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Der Insulaner

Der Insulaner

Titel: Der Insulaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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dichten Locken und wickelte sie sich um die zitternden Finger. »Jetzt sind wir vermählt. Jetzt nimm mich, Liebster, sonst sterbe ich.«
    Überglücklich küsste er sie und kniete sich zwischen ihre gespreizten Schenkel. Eine ihrer Hände lag auf seinem Hinterkopf, die andere führte seine Männlichkeit. Vorsichtig drang er in sie ein. Sie warf den Kopf zurück und stieß einen tiefen Schrei aus, als sie ihm die Hüften entgegenschob und ihn tief in sich aufnahm. Hael hatte befürchtet, sofort die Gewalt über sich zu verlieren, aber irgendwo in seinem tiefsten Innern entdeckte er noch einen Funken Selbstbeherrschung, und die beiden Körper bewegten sich rhythmisch und natürlich, wurden eins. Die Geister der ganzen Umgebung sangen ein Freudenlied und sagten Hael, dass er das Richtige tat.
    Später, als der Mond aufging, lagen sie nebeneinander, teilweise in Deenas Umhang gewickelt. Hael lag auf dem Rücken, Deena halb über ihm. Er hatte eine Hand auf ihrer Hüfte liegen, und ihr langes Haar breitete sich gleich einem Mantel über seine Schultern. Er konnte ihren Rücken sehen und bewunderte die feine Ausbuchtung der Wirbelsäule, die sich bis zu den Hüften erstreckte und schließlich dem wohlgerundeten Hinterteil Platz machte, dessen Schönheit ihm die Tränen in die Augen trieb. Er vermochte keinen einzigen Fehler an diesem vollendeten Körper auszumachen. Er war einfach unbeschreiblich schön.
    Dank ihrer Jugend und Kraft hatten sie sich viele Male geliebt, die Geheimnisse ihrer Körper mit Augen, Händen, Lippen und Zungen erforscht und einander kennen gelernt, wie es nur Liebenden möglich ist.
    »Bei dir muss alles schnell gehen«, flüsterte Deena. »Krieger, Seemann, Forscher und nun eine Art König – bald sogar mehr als nur ein König – alles rasch hintereinander! Und jetzt möchtest du ein ganzes Leben voller Liebe in einen einzigen Nachmittag quetschen.«
    Er sah lächelnd auf ihre feuchte Stirn hinab. »Mir ist aber nicht aufgefallen, dass du langsamer bist oder dich etwa zurückhältst.«
    Sie verschränkte die Arme über der Brust und senkte den Kopf. »Ich habe gelernt, dass eine lange Wartezeit nicht gut ist. Als man mich raubte, dachte ich, ich müsse sterben. Als ich eine Sklavin war, wollte ich sterben. Hätte ich auf eine Rettung gewartet, wäre ich elendig zugrunde gegangen. Stattdessen lief ich fort und fand dich. Auf dem Berg wäre ich als freier Mensch gestorben, aber du kamst und richtetest mich auf. Daher weiß ich, dass langes Warten zu nichts führt.«
    Sie setzte sich auf und kniete neben ihm, die Hände auf die Oberschenkel gestützt. Ihre Brüste schaukelten sanft hin und her, die Brustwarzen hatten sich in die dunklen Höfe zurückgezogen. »Ich weiß, dass du anders bist als andere Männer, und du wirst oft fern von mir sein. Du ähnelst nicht den Ehemännern, die tagsüber, wenn ich auf dem Feld arbeite, zur Jagd gehen und des Abends bei ihren Frauen sind. Wenn du bei mir bist, will ich dich ganz und gar für mich haben.«
    Mit gemächlichen Schritten kehrten sie zum Dorf zurück. Unterwegs fragte ihn Deena nach den Worten, die er beim Aufgehen des Mondes gesprochen hatte, und er erzählte ihr von der allabendlichen Entschuldigung der Shasinn an den Mond. Daraufhin berichtete sie ihm, dass ihr Volk glaubte, dass in der weit zurückliegenden Vergangenheit die Erde und der Mond einen heftigen Kampf miteinander ausgefochten hätten, aus dem die Erde als Sieger hervorging, weil sie den Mond mit feurigen Pfeilen beschoss. Sie glaubten, der Mond habe den Streit begonnen und man schulde ihm keine Entschuldigung.
    Hael erzählte Deena ausführlich, wie erfolgreich das Treffen zwischen Matwa und Amsi ausgegangen war, aber sie konnte seine Freude nicht ganz teilen und schüttelte besorgt den Kopf.
    »Es ging viel zu glatt«, erklärte sie. »Ich zweifle nicht daran, dass die Menschen dich lieben und Naraya an dich glaubt. Sicher, er hat die Geistersprecher überzeugt. Aber die Häuptlinge sind eifersüchtig auf dich. Du hast klug gehandelt, ihnen ihre Stellung nicht streitig zu machen, aber das wird nicht ausreichen.«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht«, gab er zu. »Keine Angst, ich bin nicht so dumm zu glauben, ein Festmahl und Jubelrufe hätten mich zum unumstrittenen Anführer zweier feindlicher Völker gemacht.«
    Sie dachte eine Weile nach. »Du musst einen Rat aus den Häuptlingen beider Nationen gründen, mit dir als Kriegshäuptling. Lass es erst einmal darauf

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