dann Amsterdam, in der Rozengracht. Im Hotel – in ihrem Arbeitszimmer. Sagen Sie’s ihm. Sagen Sie ihm, der Mann ist ein Saudi... Es geht da
um Millionen, Millionen.« Varak konnte kaum noch sprechen, er bekam keine Luft mehr. Weiter! Mach weiter! »Entkommen... Millionen.«
    »Wovon, zum Teufel, reden Sie da?«
    »Er ist vielleicht der Schlüssel. Lassen Sie die Fotografien nicht entfernen... Von keinem. Rufen Sie Kendrick an. Vielleicht erinnert er sich.« Varak verlor die Kontrolle über seine Bewegungen; er wollte auflegen, verfehlte jedoch die Gabel und brach dann vor dem Obststand auf einer Landstraße hinter dem Flughafen von San Diego zusammen. Milos Varak war tot.

38
    Die Schlagzeilen und die dazugehörigen Artikel in den Morgenzeitungen stellten alle anderen Meldungen in den Schatten. Der Außenminister der Vereinigten Staaten und seine ganze Delegation waren auf Zypern in einem Hotel brutal ermordet worden. Die sechste Flotte näherte sich, volle Fahrt voraus, der Insel, alle Waffensysteme und Flugzeuge einsatzbereit. Die Nation war wie gelähmt, zornig und verängstigt. Das Grauen einer unkontrollierbaren bösen Macht schien am Horizont zu lauern, drängte das Land an den Rand einer Konfrontation auf breitester Basis, forderte die Regierung heraus, mit der gleichen furchtbaren Brutalität zurückzuschlagen. Doch mit einem überaus seltenen intuitiven geopolitischen

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