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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Zeiten? Würden sie je wiederkehren? Selbstverständlich nicht. Er aϐ zu Weihnachten allein.

    Paytons rotes Telefon klingelte. Er streckte die Hand aus und nahm ab.
    »ja?«
    »Er ist verrückt geworden!« rief Adrienne-Kalaila. »Ich meine, er hat den Verstand verloren, er spinnt, MJ!«
    »Hat er dich abgewiesen?«
    »Komm, laß den Unsinn. Er will sich mit Bollinger treffen.«
    »Und was will er bei ihm?«
    »Den Spitzel spielen. Hältst du das für möglich?«
    »Ich könnte es für möglich halten, wenn du dich ein bißchen klarer...«
    Am anderen Ende der Leitung schien ein Kampf um den Telefonhörer zu entbrennen, und dann warf man sich gegenseitig Schimpfwörter an den Kopf, die nicht vom Feinsten waren.
    »Mitch, hier spricht Evan.«
    »Na klar, wer sonst?«
    »Ich gehe in die Höhle des Löwen.«
    »Zu Bollinger?«
    »Logisch. In Maskat hab’ ich das gleiche getan.«
    »Man kann einmal gewinnen und einmal verlieren, junger Mann. Kann beim erstenmal erfolgreich sein und sich beim zweitenmal die Finger verbrennen. Diese Leute kämpfen mit harten Bandagen und kennen keine Rücksicht.«
    »Genau mein Stil. Ich will sie haben. Also krieg’ ich sie.«
    »Sie bekommen Begleitung.«
    »Nein, das ist ein Solopart. Die haben ihre Augen und Ohren überall. Ich werde ihnen vorspiegeln, daß ich mich unter Umständen mit Geld überreden ließe, von der politischen Bühne abzutreten.«
    »Das nehmen sie Ihnen nicht ab. Der Gegensatz zu dem, was sie von Ihnen gesehen und gehört haben, ist zu kraß. Das kann nicht funktionieren, Evan.«
    »Es wird funktionieren, wenn ich mit Teilwahrheiten argumentiere – überzeugenden Teilwahrheiten.«
    »Zum Beispiel?«
    »Daß mein ›Ausflug‹ nach Oman nur meinen eigenen Interessen gedient hat. Daß ich nur zurückgegangen bin, um Nachlese zu halten, um mir eines Tages das viele Geld zu holen, das ich dort verdienen könnte. Das ist etwas, was sie verstehen, was sie verdammt gut verstehen werden.«

    »Nicht stichhaltig genug. Sie werden allzu viele Fragen stellen und Ihre Antworten überprüfen wollen.«
    »Ich kann alle Fragen in Ruhe abwarten, habe auf jede die richtige Antwort«, erwiderte Kendrick. »Eben weil es leicht nachprüfbare Teilwahrheiten sind. Ich bin überzeugt, daß ich wußte, wer der Drahtzieher hinter den Palästinensern war. Und ich wußte es, weil er bei meiner Firma die gleiche Taktik angewendet hatte. Die Wahrheit. Ich hatte Verbindungen zu den mächtigsten Männern des Sultanats und die volle Unterstützung der Regierung. Das wird ihnen sogar Achmad bestätigen. Wieder die Wahrheit; sogar als ich im Gefängnis war, wo mich die Polizei ständig im Auge behielt, stand ich unter dem Schutz der Regierung. Mein einziges Ziel war es, Informationen über einen Wahnsinnigen zu bekommen, der sich ›der Mahdi< nannte. Auch das ist die Wahrheit.«
    »Es gibt bestimmt Stolpersteine«, sagte Payton und machte sich Notizen, die später in den Reißwolf wandern würden.
    »Mir fällt keiner ein, und nur das zählt. Ich habe die Bänder des Europäers abgehört; in den nächsten fünf Jahren geht es für sie um Milliarden, und ihr Status quo verträgt nicht die geringste Erschütterung. Es ist egal, daß sie sich irren, entscheidend ist, daß sie glauben, ich sei eine Bedrohung für sie – was ich unter anderen Umständen auch wäre, das dürfen Sie mir glauben...«
    »Und was wären das zum Beispiel für Umstände, Evan?« unterbrach Payton.
    »Was... Na ja, wenn ich in Washington bliebe. Ich würde mit jedem Dreckskerl Schlitten fahren, der sich an Regierungsgeldern bereichert und für ein paar Millionen hier und ein paar Millionen da dem Gesetz eine lange Nase dreht.«
    »Der reinste Savonarola.«
    »Ich bin kein Fanatiker, MJ, nur ein verdammt wütender Steuerzahler, der es satt hat, daß man uns ständig in Angst und Schrecken versetzt, um uns bluten zu lassen und selbst ungeheure Gewinne einzustreichen. Wo war ich?«
    »Bei der Bedrohung, die Sie angeblich darstellen.«
    »Richtig. Ich soll von der Bildfläche verschwinden, und deshalb werde ich ihnen überzeugend darlegen, daß ich dazu bereit bin. Ich werde ihnen sagen, daß ich mit der Kampagne der Leute, die mich auf der nationalen Wahlliste sehen wollen, zwar nichts am Hut – dafür aber ein großes Problem habe.«

    »Und jetzt kommt’s, nicht wahr?«
    »Ich bin zuerst und vor allem Geschäftsmann, Bauingenieur mit langjähriger Erfahrung, und das Amt des Vizepräsidenten würde mir weltweites Ansehen

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