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Der Jäger

Der Jäger

Titel: Der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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umsonst deswegen gesessen. Bei Männern hältst du dich eher zurück, weil du weißt, dass du bei den meisten den Kürzeren ziehen würdest. Na, was jetzt, alter Freund?«
    »Das ist eine Ewigkeit her«, stieß Lewell mit einer wegwerfenden Handbewegung hervor. »Das waren Jugendsünden!«
    »Eine Jugendsünde, die man mit dreißig begeht? Vergiss es! Ich weiß jedenfalls, dass du die Albertz ein paar Mal ganz schön hart rangenommen hast. Sie hat es mir selbst gesagt. Und bei der kleinen Weidmann warst du auch nicht gerade zimperlich. Du kannst nur von Glück reden, dass die alle ihr Maul gehalten haben, weil sie Angst vor einem Skandal hatten. Aber okay, du bist mein Freund, und ich helfe dir, so gut ich kann. Nur lass um Himmels willen meinen Namen aus dem Spiel, ich habe eine Menge zu verlieren. Aber wenn ich verliere, dann verlierst du auch, und zwar mehr als ich.«
    Plötzlich lächelte Lewell böse. »Du hast eine Menge zu verlieren? Okay, dann werde ich dir jetzt was sagen. Ich habe mir die Horoskope dieser Damen einmal näher angeschaut, und siehe da, ich habe etwas Erstaunliches herausgefunden. Alle waren Skorpion, und ich kann mich erinnern, dass ich mit dir über die eine oder andere gesprochen habe …« Er hielt inne und sah sein Gegenüber scharf an. »Hast du was mit den Morden zu tun?«, fragte er hart.
    »Mein lieber Freund, wenn du mich hierher geholt hast, um mich des Mordes zu verdächtigen, dann kann ich dir nur sagen, du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Frau angerührt. Vögeln ja, schlagen nein. Undermorden schon gar nicht. Und wenn du mir jetzt auf diese Tour kommst, mach ich dich fertig.«
    Lewell grinste wieder, sein Blick hatte etwas Verschlagenes, als er leise, aber eindringlich sagte: »Apropos vögeln. Wie machst du das eigentlich? Schiebst du ihnen einen Dildo rein? Wie kann einer, der kaum noch einen hochkriegt, eine Frau vögeln?«
    »Wer behauptet das?«, fragte sein Gegenüber mit zu Schlitzen verengten Augen und beugte sich nach vorn. Sein Gesicht war höchstens noch fünfzig Zentimeter von Lewell entfernt. »Wer behauptet, ich könnte meinen Schwanz nicht mehr benutzen?«
    »Ich habe meine Quellen. Und außerdem pfeifen es die Spatzen von den Dächern. Du bringst es nicht mehr. Schon lange nicht. So, und jetzt sag mir die Wahrheit. Hast du etwas mit den Morden zu tun?«
    »Weißt du, dich zum Freund zu haben ist schlimmer als eine ganze Armee zum Feind. Ich sage dir, ich habe nichts, aber auch rein gar nichts damit zu tun! Und jetzt rück schon raus mit der Sprache. Woher willst du wissen, was mit mir ist?«
    »Kein Kommentar. Ich kann schweigen wie ein Grab. Vielleicht war’s die Albertz, vielleicht auch die Kassner, keine Ahnung. Ich vermag mich einfach nicht mehr daran zu erinnern. Seltsam, nicht? Aber du hast mir so einiges aus deiner Vergangenheit erzählt, vor allem, was eine bestimmte Sorte Frauen angeht und wie mies sie dich behandelt haben und wie du dich trotzdem immer wieder magisch zu ihnen hingezogen gefühlt hast. Sie haben dich verletzt, sie haben an deiner Eitelkeit gekratzt, und das ist etwas, das vor allem Skorpionfrauen geradezu perfekt beherrschen. Sie sind feurig im Bett, sie blasen dir einen, dass du fast ohnmächtig wirst, sie saugen auch den letzten Tropfen aus dir raus, aber wenn der Partner nicht so mitspielt, wie sie sich das vorstellen, dann, tja, dann können sie dich reizen bis aufs Blut. Sie können dich fertig machen, bis du irgendwann so ausrastest, dass du dich nur noch an allen rächen willst. War es so?«
    »Du bist wahnsinnig, völlig durchgeknallt! Okay, ich gebe zu, ich stehe auf einen bestimmten Typ Frau, und leider sind einige davon Skorpione. Weiß der Geier, warum ausgerechnet die. Aber was immer auch war, ich habe nie einer von ihnen auch nur ein Haar gekrümmt. Reicht dir das?«
    »Nein, das tut es nicht. Ich habe mir alles ganz genau durch den Kopf gehen lassen, und irgendwie werde ich den Gedanken nicht los, dass du …«
    »Schlag dir den Gedanken ganz schnell wieder aus dem Kopf. Ich habe ein Alibi. Und das ist absolut hieb- und stichfest. Aber wie sieht es denn mit deinem aus? Du sagst doch selbst, du hast keines. Wo warst du am Wochenende? Hier zu Hause? Etwa allein? Tz, tz, tz, so ein Mist aber auch! Die werden dir das garantiert glauben, mein lieber Freund. Vor allem, nachdem sie das mit deiner Vergangenheit rausgefunden haben. Komm, spuck’s aus, wo warst du? Hast du dir von

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