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Der Infekt

Der Infekt

Titel: Der Infekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe A. O. Heinlein
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Mr. Partridge in Dublin abholen. Ich glaube nicht, daß für Ms. Lumadue jetzt noch Gefahr besteht. Nehmen Sie vielleicht als Ersatz Mrs. MacRae mit. Die wird sich sicher auch gerne um Ms. Lumadue kümmern. Verstanden?«
    »Bis jetzt schon, Sir!« freute sich Robert Thurso. Chester hatte bestimmt auch Sehnsucht nach ihm. »Und was sollen wir danach machen? Urlaub?«
    »Das könnte Ihnen so passen!« meinte Abbott trocken. »Nein, dann fahren Sie nach Irland und kaufen sich diesen Blunstone. Ich möchte ihn übrigens unverletzt in meinem Büro sehen.«
    »Natürlich, Chef, sicher. Das ist alles? Kein Problem«, versicherte Thurso. »Sollen wir diese Firma, Interclone, durchsuchen? Oder nur Blunstone mitbringen?«
    »Blunstone reicht. Collins' Aussage genügt für eine Anklage. Ach, Mr. Thurso?«
    »Ja, Sir?«
    »Passen Sie auf sich auf, ja? Es wäre doch schrecklich, wenn nachts plötzlich ein Feuer ausbräche, bei Interclone.«
    Thurso stutzte einige Sekunden lang. Dann hatte er kapiert. »Natürlich, sicher, Sir. Das wäre wirklich sehr schrecklich, verheerend. Ich melde mich, wenn wir Blunstone haben.«
    »Danke, Mr. Thurso.«

Paris, Frankreich
    M it einer kurzen Handbewegung stoppte der Zollbeamte den dunkelhaarigen Mann mit dem Oberlippenbart, der durch die grünmarkierte Sperre gehen wollte. »Bonjour, Monsieur«, sagte er. »Haben Sie etwas zu verzollen?« Da der Reisende ein ratloses Gesicht zeigte, versuchte es der Zöllner noch einmal, diesmal allerdings auf englisch.
    »Nein, nichts anzumelden«, erwiderte der Mann.
    »Keine Tabakwaren, Spirituosen, Wein oder ähnliches?«
    Der Reisende legte seinen Koffer auf die Theke und schüttelte den Kopf. »Nichts, wie ich bereits sagte«, erwiderte er, während er auf den Koffer deutete. »Bitte, schauen Sie nach!«
    Der Zöllner sah ihm einen Moment lang prüfend ins Gesicht und winkte dann ab. »Schon gut. Bitte, gehen Sie weiter.«
    »Danke, Señor«, sagte Roessner und ergriff den Koffer. Zielstrebig betrat er die riesige Lobby des Flughafengebäudes auf dem Aéroport Charles de Gaulle und ging zu den Schließfächern, um ein Fach für zwei Wochen zu mieten. Bevor er den Koffer hineinstellte, zog er den starken Reißverschluß etwa zwanzig Zentimeter weit auf und griff unter das Futter der inneren Kofferseite. Mit spitzen Fingern zog er nacheinander drei der Phiolen hervor, die ehemals in Doktor Heistroms Plexiglasschachtel aufbewahrt worden waren.
    Roessner ließ die Phiolen vorsichtig in seine Sakkotasche gleiten, bevor er erneut in den Koffer griff und eine kleine, zylindrische Versandhülse aus Pappe herausnahm. Dann machte er den Koffer zu, wuchtete ihn in das Schließfach und schloß ab. Mit unbefangenem Gesicht marschierte er in eines der Schnellrestaurants, lud sich einige Kleinigkeiten und Kaffee aufs Tablett und ließ sich an einem der Tische nieder. Während er ab und zu am Kaffee schlürfte, steckte er eine der Phiolen und ein maschinenbeschriebenes Blatt Papier in die Versandhülse. Mit ruhiger Hand verschloß er die Hülse und prüfte noch einmal Adresse und Absender: Sir Malcolm Lowe, Dorrington Manor, Sevenoaks , England. Als Absender war das Zoologische Institut der Universität von Montevideo angegeben.
    Roessner trank den Kaffee aus, ergriff die Hülse und ging zum Flughafenpostamt, wo er die brisante Versandrolle als Päckchen aufgab und die Zollerklärung ausfüllte. Non- hazardous biological samples  – ungefährliche biologische Proben.
    Nachdem er das Porto bezahlt hatte, verließ er das Flughafengebäude und ließ sich von einem Taxi nach Paris bringen. In der Nähe des Gare du Nord kaufte er eine mittelgroße Reisetasche und versah sich in einem Kaufhaus mit den notwendigsten Utensilien wie Jeans, Hemden, Socken, Unterwäsche und Toilettenartikeln. Dann betrat er den Bahnhof und löste eine Fahrkarte. Er hatte heute noch einiges vor.

London, Großbritannien
    K urz vor Mittag landeten Green und Lundquist auf dem Flughafen Gatwick im Süden Londons. Idwood Green nahm den langen Australier ins Schlepptau und marschierte zielstrebig auf den Halteplatz der Taxis zu.
    Lundquist zog die Augenbrauen hoch. »Ich glaube, du willst tatsächlich mit dem Taxi ins Hauptquartier fahren. Das kostet doch mindestens fünfzig Pfund.«
    Green zuckte die Achseln. »Eher siebzig. Aber wer will das denn wissen? Meine Wunden schmerzen!« behauptete er.
    Lundquist lächelte leicht. Nun übertrieb er aber, der liebe Idwood. Sie hatten die Schußverletzungen

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