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Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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hoffte, man würde keine menschlichen Gebeine verwenden, um solche Gegenstände herzustellen. Während sie sich kämmte, schlenderten die Frauen zum Dorf, und sie folgte ihnen.
    Unterwegs merkte sie, dass sie den Kamm verloren hatte. Um ihn zu suchen, eilte sie zum Badeplatz zurück. Plötzlich erklang das Gelächter einer Frau. Skylar spähte zwischen den Büschen hindurch.
    Auf einer kleinen Lichtung stand die schöne Indianerin mit den ungewöhnlichen Augen. Sie hatte sich nicht abgetrocknet, und das dünne Rehlederkleid klebte an ihrem nassen Körper. Sanft und leise, in verführerischem Ton, sprach sie mit einem Krieger, der Skylar den Rücken zuwandte. Sie wollte sich diskret zurückziehen. Aber als er antwortete, erkannte sie seine Stimme.
    Hawk.
    Mühsam rang sie nach Atem, erstaunt über den Schmerz, der ihr die Kehle zuschnürte. Gehörte diese Frau zu seiner Vergangenheit? Wenn ja, war sie ein sehr zielstrebiger Teil seines früheren Lebens.
    Skylar stürmte zwischen den Sträuchern davon, fast blind vor Wut. In ihrem Haar blieb ein Zweig hängen, und als sie sich befreien wollte, umfassten Hawk ihre Schultern. » Lass mich los!«
    »Skylar, hör zu ... «
    »Rühr mich nicht an!« Sie zog den Zweig aus ihren feuchten Locken, schüttelte Hawks Hände ab und wandte sich erbost zu ihm. Hoffentlich würde sie nicht in Tränen ausbrechen. Gerade jetzt, wo sie gedacht hatte ..'. Was denn, fragte sie sich spöttisch. Dass er sich ganz wahnsinnig in sie verlieben würde? Einfach lächerlich! Sollte er sich doch mit seiner Geliebten im Gebüsch treffen! Was machte ihr das schon aus? »Du hattest kein Recht, mich hierherzuschleppen. Warum bist du nicht allein zu den Sioux geritten - ohne mich zu erniedrigen?«
    »Halt den Mund, Skylar.«
    Stattdessen holte sie tief Atem, bekämpfte die Eifersucht und den Kummer, der sie zu überwältigen drohte. »Hättest du mich doch in Mayfair zurückgelassen. Dann könntest du dich jetzt in aller Ruhe amüsieren ... «
    Seine Augen verengten sich. »Nicht so laut! Ich warne dich.«
    »Wage es bloß nicht, mich vor irgendwas zu warnen ... « Empört schnappte sie nach Luft, als er sie hochhob, über seine Schulter warf und zum Ufer trug. »Laß mich runter!«
    Abrupt stellte er sie auf die Füße. Sie schwankte, und ehe sie ihr Gleichgewicht wiederfand, zog er ihr das Lederkleid aus.
    Fluchend, aber erfolglos griff sie danach.
    Einen Augenblick später flog sie durch die Luft und fiel in den eisigen Fluss.
    ,Als Skylar prustend auftauchte und aus dem Wasser kletterte, stand er vor ihr und packte ihre Handgelenke. »Dieses Benehmen dulde ich nicht.«
    »Verdammt, ich ... «
    »Jetzt gehen wir ins Dorf, und du wirst dich wie eine brave Ehefrau verhalten. Niemand erwartet von dir, die Arbeit einer Indianerin zu verrichten. Aber heute abend musst du eine gute Mahlzeit zubereiten, für deinen Mann und seine Gäste.«
    »Wer kommt denn zu uns?«
    »Crazy Horse und andere Freunde.«
    »Bist du verrückt? Niemals werde ich ... «
    »Doch.«
    »Offenbar versuchst du gerade, eine zweite Gemahlin zu erobern. Sag ihr, sie soll für euch kochen. Deine weiße Ehefrau wird die Flucht ergreifen.«
    »Was?«
    »Du hast mich richtig verstanden.«
    »Ich hätte wirklich Lust, meine weiße Ehefrau zu ertränken oder zu erdrosseln. Und wenn du mich noch lange demütigst ... «
    »Wenn ich dich demütige!«
    »Solltest du meinem Ansehen im Sioux-Dorf schaden, riskierst du unser Leben. Bevor ich das zulasse, binde ich dich an einem Pfahl fest und peitsche dich aus.«
    Natürlich war das eine leere Drohung. Er würde es sicher nicht wagen. Oder doch? »Laß mich los!«
    Zu ihrer Verblüffung stieß er sie von sich, und sie fiel wieder in den Fluss. Hastig watete sie zum anderen Ufer, stieg hinauf und eilte davon.
    »Willst du nackt ins Dorf zurückkehren, meine Liebe?« rief Hawk.
    »Du hast mir doch das Kleid weggenommen!«
    »Nur weil du eine Abkühlung nötig hattest.«
    »Sehr schön, ich habe mich abgekühlt. Und ich finde es überflüssig, meine Blößen zu bedecken. Hier hält man ohnehin nichts von Moral.«
    »Viel mehr als anderswo, Lady Douglas! Komm zurück, bevor ich ... «
    Er sprach weiter, doch sie hörte nicht mehr zu. Wie erstarrt blieb sie stehen und schaute zum anderen Ufer hinüber. Die junge Schönheit planschte wieder im Wasser, ihr Rehlederkleid hing über einem Ast. Lachend unterhielt sie sich mit einem Krieger, der nur eine enge Lederhose und Mokassins trug, und spritzte ihn

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