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Der indische Fluch

Der indische Fluch

Titel: Der indische Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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vertrauen, Dr. Ridley."
    "Ich habe schlechte Erfahrungen gemacht", bekannte er dann.
    "Vor allem mit Leuten von der Presse."

    Ich sah ihn offen an. "Was muß ich tun, um Sie in meinem Fall vom Gegenteil zu überzeugen?"
    Er zuckte die Achseln. Sein Lächeln wirkte etwas ratlos.
    Schließlich sagte er nach einer längeren Pause: "Zumindest soviel kann ich Ihnen zu der Sache sagen: Gillian Carter ist keineswegs die einzige, die in den letzten Jahren auf diese Weise umgekommen ist..."
    "Erzählen Sie mehr darüber..."
    In diesem Moment erschien Lambert vor dem Portal. Er stieg zwei Stufen hinab und lehnte lässig am Geländer, um sich eine Zigarette anzuzünden. Sein Gesicht verriet die innere Anspannung, die in ihm herrschte.
    Ridley blickte kurz zu ihm hinüber und sagte dann: "Nicht jetzt, Miss Chester..."
    "Aber...
    "Kommen Sie morgen früh doch einfach in meine Praxis. Dann können wir uns unterhalten..."

    *
    Von der Nacht blieb mir nicht mehr allzuviel, um zu schlafen.
    Ein gewisser Inspektor McEllroy kam aus Edinburgh herausgefahren. Seine Leute untersuchten Gillian Carters Schlafzimmer auf alle möglichen Spuren hin und McEllroy befragte alle Anwesenden danach, wo sie zur Tatzeit gewesen waren. Ein Alibi hatte niemand, was in Anbetracht der Tatsache, daß Mrs. Carter mitten in der Nacht gestorben war, auch nicht weiter verwundern konnte.
    Als ich an der Reihe war, sprach ich den Inspektor auf das an, was ich von Ridley gehört hatte.
    "Es soll bereits ähnliche Todesfälle in der Umgebung gegeben haben", erklärte ich.
    Er sah mich etwas ärgerlich an und fragte dann: "Woher wissen Sie das?"
    Ich zuckte die Achseln.
    "Ich halte einfach immer die Ohren offen, Inspektor McEllroy."
    "Ich wette, Sie suchen eine Sensationsstory für Ihr zweifelhaftes Blatt!" knurrte er mich daraufhin an. "Worum sollte es Ihnen sonst gehen!"
    "Um dasselbe wie Ihnen! Ich habe Gillian Carter sehr verehrt und möchte wissen, wer sie getötet hat!"
    Er nickte und kratzte sich dann an seinem fleischigen Kinn.
    Schließlich erwiderte er nicht gerade freundlich: "Am besten Sie machen Ihren Job und lassen mich den meinen machen..."
    "Aber..."
    "Haben wir uns verstanden?"
    "Das war ziemlich deutlich."
    McEllroy atmete tief durch und fügte dann noch hinzu: "Und stören Sie auf keinen Fall durch eigenmächtige Handlungen unsere Ermittlungen, Miss Chester! Schon so mancher aus Ihrer Branche hat es mit dem Leben bezahlt, wenn er versucht hat, Detektiv zu spielen."
    Drei Stunden Schlaf mußten in dieser Nacht genügen.
    Ich fühlte mich bleiern und müde, als der Wecker mich aus dem Bett klingelte. Ich zog mich rasch an und als ich im Zimmer nebenan klopfte, machte mir ein ziemlich verschlafener Josh Cody auf, der kaum aus den Augen gucken konnte.
    "Es ist mitten in der Nacht!" schimpfte er.
    "Ich habe eine Verabredung mit dem Arzt", sagte ich. "Ich schätze, daß ich vor Mittag zurück bin..."
    "Gut", murmelte er. "Wenn du mich fragst, sollten wir übrigens hier ausziehen..."
    "Sag bloß, Pembroke Manor gefällt dir nicht!" erwiderte ich nicht ohne Ironie.
    "Nein, aber ich habe keine Lust, mit unserer Reportage dafür zu sorgen, daß diese kratzbürstige Lisa einen Batzen Geld durch den Verkauf von Gillian Carters Lebenserinnerungen verdient!"
    "Ich verstehe schon", räumte ich ein.
    "Mrs. Carter würde ich die kostenlose Werbung gönnen, aber nicht dieser kalten, geldgierigen Person, die überhaupt keine Gefühle zu haben scheint..."
    "Sie ist sehr verletzt worden", gab ich zu bedenken.
    "Ist das traumatische Erlebnis eines Hausbrandes, den man als Kind mitbekommen hat, schon Entschuldigung genug dafür, um ein derartiges Biest zu werden? Ich weiß es nicht..."
    "Ihre Mutter hat eine Weltkarriere hinter sich, Josh. Da kann eine Tochter schonmal etwas zu kurz kommen und wenn man dann merkt, daß sie einem englitten ist, ist es zu spät. Für Gillian Carter muß das eine bittere Erfahrung gewesen sein. Und zu ihren Lebenserinnerungen: Die werden ohnehin ein Bestseller, auch ohne eine Reportage im Chronicle. Wenn wir nichts schreiben, werden es andere tun und sich womöglich einfach etwas aus den Fingern saugen."

    Josh gähnte.
    "Wie du meinst", sagte er dann. "Ich werde dann hier mal ein bißchen die Augen aufhalten... Vielleicht kann ich etwas interessantes erfahren. Wenn du mich fragst, dann sind hier alle verdächtig, nicht nur Lisa. Dieser Manager zum Beispiel..."
    "Lambert!"
    "Der schien auch nicht gerade besonders traurig über den Tod

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