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Der im Dunkeln wacht - Roman

Der im Dunkeln wacht - Roman

Titel: Der im Dunkeln wacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Freundschaft hielt über Jahre, wahrscheinlich weil sie immer nur gut befreundet waren. Beide hatten sie geheiratet und Kinder bekommen. Die Familien unternahmen sehr viel miteinander. Fast alle großen Feste feierten sie zusammen, sie machten zusammen Ferien und wurden gegenseitig Paten ihrer Kinder. Alles war gut, bis Tommy und seine Frau Agneta sich scheiden ließen.
    Nach der Scheidung hatte Irene versucht, den Kontakt zu Tommy aufrechtzuerhalten, aber er distanzierte sich. Weder Krister noch Irene wussten, warum. Während des letzten Jahres begann Irene zu ahnen, womit seine Zurückhaltung zusammenhing : mit Kommissarin Efva Thylqvist. Tommy war nicht dumm und kannte Irene gut. Natürlich ahnte er, was sie von ihrer neuen
Chefin hielt. Die meisten Männer fanden Efva Thylqvist mit ihrer zierlichen Figur und Kurven an den richtigen Stellen, ihrem hübschen Gesicht und dem üppigen braunroten Haar sexy. Wenn sie wollte, konnte sie unglaublich charmant sein. Wenn Männer in der Nähe waren, gab sie sich gerne den Anschein, kompetent, attraktiv und umgänglich zu sein. Bei Frauen war es ihr weniger wichtig, diese Fassade aufrechtzuerhalten. Wenn es stimmte, dass Tommy eine Affäre mit der Kommissarin hatte, war es nicht mehr erstaunlich, dass er persönlichen Gesprächen mit Irene aus dem Weg ging. Wahrscheinlich hatte er Angst, sich zu verraten, und deswegen entschieden, einen gewissen Abstand zu wahren. Irene hegte den Verdacht, dass sich Tommy in eine ziemlich heikle Situation manövriert hatte.
    Obwohl Irene die Abkühlung ihrer Freundschaft bedauerte, konnte sie dagegen nicht viel unternehmen. Aber indem Tommy sich ihr entzog, fühlte sie sich sowohl am Arbeitsplatz als auch privat noch einsamer.
    Irene wurde aus ihren Gedanken gerissen, als die Kommissarin die Morgenbesprechung eröffnete.
    »Guten Morgen. Haben alle Kaffee? Mir ist klar, dass ihr am Wochenende vollauf mit dieser Sache beschäftigt wart, über die in allen Zeitungen unter der Überschrift ›Paketmord‹ groß berichtet wurde. Fredrik und Jonny hatten ja Bereitschaft, und da Fredrik nicht hier sein kann, weil er in die Abteilung für Bandenkriminalität zurückgekehrt ist, könntest du, Jonny, uns vielleicht den Fall erläutern.«
    Die Kommissarin lächelte Jonny Blom aufmunternd zu, und dieser musste etwas geknickt zugeben, das gesamte Wochenende krank gewesen und von Irene vertreten worden zu sein. Efva Thylqvist bedeutete Irene mit einem kurzen Nicken, mit ihrem Bericht zu beginnen.
    Irene ging die bereits bekannten Fakten durch und sagte abschließend :

    »Matti Berggren von der Spurensicherung meldet sich, sobald er seine Funde zusammengestellt hat. Wir können auch bei Morten Jensen von der Gerichtsmedizin nachfragen, ob er sich den Leichnam inzwischen näher angesehen hat. Obwohl es noch mehrere Tage dauern kann, bis er Zeit für eine Obduktion hat. Aber ich werde ihn am Vormittag zumindest anrufen.«
    » Wann wollt ihr das Alibi von Leif Karlberg überprüfen?«, fragte Thylqvist.
    »Ich habe bereits mit den Kollegen in Borås gesprochen. Sie haben zugesagt, uns zu helfen.«
    »Und die Befragung der Mieter in Ingela Svenssons Haus?«
    »Bereits organisiert. Die Kollegen fangen heute am Vormittag an.«
    »Die Mülltonnen? Und die Container der Recyclingstation?«
    »Es sind Leute vor Ort, die den Müll durchsuchen. Wir haben Glück, denn weder die Mülltonnen noch die Container sind seit Dienstag geleert worden«, antwortete Irene.
    »Dann ist Jonny für die Ermittlung verantwortlich und arbeitet mit Irene zusammen. Die anderen machen bis auf weiteres mit den Fällen weiter, die sie auf dem Tisch haben.«
    Alle im Zimmer wirkten aufrichtig erstaunt. Obwohl das Morddezernat unter chronischem Personalmangel litt, waren zwei Personen zur Koordination eines akuten Falls außerordentlich knapp bemessen. Außerdem wirkte es fast sträflich dumm, jenem Inspektor, der am wenigsten über den Fall wusste, die Verantwortung für die Ermittlung zu übertragen.
    »Sobald wir mehr wissen, setzen wir weitere Ressourcen ein«, meinte Tommy eilig.
    Er versucht ihre Fehler auszubügeln, dachte Irene erbost. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, fuhr Tommy fort:
    »Ich schlage vor, dass wir uns heute Nachmittag nochmals absprechen. Vielleicht gelingt es uns ja, bis dahin noch mehr herauszufinden. «

    »Ich habe von 15 bis 17 Uhr eine Besprechung. Aber du kriegst das schon geschaukelt«, meinte Efva Thylqvist.
    Ihr Tonfall war säuerlich, was niemandem im

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