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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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holländischen Text mühsam ins Englische. Es war keine sonderlich interessante Geschichte. Der tschechische Außenminister, der sich in Den Haag mit Mitgliedern der holländischen Regierung getroffen hatte, würde Amsterdam besuchen. Er wollte sich dort mit führenden Persönlichkeiten der Börse und der Finanzwelt treffen, um mit ihnen holländischtschechische Kooperationsvorhaben zu diskutieren. Wieder eine belanglose Reise eines Menschen, dessen Aufgabe es war, solche Reisen zu machen in der Hoffnung, damit die ausländischen Investitionen in einem Land zu steigern, das sich nach ihnen sehnte. Holland war reich; die tschechische Republik war das nicht. Die Reise würde - mit dieser Feststellung ging man kein Risiko ein - keine Probleme für die tschechische Republik lösen. Aber für Janson würde sie vielleicht zur Lösung eines Problems beitragen.
    »Lass uns einkaufen gehen«, sagte er und stand auf.
    Cooper war von dem plötzlichen Themenwechsel in keiner Weise überrascht; der Cannabisnebel, der ihn die meiste Zeit einhüllte, machte die Welt für ihn so zufallsbedingt wie ein Würfelspiel. »Cool«, sagte er. »Was zu schnabulieren?«
    »Klamotten. Teures Zeug. Das Beste, was es gibt.«
    »Oh«, meinte er enttäuscht. »Nun, da gibt's einen Laden, wo ich nie hingehe, aber ich weiß, dass er echt teuer ist. Am Nieuwezijds Voorburgwal, unmittelbar vor dem Dam, von hier sind das bloß ein paar Straßen.«
    »Ausgezeichnet«, nickte Janson. »Komm doch mit. Vielleicht brauche ich jemanden zum Dolmetschen.«
    Und falls jemand nach ihm Ausschau hielt, würde der Betreffende nicht damit rechnen, dass er mit einem Begleiter unterwegs war, das war noch wesentlich wichtiger.
    »Mit dem größten Vergnügen«, erklärte Cooper. »Aber >Mastercard< versteht eigentlich jeder.«
    Der Bau, in dem die Magna Plaza untergebracht war, war vor hundert Jahren als Postamt errichtet worden, wenn er auch mit den vielen Säulen, der Gewölbedecke und den kleinen Rundbogengalerien für diesen Zweck etwas übertrieben wirkte. Erst seit man das Gebäude in eine Shopping Mall mit einer Galerie von vierzig Ladengeschäften umgebaut hatte, wirkten diese Exzesse einigermaßen angemessen.
    In einem teuren Herrengeschäft probierte Janson einen Anzug an, Größe 53. Der Anzug stammte aus den Ateliers von Ungaro, und der Preis entsprach dem Gegenwert von zweitausend Dollar. Jansons normale Maße brachten es mit sich, dass Konfektionskleidung an ihm wie die Arbeit eines teuren Maßschneiders aussah. Das traf auch für diesen Anzug zu.
    Ein Verkäufer mit Gelfrisur hängte sich wie eine Klette an seinen amerikanischen Kunden.
    »Wenn ich das sagen darf, der Anzug sitzt hervorra-gend«, erklärte der Verkäufer. Er war ölig beflissen, wie er das ohne Zweifel immer war, wenn die Preisschilder vierstellig wurden. »Und der Stoff kleidet Sie ausgezeichnet. Ein wunderschöner Anzug. Sehr elegant. Flott, ohne extravagant zu wirken.«
    Wie viele seiner Landsleute sprach er ein fast akzentfreies Englisch.
    Janson drehte sich zu Cooper um, dessen blutunterlaufene, glasig wirkende Augen erkennen ließen, dass sich der Nebel, der ihn einhüllte, noch nicht völlig aufgelöst hatte. »Er sagt, der Anzug sieht gut an dir aus«, meinte Cooper.
    »Wenn die Leute Englisch reden, brauchst du eigentlich nicht zu übersetzen«, lächelte Janson und wandte sich wieder dem Verkäufer zu. »Ich nehme an, Sie haben nichts gegen Bargeld. Wenn Sie die Hosenbeine gleich kürzen können, dann ist der Anzug gekauft. Sonst nicht.«
    »Nun, wir haben natürlich einen Schneider hier. Aber die Arbeiten werden normalerweise außerhalb erledigt. Ich könnte Ihnen den Anzug morgen mit einem Kurier zukommen lassen.«
    »Tut mir Leid«, sagte Janson und wandte sich zum Gehen.
    »Warten Sie«, sagte der Verkäufer, der seine Provision plötzlich in Gefahr sah. »Es lässt sich machen. Lassen Sie mich mit dem Schneider sprechen, und geben Sie uns zehn Minuten. Und wenn ich selbst mit dem Anzug über die Straße gehen muss, ich sorge dafür, dass es gemacht wird. Schließlich hat ja, wie Sie das in den Staaten formulieren, der Kunde immer Recht.«
    »Das sind Worte, die einem Yankee in der Seele gut tun«, sagte Janson.
    »Ja, das wissen wir von euch Amerikanern«, meinte der Verkäufer beflissen. »Das wissen wir überall.«
    *
    Washington, D.C.
    Der große Mann mit der braunen Krawatte winkte dem Taxi an der Ecke der Eighteenth und M Street in der Nähe eines

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