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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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und schaute hinaus. »Wer war der Blonde?«
    »Das wissen wir nicht, aber wer er auch war, von ihm stammt unser bestes Material, und er hat unmittelbar vor seinem Tod noch veranlaßt, daß ich es bekomme.«
    »Wie ist er an das Oman-Dossier gekommen?«
    »Dazu hat er mir nur gesagt, daß derjenige, der es ihm verschafft hat, ein anständiger Mensch ist, der dich in einer höheren politischen Stellung sehen möchte.«
    »Das sagt mir gar nichts!« schrie Kendrick, sich vom Fenster abwendend. »Ich will mehr wissen!«

    »Mehr gibt es nicht.«
    »Hat er gewußt, was sie getan haben? Wie viele Tote es gegeben hat, wie viele niedergemetzelt wurden?«
    »Er hat gesagt, daß er einem Irrtum zum Opfer gefallen ist und daß er mehr darunter leidet als sonst jemand. Er wußte nicht, daß dieses Leiden nur noch ein paar Stunden dauern würde.«
    »Gottverdammt noch mal!« brüllte Kendrick die Zimmerwände an. »Was ist mit diesem Grinell? Haben sie wenigstens ihn?«
    »Er ist verschwunden. Er ist mit seinem Privatjet von San Diego nach Tucson geflogen. Dort legte er eine Zwischenlandung ein, die etwa eine Stunde dauerte, dann ist er wieder gestartet, ohne einen Flugplan vorzulegen. Durch den nicht genehmigten Flug haben wir von seiner Flucht erfahren.«
    »So kommt es zu den Zusammenstößen in der Luft.«
    »Nicht, wenn man sich jenseits der Grenze in den mexikanischen Flugverkehr einreiht. MJ meint, daß Grinells Sicherheitsdienst möglicherweise die FBI-Fahrzeuge entdeckt hat, die in der Nähe seines Hauses in La Jolla auf ihn gewartet haben.«
    Kendrick setzte sich wieder, erschöpft, geschlagen. »Und was nun?«
    »Wir gehen in die Suite der Vanvlanderens hinunter. Unser Europäer wollte, daß du dir dort etwas ansiehst – ein paar Fotos, hat er gesagt. Ich weiß nicht, warum, aber er hat gemeint, daß du dich vielleicht an einen bestimmten Mann erinnern kannst – an einen Saudi. Dann hat er noch etwas von Millionen und einer Flucht gesagt.«
    »In Ordnung, gehen wir.«
    Sie fuhren mit dem Lift in die dritte Etage hinunter. Zwei Polizeibeamte in Uniform bewachten die Tür der Vanvlanderen-Suite, schlossen aber bereitwillig auf, als sie Kendrick erkannten.
    »Es ist eine große Ehre für mich, Sie kennenzulernen, Herr Abgeordneter«, sagte einer der Beamten und streckte impulsiv die Hand aus.
    »Und ich freu’ mich«, sagte Kendrick, schüttelte dem Mann die Hand und folgte Kalaila in das marmorne Foyer.
    »Wie fühlt man sich, wenn man so berühmt ist?« fragte sie, die Tür schließend.

    »Es ist nicht besonders angenehm«, antwortete Kendrick. »Wo sind die Fotos?«
    »Er hat sich nicht sehr klar ausgedrückt, nur gesagt, daß sie im Arbeitszimmer sind und du dir die ansehen sollst, die in Lausanne und in Amsterdam aufgenommen wurden.«
    »Da drüben«, sagte Kendrick, der in einem Raum zur Linken eine brennende Schreibtischlampe entdeckt hatte. »Komm, schauen wir uns mal um.«
    Das Licht der Schreibtischlampe reichte nicht aus, und Kendrick schaltete eine zweite, hellere Lampe ein. Jetzt sprangen ihnen die unregelmäßig über die beiden Wände verteilten Fotografien förmlich ins Auge.
    »Du lieber Gott, wo fängt man da am besten an?« sagte Kalaila.
    »Langsam und sorgfältig«, antwortete Kendrick, wandte sich von der linken Wand schnell wieder ab und konzentrierte sich auf die rechte. »Das sind die Bilder aus Europa«, sagte er. »Und hier ist Lausanne«, fügte er hinzu und betrachtete die Vergrößerung, auf der mit dem Ufer des Genfer Sees als Hintergrund ein Mann und eine Frau zu sehen waren. »Das ist Ardis und – aber nein, das kann nicht sein!«
    »Was kann nicht sein?«
    »Warte einen Moment.« Kendrick betrachtete ein nächstes Bild rechts unten, wieder eine Vergrößerung, auf der die Gesichter jedoch deutlicher zu sehen waren. »Wieder Lausanne. Der Park vom Beau Rivage... Ist das wirklich möglich?«
    »Was denn? Das Beau Rivage hat der Blonde übrigens erwähnt. Außerdem Amsterdam – die Rosen... irgendwas.«
    »Die Rozengracht. Hier ist sie.« Kendrick zeigte auf eine Fotografie, auf der die Gesichter sogar noch schärfer, noch ausgeprägter waren. »Mein Gott, er ist es tatsächlich!«
    »Wer?«
    »Abdel Hamendi. Ich habe ihn vor Jahren in Riad gekannt. Er war Minister bei den Saudis, bis die Familie ihn dabei erwischte, daß er in die eigene Tasche wirtschaftete, mit gefälschten Pachtverträgen und Ersatz-Kontrakten Millionen verdiente. Er sollte öffentlich hingerichtet werden, aber er

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