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Der Infekt

Der Infekt

Titel: Der Infekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe A. O. Heinlein
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Sicherheit hochkonzentrierte Viruspartikel enthält. Also, er hat sie tatsächlich. Und wie Sie dem Brief entnehmen können, hat er noch viel mehr davon.«
    »Sieht so aus. Wollen Sie zahlen?«
    Sir Ronald Abbott blickte Idwood Green entrüstet an. »Wo denken Sie hin! Ich mache keine Geschäfte mit solchen Leuten.«
    »Sondern?«
    »Sondern ich hetze ihm meine besten Agenten auf die Fersen, damit sie ihm das Serum abjagen, ohne daß er vorher etwas damit anstellt!« gab Abbott zurück.
    »Gehöre ich auch zu Ihren besten Agenten, Sir Ronald?« fragte Idwood Green mit unschuldigem Augenaufschlag.
    Abbott nickte.
    »Das hatte ich befürchtet«, seufzte Green. »Also dann, frisch ans Werk! Aber wo beginnen wir?« Er sah Stan Lundquist hilfesuchend an.
    Der Australier wedelte mit Roessners Brief hin und her. »Wieso ist dieser Brief eigentlich schon hier? Aus Uruguay dauert es doch eine Weile, bis die Post London erreicht.«
    Abbott klärte ihn auf. »Die Sendung wurde in Paris aufgegeben.«
    Green setzte sich auf. »Paris? Dann ist er sicher schon in England, verdammt! Wenn das Päckchen heute morgen hier eingetroffen ist, hat er es spätestens gestern aufgegeben. Zeit genug, um England zu erreichen.«
    »Hm«, meinte Lundquist, »dieser Schweinehund will, daß wir übermorgen im Daily Mirror eine Anzeige plazieren, wenn wir seine Forderungen erfüllen wollen. Hallo, Mutter, ich komme morgen. Dein John. So ein Quatsch!« Der Australier schüttelte den Kopf. »Inserieren wir oder nicht? Ich denke, daß wir das bis spätestens morgen mittag entscheiden müssen.«
    Green ermittelte durch einen kurzen Seitenblick, daß Abbott dieselbe Meinung hatte wie er selbst, und antwortete: »Das ist keine Frage, würde ich sagen. Wir lassen das Inserat drucken. Das gibt uns auf jeden Fall einen Tag Zeit, denn er schreibt ja, daß er uns weitere Informationen zu den Übergabemodalitäten zukommen läßt, sobald er das Inserat im Mirror gefunden hat.«
    »Und wenn wir ihn bis dahin nicht gefunden haben? Dann müssen wir zahlen, sonst gibt es eine Katastrophe.«
    »Die gibt es auch, wenn wir nicht inserieren! Meinst du, dann fährt er wieder zurück nach Uruguay?« fragte Green.
    »Nein, dann wird er uns wahrscheinlich eine Probe seiner Macht liefern, das Schwein, und irgendeine Herde infizieren. Und dann müssen wir auch bezahlen, haben aber vorher das Risiko einer Grippeepidemie am Hals.«
    »Du hast recht, Idwood, ich hatte nicht darüber nachgedacht. Was ist Ihre Meinung, Sir Ronald?«
    Abbott nickte Green zu. »Ich teile die Auffassung von Dr. Green. Wir werden das Inserat aufgeben, in der Hoffnung, daß wir Roessner irgendwie aufspüren können.« Der Geheimdienstchef wiegte bedenklich den Kopf. »Obwohl ich so meine Zweifel habe, daß uns das gelingt. Ich weiß nicht, wo wir ansetzen könnten.«
    Idwood Green erhob sich vom Sessel. »Auf jeden Fall finden wir ihn nicht, wenn wir hier herumsitzen. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß in verfahrenen Situationen gediegene alte Fahndungsmethoden ein gewisses beruhigendes Gefühl der Aktivität vermitteln, obwohl sie nicht unbedingt erfolgreich sein müssen. Und ich denke, wir werden einfach irgendwo anfangen. Kommst du mit, Stan?«
    Der lange Australier nickte und stand auf.
    »Noch etwas, Sir Ronald«, fiel Green ein. »Wo ist Robert Thurso?«
    »Der ist zusammen mit Mr. Partridge in Limerick und schnappt sich diesen Efrem Blunstone.«
    Green stand der Mund offen. »Zusammen mit Chester? Aber der sollte doch auf Jeanne … auf Ms. Lumadue aufpassen. Wieso ist der mit unterwegs?«
    »Nun regen Sie sich ab, Dr. Green. Ich war der Ansicht, daß Ms. Lumadue nicht mehr in Gefahr ist, und habe deshalb Mr. Thurso gebeten, Mr. Partridge gegen Mrs. MacRae auszutauschen. Mit Ihrer Erlaubnis, natürlich!« erklärte er mit leisem Spott.
    »Hoffentlich haben Sie recht, Sir Ronald«, erwiderte Green und lotste Lundquist mit einem kurzen Wink hinter sich her. Draußen im Vorzimmer sah er Yvonne Hartfield einige Sekunden schweigend an.
    »Was willst du, Idwood?« fragte sie, als sie seinen Blick bemerkte. »Ich soll doch was für dich tun, stimmt's?«
    »Stimmt!« grinste er. »Du könntest einige Fahndungsaktivitäten in die Wege leiten.«
    »Kein Problem«, lächelte sie sanft. »Welche denn zum Beispiel?«
    »Keine Ahnung! Stan und ich werden aber jetzt sofort darüber nachdenken.«
    Yvonne Hartfield seufzte. »Du machst mich einfach krank, Idwood Green. Wenn ihr euch dann möglicherweise

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