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Der Ire

Der Ire

Titel: Der Ire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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gebracht wird. Ich befasse mich später mit ihm.« Er drehte sich nach Gregory um. »Wir könnten ein paar Dutzend guter Männer brauchen.«
      »Das läßt sich arrangieren, Sir«, versicherte ihm Gregory. »Wir suchen die kräftigsten Männer aus. Dann kann sich Ihr Freund Rogan auf eine Überraschung gefaßt machen.«

    16

      Als sie Scardale erreichten, fuhr Costello den Lastwagen in die Scheune und stellte ihn hinter dem Ford ab. Rogan sprang von der Ladefläche und nickte Morgan und Fletcher zu.
      »Hinein mit euch! Und bleibt gefälligst dort!«
      Als Hannah und Costello aus dem Führerhaus kamen, sagte Fletcher wütend: »Was soll der Unsinn? Deine blöden Befehle habe ich allmählich satt!«
      Er stürzte sich auf Rogan, der seinen Angriff ruhig abwartete und erst im letzten Augenblick mit seiner Pistole zuschlug. Das Korn am vorderen Ende des Pistolenlaufs riß Fletchers Backe auf. Fletcher stieß einen Schrei aus und bedeckte sein blutendes Gesicht mit den Händen.
      »Das bereust du noch!« knurrte er. »Das zahl' ich dir noch heim!«
      Rogan warf Morgan einen eisigen Blick zu. »Noch Fragen?«
      Morgan schüttelte den Kopf. »Du bist der Boß.«
      Fletcher stolperte in den Hof hinaus. Morgan folgte ihm. Rogan hielt Costello zurück.
      »Gib mir den Zündschlüssel.«
      Costello gehorchte hastig. »Soll ich auch hineingehen?«
      »Ja, zumindest vorläufig.«
      Der Alte verschwand. Hannah band ihr Kopftuch los. »Ich hätte nie gedacht, daß du so brutal sein kannst.«
      »Bei solchem Gesindel muß man das sein«, erklärte ihr Rogan. Er zog sie an sich. »Wie geht's dir?«
      »Wie soll's mir gehen?« Hannah zuckte mit den Schultern. »Ich bin müde und fühle mich ausgebrannt. Ich könnte eine Woche lang schlafen.«
      »Du brauchst eine Tasse Tee mit Rum und ein paar Sandwiches.«
      Sie lächelte schwach. »Vielleicht hast du recht. Und du? Kommst du nicht mit?«
      »Ich komme etwas später. Ich habe noch hier draußen zu tun.« Rogan hörte ein Geräusch hinter sich und drehte sich hastig um.
      Der Junge kletterte aus dem Heu herab. Er war blaß vor Aufregung, versuchte zu sprechen, aber brachte kein Wort heraus. Hannah legte ihm die Hände auf die Schultern.
      »Laß dir Zeit! Wir haben genug Zeit!«
      Brendan holte tief Luft. »Im Haus ist ein Mann. Er ist kurz nach eurer Abfahrt zu Fuß gekommen.«
      »Ein großer, schwarzhaariger Mann?«
      »Ja.«
      »Jack Pope«, sagte Rogan zu Hannah.
      »Ich glaube, daß er mich gesucht hat«, fuhr Brendan fort. »Er hat überall nachgesehen, aber ich habe mich im Heu versteckt.«
      Hannah sah Rogan besorgt an. »Was haben die anderen vor?«
      »Ist das nicht klar?« Rogan runzelte die Stirn und nickte dann. »Du gehst jetzt hinein und kochst etwas.« Als sie widersprechen wollte, gab er ihr einen leichten Stoß. »Keine Angst, ich weiß, was ich tue.«
      Fletcher lehnte am Küchentisch und fluchte vor sich hin, während Morgan ihm ein großes Pflaster auf die Backe klebte.
      »Anscheinend hat er etwas gegen dich, Jesse«, meinte Morgan grinsend.
      Fletcher griff fluchend nach seinem Glas, das Costello eben voll Whisky geschenkt hatte. »Dem Schwein zeig ich's schon noch!« drohte er.
      »Na, da bin ich aber gespannt«, spottete Morgan.
      Er ließ die beiden in der Küche zurück und ging den Flur entlang zu seinem Zimmer. Rogan war ein gerissener Bursche und bestimmt kein leichter Gegner. Aber selbst unter diesen Voraussetzungen hatte Morgan nicht die Absicht, sich hundertvierzigtausend Pfund entgehen zu lassen, ohne den Versuch zu machen, sie an sich zu bringen.
      Er öffnete die Schlafzimmertür, drehte sich um, weil er sie schließen wollte, und sah Jack Pope mit einem schußbereiten Revolver in der Ecke stehen. Als er Morgan erkannte, atmetet er erleichtert auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
      »Ich dachte schon, Rogan käme herein.«
      »Er ist noch in der Scheune«, antwortete Morgan. »Bist du leicht hereingekommen?«
      »Ja, aber ich habe den Jungen nicht gefunden.«
      »Macht nichts«, entschied Morgan. »Er ist oft den ganzen Tag unterwegs.« Morgan nahm Pope den Revolver ab. »Wo hast du das Schießeisen her?«
      »Soames hat es mir besorgt. Ich dachte, es könnte ganz nützlich sein.«
      »Munition?«
      »Nur ein paar Patronen.« Pope gab sie ihm. »Wieviel habt ihr erwischt?«
      »Hundertvierzigtausend. Weniger als

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