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Der Insulaner

Der Insulaner

Titel: Der Insulaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Tal emporstiegen. Ein Bach ergoss sich plätschernd über glänzende Kieselsteine, und Insekten tanzten summend über den Stellen, an denen sich das Wasser zu winzigen Teichen gesammelt hatte. Noch waren die Nachmittage warm, aber bereits am frühen Abend wurde es merklich kühler, und die Ränder der Blätter verfärbten sich allmählich gelb und braun.
    Deena trug ein langes, bunt kariertes Kleid und einen grünen Umhang aus schwerem Stoff, der sie vor der kühleren Luft schützen sollte. Sie war barfuss und sprang an den unebenen Stellen des Pfades so flink und behände von Stein zu Stein, als sei sie ein junges Bergkrummhorn.
    Nach einer Weile erreichten sie die Hügelkuppe, wo der Bach in einer tiefen Bodensenke entsprang: Die Quelle strömte zwischen zwei moosbedeckten Felsen hindurch, bildete einen kleinen See, der inmitten eines Bettes aus runden, glatten Steinen lag und floss dann in das Tal hinab. Durch die geschützte Lage konnten sich die Pflanzen ungehindert und unberührt von heftigen Stürmen ausbreiten, und die tiefhängenden Äste der Bäume tauchten ihre Spitzen in das kristallklare Wasser. Hier lebten nur sehr kleine Tiere, die sich fast ausschließlich in den Bäumen aufhielten. Man musste keine Angst vor gefährlichen Räubern haben, und als sie zum Ufer traten, huschte ein furchtsames Wesen ins Unterholz.
    Hael und Deena ließen sich auf dem weichen Moosboden nieder, und Hael zog das Mädchen an sich. Sie küssten sich eine ganze Weile, ehe sie sich ein wenig zurücklehnte, um mit ihm zu sprechen. »Ich habe deine Zärtlichkeit schon viel zu lange entbehrt, Hael.«
    »Nun, wir hatten auch nur wenig Gelegenheit«, antwortete er. »Bei der Karawane, im Byalladorf und auf dem Weg hierher warst du noch schwach und entkräftet. Seit wir hier waren, hat dich deine Mutter bewacht, als sei sie ein Drache, der auf einem Schatz hockt. Und danach musste ich die Häuptlinge zu den Amsi führen.«
    »Nun«, meinte sie lächelnd, »das ist aber zum Glück vorbei. Ich bin stark wie ein Nusk, und wir sind hier ganz allein.« Wieder küssten sie sich, diesmal aber noch länger und inniger. Jetzt war es Hael, der sich bebend zurückzog.
    »Ich bin immer noch mit dem Schweiß und Staub der Reise bedeckt. Ich weiß nicht, wie du mich ertragen kannst.«
    Sie lachte belustigt. »Inzwischen solltest du wissen, dass ich ziemlich viel aushalte. Aber Staub und Schweiß kann man schnell beseitigen.« Mit schlanken Fingern deutete sie auf den Teich zu ihren Füßen.
    Hael hatte sich angewöhnt, ein Hemd zu tragen, da es in der Steppe um diese Jahreszeit unzählige Stechmücken gab. Grinsend zog er es sich über den Kopf. »Wirst du dich mir anschließen?«
    Deena erhob sich. »Es ist Jahre her, seit ich zuletzt hier badete, aber es ist wunderschön, nicht zu kalt und der Boden besteht aus weichem Sand.«
    Hael hüpfte auf einem Bein, während er sich zuerst den einen, dann den anderen Stiefel auszog. Er stand wie angewurzelt, als Deena ihren Umhang am Ufer ausbreitete und die Bänder an der Vorderseite des Kleides löste. Schließlich zog sie es über den Kopf und sah ihn an, während er ungeschickt an den Schnüren seiner Hose herumzerrte, wobei seine Finger ihm plötzlich doppelt so dick wie vorher erschienen.
    Hael erinnerte sich an die Statue der Liebesgöttin, die er in Neva gesehen hatte. Verglichen mit dem Körper, den er jetzt vor sich sah, wirkte die Göttin ungelenk und plump. Es kam ihm unmöglich vor, dass Deenas Körper so vollkommen war wie ihr Gesicht, aber seine Augen belehrten ihn eines besseren. Der schlanke Hals saß auf anmutig gerundeten Schultern, und die schön geschwungenen Schlüsselbeine endeten über wunderschönen vollen, aber festen Brüsten mit kleinen, hochaufgerichteten Brustwarzen, die ein dunkler Hof umgab. Ihre Taille war schmal, die Hüften breit und fraulich. Unterhalb des Nabels wölbte sich der Bauch ein wenig vor und gab den Blick auf das gekräuselte, dunkelbraune Haar zwischen den langen Beinen frei. Hael stand wie gelähmt und ließ den Blick zu Deenas Knien schweifen. Nie hätte er geglaubt, je zuvor so schöne Knie gesehen zu haben.
    »Anscheinend brauchst du Hilfe«, sagte sie lächelnd.
    Sie trat vor ihn hin und schob seine Hände beiseite. Mit flinken Fingern löste sie die Bänder, die seine Beinkleider zusammenhielten. Als sie sich aufrichtete, berührten ihre Brustwarzen Haels nackten Oberkörper. Trotz Deenas lässigem Verhalten waren sie hart wie Kiesel. Als das

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