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Der Insulaner

Der Insulaner

Titel: Der Insulaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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ihm stellen. Hael hatte inzwischen erfahren, dass die Amsi so viele Cabos besaßen, dass selbst die kleinsten Kinder schon ritten. Der Wohlstand der Männer wurde in Cabos gemessen, wie es bei den Shasinn mit Kaggas der Fall war, und alle Krieger besaßen mehr Reittiere, als sie eigentlich benötigten. Genau das gefiel Hael.
    Shong betrachtete das beladene Nusk mit Wohlgefallen. »Morgen früh brechen wir bei Tagesanbruch auf«, sagte der Kaufmann. »Die Amsi garantieren uns eine sichere Reise bis zur Südgrenze ihres Landes. Danach bewegen wir uns in zivilisierten Gefilden. Nicht, dass zivilisierte Menschen weniger falsch als Barbaren sein könnten, aber meistens sehen sie die Vorteile, die friedliche Handelsbeziehungen mit sich bringen. Eigentlich wollte ich zuerst weiter nach Osten, aber das, was als giftiges Land bezeichnet wird, kann ruhig noch ein wenig warten, bis eine besser ausgerüstete Expedition hierher kommt.«
    »Tut mir leid, dass ich euch nicht weiter begleiten werde«, meinte Hael. »Gern sähe ich die Städte des Südens, aber das muss jetzt warten.«
    »Du kannst immer noch mit uns kommen«, sagte Shong. »Gib deinen verrückten Plan, ein Amsioberhäuptling zu werden, einfach auf.«
    Hael schüttelte den Kopf. »Ich muss meiner Bestimmung folgen. Und zu diesem Zeitpunkt liegt sie im Norden, bei den Matwa. Ich glaube, sie werden der letzte Punkt sein, der mir noch zum Erreichen meines Ziels fehlt.«
    »Du bist ganz schön verrückt, weißt du das?« erklärte Shong. »Dafür sind die meisten anderen Menschen langweilig. Ich vermute, ohne dich wird die Reise bedeutend ruhiger verlaufen. Du warst ein guter Gefährte, wenn auch hin und wieder ein wenig beunruhigend, und niemand kann bestreiten, dass du uns besser unterhalten hast, als wir in unseren kühnsten Träumen zu hoffen wagten. Ich wünsche dir alles Gute, obwohl ich nicht davon ausgehe, dich jemals lebend wieder zu sehen.«
    Hael schüttelte die dargebotene Hand. »Auch dir viel Glück. Sage dem Herrn Pashir, dass ich sein Freund bleibe und die Verbindung nicht abreißen lassen werde, da ich jetzt schreiben kann. Vielleicht war er es, der Agah bezahlte, mich zu töten, aber das glaube ich erst, wenn ich unfehlbare Beweise dafür habe.«
    Die beiden Männer trennten sich, und Hael führte seine Tiere zum Ausgang des Dorfes. Von allen anderen hatte er sich bereits verabschiedet. Die meisten Menschen betrachteten ihn mit abergläubischer Furcht und waren froh über seine Abreise. Choula bildete eine Ausnahme. Er schenkte Hael Schreibutensilien im Überfluss und nahm ihm das Versprechen ab, Nachrichten über den Norden des Landes zu schicken, sobald sich Karawanen in regelmäßigen Abständen über die Berge wagten.
    Deena erwartete ihn lächelnd am Tor. Die Byalla hatten ihre Kleider gesäubert und ausgebessert, und nun sah man ihr an, was sie war: eine junge Matwafrau aus guter Familie. Sie hatte schon zugenommen, war aber noch immer sehr schlank, und Hael fürchtete, dass sich ihr ernster Gesichtsausdruck wohl nie mehr ganz verflüchtigen würde.
    Er half Deena in den Sattel. Anfangs fürchtete sie sich vor dem unruhig tänzelnden Cabo, da sie nie zuvor ganz allein auf einem der Tiere gesessen hatte. Hael legte dem Cabo die Hand auf den Kopf, und sofort beruhigte es sich. Dann bestieg er Trittsicher, und das zweite Cabo folgte ihm so gelassen, als sei es nichts anderes gewöhnt. Die umstehenden Amsikrieger nickten beifällig und raunten einander zu, dass hier ein weiterer Beweis für die Geisterkraft des Fremden geliefert worden sei.
    Die beiden ritten durch das Amsilager, bis sie zum Versammlungsplatz der Häuptlinge kamen. Rastap, Migay, Unas und alle Unterhäuptlinge erwarteten sie. Auch Impaba, der seine Gefolgstreue lauthals verkündete, war dort. Hael nahm sich vor, ihn immer im Auge zu behalten. Sie tauschten Grüße aus, und Hael deutete auf die schmale Mondsichel, die den westlichen Horizont berührte.
    »Erwartet mich in drei Monden an diesem Ort«, sagte er. »Bringt so viele andere Amsihäuptlinge mit, wie ihr überreden könnt. Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich euch meine Pläne mitteilen. Es ist prophezeit worden, es sei unsere Bestimmung und bedeute euer Überleben als mächtiges Volk.«
    »Wir werden hier sein, Geistermann«, versprach Rastap. Die Amsi zweifelten immer noch, glaubten aber an den Willen der Geister, und mit jedem Tag würde sich die Erinnerung an die ungewöhnlichen Dinge, die dieser junge Mann vollbracht

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