Der Indianerlord
Botschaft, die wir dir überbringen, ist wichtig. Aber ebenso wichtig ist deine Antwort. Cougar wird der Army erzählen, Crazy Horse sei stark und viele Sioux - und Verbündete! -würden hinter ihm stehen. Hoffentlich werden die Generäle dem weißen Vater erklären, sie könnten die Black Hills nicht stehlen, so wie das übrige Land. ja, die Weißen werden bis hierher vordringen. Doch vielleicht können die Sioux ihr Ziel erreichen, wenn eine Grenze gezogen und ein Preis bezahlt wird.«
Crazy Horse zuckte die Achseln. »Sicher wird die Army gegen uns kämpfen. Doch dieser Tag ist noch nicht angebrochen. Wenn es soweit ist, verteidigen wir uns. Hawk, du hast deine neue Frau mitgebracht?«
Obwohl ihn die unvermittelte Frage irritierte, nickte Hawk. Er wusste, dass der alte Freund nicht nur seine Neugier befriedigen, sondern auch das Ende der politischen Besprechung anzeigen wollte.
»Hat sie dich freiwillig begleitet?«
Nicht ganz. Hawk hatte sie zwar bedroht, aber nicht gewaltsam hierhergeschleppt. Ein Sioux durfte nicht lügen.
Aber er war auch nicht bereit, die Wahrheit zu verraten. Stattdessen wechselte er das Thema.
»Unterwegs wurden wir von Crow überfallen. Nie zuvor habe ich einen Crow im Osten des Sioux-Gebiets gesehen. Sie entführten meine Frau. Aber wir folgten ihnen und befreiten Skylar.«
»Und die Crow-Krieger?«
»Sie sind tot.«
»Wie ich höre, hast du Crow-Ponys mitgebracht.«
»Ja.«
Verwundert wandte sich Crazy Horse zu He Dog. »Das verstehe ich nicht. Warum attackieren die Crow eine weiße Frau innerhalb unserer Jagdgründe, in der Nähe ihrer eigenen Landsleute? Manchmal dienen die Crow den Weißen als Späher - und unterstützen sie im Kampf gegen uns. Sehr sonderbar ... Allerdings gab es einen Zwischenfall. Ein paar junge Oglala überfielen ein Crow-Lager, stahlen mehrere Ponys und die Tochter eines Kriegerhäuptlings. Doch das Mädchen wollte entführt werden. Jetzt ist sie mit Stand-Against-Darkness verheiratet. Vielleicht wollen die Crow Rache üben. Aber dieses Dorf können sie nicht angreifen, zu viele Sioux sind hier versammelt. Sei vorsichtig, wenn du zurückreitest, Hawk. Nimm ein paar Krieger mit.«
»Cougar, Willow und ich können für uns selber sorgen.«
»Aber deine Frau reitet mit euch. Allein schon ihr Haar muss jeden Mann reizen. Du bist weiß - und ein Sioux, du bist Thunder Hawk, der seine Tapferkeit oft genug bewiesen hat. Aber vielleicht wirst du manchmal von deinem Blut getäuscht und siehst die Gefahr nicht klar genug. Für einen Crow wäre deine Frau eine kostbare Beute.«
Höflich neigte Hawk den Kopf. »Crazy Horse, deine Weisheit wächst mit jedem Jahr.«
»Seine Frau hat einen Crow geschlagen und sich verbissen gewehrt«, berichtete Sloan, und Crazy Horse hob die Brauen.
»Dann ist es gut, dass ihr alle Feinde getötet habt, Hawk. Also ist sie so temperamentvoll? Eine tapfere Frau, die kämpfen wird, um ihr Heim und ihre Kinder zu schützen. Nicht nur bei Männern, sondern auch bei Frauen ist Mut eine Tugend.«
»Oh, sie ist tatsächlich tapfer und sehr temperamentvoll«, bestätigte Willow lächelnd.
Dann fing, er einen warnenden Blick seines Vetters auf und verschwieg, dass Skylar während des fingierten Postkutschenüberfalls ebenso erbittert gekämpft hatte wie gegen die Crow. »Aber im Grunde ihres Herzens ist sie eine Taube«, fügte er hinzu.
»Nun, ich habe gelernt, keine Frauen mehr zu stehlen«, bemerkte Crazy Horse belustigt. »Jetzt bin ich mit meiner Frau Golden Sun glücklich. Ich wünsche dir alles Gute, Hawk, denn du hast schmerzliche Verluste erlitten. Deine zweite Heirat freut mich, selbst wenn du eine Weiße gewählt hast. Auch deine Kinder werden weiß sein ... « Bei diesen Worten nahm seine Stimme einen melancholischen Klang an. »Ich möchte deine Gemahlin möglichst bald kennenlernen.«
»Würdest du morgen mit uns essen?« fragte Hawk.
Natürlich wollte der Häuptling nicht nur Skylars äußere Erscheinung begutachten, sondern auch ihre hausfraulichen Fähigkeiten prüfen. Er würde nicht annehmen, dass sie einen Wigwam bauen oder Büffel häuten konnte, aber zumindest würde er eine anständige Mahlzeit er warten. Glücklicherweise war sie eine gute Köchin. An jenem Abend in seiner Jagdhütte hatte sie eine köstliche Suppe zubereitet.
Wie würde sie es aufnehmen, wenn er ihr- erklärte, er habe Crazy Horse eingeladen und sie müsse die Männer bewirten, dürfe aber nicht n-dt ihnen essen?
Sie würde gehorchen. Und
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