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Der Jahrtausendkaiser: Der Jahrtausendkaiser

Der Jahrtausendkaiser: Der Jahrtausendkaiser

Titel: Der Jahrtausendkaiser: Der Jahrtausendkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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konzentrieren.
    »Ihr seid der Letzte, der ihn lebend gesehen hat. Ihr habt in der Herberge zum ›Kaiserelefanten‹ seine Bekanntschaft gesucht, ihn am nächsten Morgen zu Euch in den ›Drachen‹ bestellt und dort, in der Abgeschiedenheit derKammer, die Euch zur Verfügung steht, ermordet. Danach habt Ihr die kurzfristige Abwesenheit der anderen Schlafgäste und die Okkupiertheit des Wirtes dazu ausgenutzt, Eure Kammer zu verwüsten, um einen Raubüberfall vorzutäuschen. In der Zwischenzeit haben Eure Helfer den Leichnam aus der Herberge geschafft.«
    Philipp ächzte. »Wer hat Euch denn diese Geschichte erzählt?« brachte er hervor.
    »Es gibt Zeugen.«
    »Einen Blinden und einen Tauben, nehme ich an.«
    »Zeugen, die reichen, um Euch an den Galgen zu bringen.«
    »Hört«, sagte Philipp. »Minstrel ... Geoffroi hat meine Gutmütigkeit ausgenutzt und meine Kammer verwüstet, während ich für meinen Herrn auf dem Markt Einkäufe tätigte. Danach ist er verschwunden. Das ist alles, was ich weiß. Es ist die Wahrheit.«
    »Hat er Euch etwas gestohlen?«
    »Es war nichts zu stehlen in der Kammer.«
    »Es war nichts zu stehlen dort, ganz genau!« rief der Kanzler. »Und doch habt Ihr versucht, einen Diebstahl vorzutäuschen. Ein ganz plumper Versuch, Eure Schuld zu verdecken.«
    »Gar kein plumper Versuch! Minstrel war ein verdammter Säufer! Wahrscheinlich war er noch immer nicht ganz klar im Kopf und hat versucht, etwas Wertvolles zu finden.«
    »Er war nur betrunken, weil Ihr ihm Wein aufgenötigt habt. Auch dafür gibt es Zeugen.«
    »Ich habe ihm das Geld ausgelegt, das ihm gestohlen wurde«, stöhnte Philipp.
    »Woher wußtet Ihr denn, daß man ihn bestohlen hatte?«
    »Ich habe es gesehen.«
    »Und nicht eingegriffen? Wem wollt Ihr das erzählen? Ihrhabt den Diebstahl beauftragt, damit Ihr eine Ausrede hattet, Euch seine Bekanntschaft zu erschleichen.«
    Philipp griff sich an den Kopf. »Auf diese Art und Weise könnt Ihr alles gegen mich auslegen!« rief er aufgebracht.
    »Ich winde nur die Wahrheit aus Euren Lügen heraus.«
    Philipp öffnete den Mund, aber plötzlich schoß ein Gedanke durch seinen Kopf, und er schloß ihn wieder. Der Kanzler musterte ihn erwartungsvoll, mit einer Hand an seinem Kinn zupfend, als bereite es ihm ein gewisses intellektuelles Vergnügen, Philipp mit seinen Worten aufzuspießen.
    »Ihr habt seine Leiche nicht«, sagte Philipp langsam. »Deshalb versucht Ihr mir ›die Wahrheit zu entwinden‹. Wenn Ihr die Leiche hättet, würdet Ihr mich einfach vor sie führen und abwarten, ob das Blut wieder zu fließen beginnt, um meine Schuld zu beweisen.«
    Der Kanzler zeigte keine Regung; außer man konnte es als Regung betrachten, daß er für einen Moment mit dem Zupfen innehielt.
    »Vielleicht wollt Ihr mir sagen, wo Ihr die Leiche vergraben habt?« fragte er freundlich.
    »Es gibt keine Leiche, es sei denn, er hat noch jemand anderen bestohlen und dieser hat ihn dabei ertappt.«
    »Der Mann ist wie vom Erdboden verschwunden«, sagte der Kanzler. »Wenn er noch am Leben wäre, hätte ich ihn schon längst gefunden. Er ist tot, und Ihr habt ihn auf dem Gewissen.«
    »Was soll das heißen, Ihr hättet ihn gefunden, wenn er noch lebte? Weshalb sucht Ihr ihn denn?«
    »Als ob Ihr das nicht wüßtet.«
    »Ich weiß es nicht. Welche Schwüre wollt Ihr denn noch von mir hören?«
    »Ich brauche Eure Schwüre nicht. Ich brauche mich überhaupt nicht mehr mit Euch abzugeben. Es gibt andere Methoden, die Wahrheit aus Euch herauszubringen.«
    Philipp versuchte, die aufsteigende Panik zu unterdrücken. »Weshalb ist Minstrel so wichtig für Euch?« fragte er.
    »Wer sagt, daß er das ist?«
    »Es gibt nur zwei Möglichkeiten, um eine Mordanklage zu erheben: Wenn eine Leiche vorliegt, die sichtlich nicht eines normalen Todes gestorben ist, oder wenn jemand eine Anzeige erstattet hat. Eine Leiche habt Ihr nicht. Eine Anzeige auch nicht, denn die könnte nur von Aude kommen – sonst ist Minstrel in der Stadt niemandem bekannt oder wichtig genug. Es hat sich ja bis jetzt nicht einmal jemand bei ihr gemeldet ...«, er hielt inne, aber er führte den ursprünglichen Gedanken weiter. »Außerdem habt Ihr gesagt, Ihr hättet vergeblich nach ihm gesucht. Also, keine Leiche, keine Anzeige, nur der Kanzler unseres Herrn Kaiser, der nach einem Trunkenbold suchen läßt. Daher nehme ich an, er ist wichtig für Euch.«
    »Eine gute Schlußfolgerung«, lobte Peter von Vinea. »Ich will sie belohnen;

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