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Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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wenn nicht? Nun, dann würde seine Großmutter die Rolle der Gastgeberin übernehmen.
    »O ja, ich komme sehr gern«, beteuerte Crazy Horse. »Da wir auf eure Ankunft vorbereitet waren, haben die Frauen einen Wigwam für euch gebaut. Sicher haben sie deine Skylar inzwischen hineingeführt, und sie wird dich dort erwarten. «
    »Oh, einen Wigwam für uns allein! Wie großzügig ... «
    »So sind wir nun einmal. Und du hast noch keine Frau, Sloan?«
    »Weil ihn zu viele Frauen umschwärmen«, scherzte Willow.
    »Ah, die Frauen!« seufzte Sloan, und seine schwarzen Augen wirkten unergründlich. »Sie sind schön - und gefährlich. Deshalb muss man sich vor ihnen hüten. Nein, ich habe keine Frau, Crazy Horse.«
    »Und keine Kinder«, fügte der Häuptling bekümmert hinzu.
    »Keine, mein Freund.«
    Nach einer Weile erhoben sich die Gäste, verabschiedeten sich und traten in die kühle Nacht hinaus. Unzählige Sterne funkelten am dunklen Samthimmel.
    »Schlaf gut, mein Vetter!« Ice Raven zeigte in die Richtung des neuen Wigwams, den die Frauen für Skylar gebaut hatten. Dann schlug er auf Hawks Schulter und folgte seinen Brüdern zu Pretty Birds Zelt.
    »Was für ein hübscher Wigwam!« bemerkte Sloan. »Mit M air läßt sich's natürlich nicht vergleichen. Aber es gehört ganz allein ihr Ich habe ihr doch gesagt, bei den Sioux würde das Zelt der Frau gehören. Sei froh, dass du mit ihr allein bist, wenn du ihr erzählst, du hättest Crazy Horse eingeladen ...'«
    »Mögen alle bösen Götter dieses Waldes über dich herfallen, Sloan«, murmelte Hawk.
    »Wenigstens hast du eine ganze Nacht Zeit, um Skylar zu besänftigen«, erwiderte Sloan lachend. Aber plötzlich wurde er ernst und schaute zum Sternenhimmel hinauf. »U m diese Nacht beneide ich dich. Bis morgen.« Er wandte sich ab und folgte Hawks Vettern.
    Vor den Wigwams loderten Flammen, graue Rauchwolken stiegen empor. Hawk zögerte nur kurz, ehe er das neue Heim seiner Frau aufsuchte.
     

Kapitel 18
     
    Die Indianerinnen hatten ein sehr schönes Zelt aus weißen Büffelhäuten genäht und seinen Lebenslauf darauf gemalt - Hawks Kindheit, seinen Sonnentanz, die Kämpfe mit den Crow. Und andere Szenen zeigten seine Abreise mit dem weißen Vater, den Kriegsdienst bei der Army, die Heirat und Sea-of-Stars Tod, sein Leben in Mayfair, die Rückkehr zum Großvater mit einer neuen Frau.
    Doch er konnte den Anblick der wunderbaren Bilder nicht genießen, während er in der Mitte des Wigwams stand, denn Skylar war offenbar verschwunden. Hatte sich ein Krieger hereingeschlichen und sie entführt? Seine Augen gewöhnten sich an den schwachen Flammenschein, und da sah er ein Bündel im Hintergrund liegen. Blondes Haar hing über den Rand einer Büffeldecke. Erleichtert ging er zu ihr und kniete nieder.
    Sie bewegte sich, versuchte die Decke wegzuschieben. Im Zelt war es sehr warm. Ein Feuer brannte in der Mitte - von jemandem entfacht, der wusste, wie man das machte. Und Skylar trug ein hübsches Rehlederkleid, das eine Indianerin - vermutlich Deer Woman - kunstvoll bestickt hatte.
    Plötzlich blinzelte sie, starrte ihn angstvoll an, und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er seine Sioux-Kleidung trug - nur die Lederhose und Mokassins, sonst nichts.
    »Ich bin's, Skylar. Also hast du den Tag überlebt. Sogar die Gesellschaft meines Großvaters.«
    Nachdem sie sich von ihrem Schrecken erholt hatte, nickte sie. »Er war sehr freundlich.«
    »Ja, er ist ein großartiger, weiser Mann, und er spricht viel besser Englisch, als er's eingestehen möchte. Du hast ihn sicher gut verstanden.«
    »Mühelos. «
    »Und du wurdest auch nicht skalpiert.«
    »Nein, aber ... «
    »Was?«
    »Vor einem Zelt sah ich die Skalps weißer Menschen hängen, an hohen Pfählen.«
    »Gewisse Kavalleristen sammeln indianische Skalps. Überrascht dich das?«
    »Allmählich überrascht mich gar nichts mehr.«
    Hawk lächelte. »Nun hast du hier im Westen dein eigenes Heim. Das Zelt gehört dir. Selbst wenn wir uns scheiden lassen, bleibt es in deinem Besitz.«
    »Kann man sich bei den Sioux so leicht scheiden lassen?«
    »Sehr leicht.«
    »Bei den Weißen nicht.«
    Er schaute ihr in die Augen. Woran mochte sie im Moment denken?
    In dieser Nacht erschien sie ihm seltsam verletzlich. Vielleicht lag es an den blonden Locken, die über das Lederkleid hingen, oder am schwachen Licht. Oder sie war aus tiefem Schlaf gerissen worden und hatte keine Zeit mehr gefunden, um sich gegen ihn zu wappnen.
    Wie auch

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