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Der Jäger

Der Jäger

Titel: Der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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wieder von meinen neuen Visitenkarten streichen müssen. Schade. Aber Spaß beiseite, was jetzt?«
    »Hellmer und ich haben gleich einen Termin bei einer Astrologin. Alles Weitere besprechen wir nachher. Noch Fragen?«
    Allgemeines Kopfschütteln.
    »Gut, Sie kennen alle Ihre Aufgaben. Suchen Sie nach weiteren Zusammenhängen, es müssen eine ganze Reihe von Befragungen durchgeführt werden, von denen wir auch noch eine auf unserer Liste haben, nämlich diesen Dr. Maibaum. Ach ja, und diesen Lewell müssen wir noch anrufen. Hellmer und ich werden auf jeden Fall nach unserem Besuch bei der Astrologin wieder hier vorbeischauen, oder …«, sie zögerte, überlegte, »nein, wir machen vorher noch eine Stippvisite bei Frau Weidmann und unter Umständen bei Frau Randow. Die Weidmann hat gestern irgendwas davon erzählt, dass ihre Tochter sich irgendwann vor ihrem Tod ein Horoskop erstellen ließ. Vielleicht weiß sie, bei wem ihre Tochter war. Und die Wohnung der Müller muss durchsucht werden, und zwar ganz speziell nach einem Horoskop und möglichen weiteren Aufzeichnungen, die uns ihr Mann vorenthalten haben könnte. Wir dürfen nichts mehr dem Zufall überlassen, sondern müssen jetzt jedes auch noch so kleine Detail genauestens unter die Lupe nehmen. Wir melden uns jedenfalls von unterwegs, wann wir wieder zurück sind. Und hier sind auch noch die Tagebücher von Juliane Albertz. Ich komm einfach nicht dazu, sie selbst zu lesen. Einer soll sich gleich drüber hermachen und sehen, ob irgendwas Interessantes drinsteht, ich meine, was den Fall betrifft. Am liebsten wäre mir, wenn Sie, Frau Güttler, das in die Hand nehmen könnten. Eine Frau sieht da vielleicht mehr. Ach ja, ich will auch endlich wissen, was die Computerspezis rausgefunden haben.«
    »Nichts«, bemerkte Berger lakonisch. »Außer ihrem Adressbuch waren auf dem Computer nur Dateien, die mit ihrem Studium zu tun hatten. Der Computer wurde praktisch in seine Bestandteilezerlegt, aber sie haben nicht einmal einen Brief gefunden.«
    »Hätte ja sein können«, sagte Durant, ging in ihr Büro, nahm ihre Tasche und gab Hellmer ein Zeichen.
    Sie verließen das Präsidium um kurz nach halb neun. Lieber wollten sie ein paar Minuten vor der Tür warten, als zu spät zu kommen. Von unterwegs rief Durant Richter an, um ihm mitzuteilen, dass alle Opfer unter demselben Sternzeichen geboren waren. Er war nicht erreichbar, sie hinterließ die Nachricht auf seinem Anrufbeantworter.

Mittwoch, 9.15 Uhr
     
    Vor dem Haus der Astrologin Ruth Gonzalez.
    Sie saßen zehn Minuten in ihrem Lancia und unterhielten sich.
    »Berger wäre vorhin beinahe explodiert, was?«, sagte Hellmer schmunzelnd. »Wir haben ihn aber auch ganz schön zappeln lassen.«
    »Der hat seinen Ärger bestimmt, sobald er allein war, mit einem kräftigen Schluck aus seiner Pulle runtergespült«, erwiderte Durant. »Aber solange er noch klar denken kann, soll’s mir egal sein. Ich frag mich nur, wie seine Leber das aushält.« Nach einem kurzen Blick auf die Uhr meinte sie: »Ich denke, wir können los.«
    Sie stiegen aus und gingen auf das schmucke gelbe Haus zu. Es hatte nicht die Ausmaße der Villen von van Dyck oder Kleiber, aber es machte dennoch einen gediegenen und sehr gepflegten Eindruck. Hellmer drückte den Klingelknopf am Tor, das sich kurz darauf nach einem kaum hörbaren Summen aufdrücken ließ. Es waren etwa zehn Meter bis zur Haustür. Ruth Gonzalez, in deren Adern offenbar spanisches Blut floss, war etwa so groß wie die Kommissarin, hatte langes dunkles, gewelltes Haar undebenso dunkle Augen, und sie trug ein knöchellanges weißes Kleid, das ihren südländischen Teint noch hervorhob. Hellmer schätzte sie auf Mitte bis Ende dreißig, eine herbe Schönheit, mit einem ausdrucksstarken Gesicht, in dem das hervorstechendste Merkmal ihre großen Augen waren, mit denen sie die Beamten kritisch und neugierig zugleich musterte.
    »Ich habe Sie schon erwartet«, sagte sie mit rauchiger Stimme und akzentfreiem Deutsch, reichte erst der Kommissarin, dann Hellmer die Hand und machte die Tür frei. »Wenn Sie mir bitte in mein Arbeitszimmer folgen wollen.«
    Im Haus roch es nach Räucherstäbchen, selbst im Flur war der Boden von dicken blauen Teppichen bedeckt. Die Wände und Decken waren weiß gestrichen, die Sonnenstrahlen fielen in breiten Bahnen in das Zimmer. Eine Kartäuserkatze lag lang ausgestreckt auf der Fensterbank und ließ sich von der Sonne bescheinen.
    »Nehmen Sie doch bitte

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