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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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der Geschichte ist etwas, was einfach keinen Sinn macht. Entweder waren Sie nicht so gut, wie das immer behauptet wird, oder Sie sind nicht so schlecht, wie die das jetzt behaupten.«
    Sie trat einen Schritt näher.
    »Eine Frage: Hat Lambda eine Operationsgenehmigung von Whitehall?«
    »Für solche Feinheiten war keine Zeit.«
    »Verstehe«, nickte Janson. »Dann müssen Sie jetzt eine Entscheidung treffen.«
    »Aber unsere Direktive.«
    »Natürlich, es geht um mein Leben. Ich bin da interessiert. Aber es geht auch um das Ihre. Das ist eine Lektion, die man mir auf die harte Tour eingebläut hat.«
    Sie wirkte verwirrt. »Okay, sehen Sie noch einmal durch das Glas. Sie finden Schütze C in dem ganz hohen Baum in der Nähe des Primrose Hill Gate.«
    Als er das Swarowskiglas ansetzte und versuchte, sich zwischen dem Blattwerk zu orientieren, hallten Angus Fieldings Worte in seinem Bewusstsein nach.
    Bist du dir in Bezug auf deine eigene Regierung ganz sicher?
    Die Logik dieser Bemerkung war nicht von der Hand zu weisen. Was, wenn Cons Op vielleicht unter Einschaltung eines Agenten unter Novaks Mitarbeitern für den Mord an ihm verantwortlich gewesen war? Würde das nicht erklären, weshalb Amerika es offiziell ablehnte, sich direkt in die Operation einzuschalten? Aber wer hatte ihn dann mit den sechzehn Millionen Dollar hereingelegt? Und wenn Cons Op oder irgendeine andere Stelle in der amerikanischen Regierung Novaks Tod arrangiert hatte -warum? Warum betrachtete man Novak als derartige Bedrohung? Das war der Kern des Rätsels, so viel war Janson klar - eines Rätsels, das er nicht nur aus seinem ganz persönlichen Gerechtigkeitsgefühl heraus lösen musste, sondern auch um sein Überleben sicherzustellen.
    Seine Überlegungen kamen plötzlich zum Stillstand, als ihn ein gewaltiger Schlag an der Schädelseite traf. Er taumelte zurück, benommen und zugleich verblüfft.
    Es war die Frau. Sie hatte eine Eisenstange in der Hand, so wie man sie zum Verstärken von Betonarmierungen verwendet. An einem Ende leuchtete die Stange feuchtrot von seinem Blut. Sie hatte die Stange aus dem Haufen Baumaterial hinter dem Bunker gezogen.
    »Es heißt ja immer, jedes Werkzeug ist auch eine Waffe, wenn man es nur richtig hält.«
    Wieder ein Schlag, diesmal unmittelbar über seinem Ohr, mit dem widerlichen Krachen von Metall auf Knochen. Die Welt um ihn herum schien ins Taumeln zu geraten.
    »Die haben uns vor Ihren Lügen gewarnt«, knurrte sie. Sein Blick war verschwommen, ein roter Nebel, aber ihr Gesichtsausdruck war unverkennbar - reiner, unverfälschter Abscheu.
    Verdammt! Zu einem Zeitpunkt, wo er zu hundert Prozent auf der Hut hätte sein müssen, hatte er sich von ihrem Gehabe einlullen lassen, ihrem vorgetäuschten Mitgefühl; und dabei hatte sie in Wirklichkeit nur auf Zeit gespielt, auf eine Chance gewartet. Und ihn zum Narren gehalten.
    Auf dem Boden ausgestreckt, hörte er das Pochen in seinen Schläfen, wie eine Dampfmaschine. Benommen tastete er nach der Beretta, aber es war zu spät. Sie rannte bereits, rannte davon, was ihre Beine hergaben Die Schläge mit der Eisenstange hatten zumindest eine leichte Gehirnerschütterung ausgelöst; er würde ein paar Minuten brauchen, um sich wieder aufzurappeln. Und bis dahin würde sie weg sein. Ein Feind, eine mögliche Hilfe - weg.
    Er spürte eine Welle von Übelkeit in sich aufsteigen und zugleich ein Gefühl der Leere. Wem konnte er vertrauen? Welche Seite hatte gegen ihn zu den Waffen gegriffen? Und auf welcher Seite stand er?
    In diesem Augenblick konnte er nur sagen: auf seiner eigenen. Konnte er mit Verbündeten rechnen? Verdiente er sie? Die Frau hielt ihn für schuldig; würde er an ihrer Stelle anders gedacht, anders gehandelt haben?
    Er sah auf die Uhr, versuchte aufzustehen und verlor die Besinnung.
    »Verkünde Funkcheck.«
    »Angenommen. Alles sicher. Over.«
    In Vietnam war es selten still. Kampfzonen waren ein Tohuwabohu aus Geräuschen und Bildern. Die Artillerie hämmerte, Leuchtkugeln pfiffen flackernd über den Nachthimmel und beleuchteten ihn wie hundert Scheinwerfer. Dann war da das Zischen von Leuchtspurmunition, das Dröhnen von Hubschraubern, die blinkenden Positionslichter von Jets. Bald war das alles zusammen so sinnlos wie die blökenden Hupen und das Dröhnen der Motoren in der Stoßzeit. Aber ihr kommandierender Offizier hatte ihnen dabei geholfen, einen Sinn für alles, was nicht Routine war, zu entwickeln.
    Janson drehte wie wild an der

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