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Der im Dunkeln wacht - Roman

Der im Dunkeln wacht - Roman

Titel: Der im Dunkeln wacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Katzenhaare gefunden. Dieselben Katzenhaare wie bei der Folie. Wir haben auch ein paar Nylonfasern eines Fleecepullovers oder von etwas Ähnlichem sichergestellt. Die Haare und die Fasern fanden sich auf der Rückseite der Jacke. Efva Thylqvist hat die Jacke also getragen, als er sie von hinten angriff und an sich drückte. Es gibt auch einen kleinen Fleck, bei dem es sich durchaus um Motorenöl handeln könnte. Die Analyse ist allerdings noch nicht ganz fertig.«
    Irene war sehr erleichtert. All dies sprach gegen einen Nachahmungstäter. Sowohl Tommy Persson als auch Thomas Englund konnte sie jetzt von der Liste der Verdächtigen streichen. Das Motorenöl und die Nylonfasern hätten die beiden zwar beschaffen können, aber Katzenhaare wie jene an der Folie, mit denen die beiden Mordopfer verpackt gewesen waren, das war unmöglich.
    »Und die Schlinge?«, wollte Tommy wissen.
    »Dieselbe Leine wie bei den ersten Überfällen. Blaue Wäscheleine, Schlaufen an beiden Enden. Die Knoten identisch. Wahrscheinlich hat er sie nicht in Position bringen können, bevor sie
zu schreien begann, denn sie war nicht verwendet worden. Sie lag auf der Erde, wahrscheinlich hat er sie verloren.«
    »Hast du schon was gehört, um welches Reinigungsmittel es sich handelt?«, wollte Irene wissen.
    »Nein. Aber das Ergebnis müsste jederzeit kommen. Ich habe auch eine Probe Yes ins Labor geschickt, damit sie vergleichen können, ob es sich um dasselbe Spülmittel handelt.«
    Nicht dumm, der Junge, dachte Irene.
    In den Bulletins aus dem Krankenhaus hieß es, der Zustand Efva Thylqvists sei besser, sie müsse aber weiterhin beatmet werden. Sie hatte das Bewusstsein noch nicht wiedererlangt, und die Ärzte hatten jeglichen Besuch untersagt.
     
    Am Donnerstag konnte Efva Thylqvists Beatmungsgerät ein paar Stunden lang abgestellt werden. Sie war inzwischen wieder bei Bewusstsein, und die Ärzte gestatteten eine kürzere Unterhaltung. Tommy entschied, dass Irene und Sara mit ihr sprechen sollten.
    Man ließ sie in einem Vorzimmer Kittel, Mundschutz und Überzüge für die Schuhe anlegen. Durch eine Glasscheibe konnte Irene diverse Monitore und Infusionsflaschen an Gestellen sehen. Von Efva waren unter einer gelben Decke nur die Umrisse zu erkennen. Der Geruch von Desinfektionsmittel schlug ihnen entgegen, als sie die Tür öffneten und das Zimmer betraten. Erst jetzt konnte Irene Efvas Gesicht sehen.
    Sie lag mit geschlossenen Augen da und schien zu schlafen. Man hätte sie auch für tot halten können. Die Lippen waren ebenso farblos wie die bleiche Haut. Sie wirkte sehr zerbrechlich und verletzlich. Neben dem Bett stand das Beatmungsgerät. Ein großer Verband lag über der Kanüle, die in den Hals führte. Eine ältere Krankenschwester hatte Irene und Sara ins Zimmer begleitet. Sie trat auf Efva zu und sagte leise:
    »Efva. Hier sind zwei Kolleginnen von Ihnen. Sie wollen mit Ihnen sprechen.«

    Efva Thylqvist öffnete die Augen und sah Irene und Sara an. Erleichtert stellte Irene fest, dass der Blick so durchdringend war wie eh und je.
    »Hallo, Efva. Hier hinter dem Mundschutz verbergen sich Irene und Sara. Schön, dass es dir besser geht. Wir wollen mit dir über den Überfall sprechen. Kannst du dich an etwas erinnern?«, fragte Irene.
    Ein kurzes Nicken Efvas, und Irenes Puls beschleunigte sich erwartungsvoll. Die Schwester half dabei, die Kanüle in Efvas Hals zu schließen, damit diese sprechen konnte.
    »Geruch … Geruch …«
    »Hat der Mann, der dich überfallen hat, gerochen?«, fragte Irene.
    Efva nickte.
    »Roch er gut?«
    Leichtes Kopfschütteln.
    »Roch er schlecht?«
    Nicken.
    »War es derselbe Gestank, den Marie Carlsson beschrieben hat? Ekelhaft?«
    Erneutes Nicken.
    Es musste sich um denselben Mann handeln. Den Paketmörder.
    Efva gab der Krankenschwester ein Zeichen, dass sie Hilfe brauche, die Kanüle zuzuhalten. Als sie die Schwester mit geübtem Griff zuhielt, war Efvas röchelnde Stimme zu hören:
    »Altes … Öl …«
    Altes Öl. Er roch nach altem, wahrscheinlich ranzigem Öl. Auf ihrer Jacke wurden Ölspuren gefunden. Der Paketmörder hatte altes Öl an den Kleidern, das an seinem Opfer klebengeblieben war. Hatte er den beiden ermordeten Frauen deswegen alle Kleider ausgezogen? Er konnte die öligen Kleider jedenfalls nicht getragen haben, als er seine Opfer verpackte, denn dann hätte man
auch an ihnen Rückstände gefunden. Aber er hatte die Leichen sorgfältig mit einem Reinigungsmittel gewaschen, vielleicht

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