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Der Joker

Titel: Der Joker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Zusak Alexandra Ernst
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sie in den Gesichtern der Leute auf der Leinwand zu finden.
    Ja, ich hoffe, dass Bernie glücklich ist.
    Ich hoffe, dass er sich an alles erinnert.
    Audrey summt leise die Musik mit und in diesem Moment ist sie wirklich mein Mädchen. Ich kann es mir einreden.
    Der heutige Abend gehört Bernie, aber ich nehme mir auch ein kleines Stück davon, ganz für mich allein.
     
     
    Wir beide haben den Film schon ein paarmal gesehen. Er gehört definitiv zu unseren Lieblingsfilmen. Wir können an einigen Stellen fast die Dialoge mitsprechen, aber wir tun es nicht. Wir sitzen nur da und genießen. Wir genießen das leere Kino und ich genieße Audrey. Ich genieße die Tatsache, dass es nur wir beide sind, sie und ich, ganz allein.

    »Nur Sie und Ihre Freundin«, höre ich Bernie noch sagen. Ich finde, dass Bernie wirklich etwas Besseres verdient, als allein in seinem Vorführraum zu hocken. Ich flüstere Audrey ins Ohr.
    »Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich Bernie bitte, zu uns zu kommen und sich den Film gemeinsam mit uns anzuschauen?«
    Sie antwortet so, wie ich es erwarte: »Nein, gar nicht.«
    Ich klettere über ihre Beine und gehe hinaus, in den Vorführraum hinein. Bernie sitzt da und schläft, aber ich wecke ihn sanft mit meiner Hand auf.
    »Bernie?«
    »Oh - ja, Ed?« Er hievt sich aus seiner Schläfrigkeit heraus.
    »Audrey und ich...«, sage ich, »wir haben uns gefragt, ob Sie nicht zu uns kommen und sich den Film mit uns zusammen ansehen wollen.«
    Er protestiert und setzt sich kerzengerade hin. »Oh nein, Ed, das geht doch nicht. Niemals! Ich habe eine Menge hier zu tun und ihr beiden jungen Leute solltet da unten alleine sein. Sie wissen schon«, sagt er, »um Unfug zu treiben.«
    »Ach, kommen Sie, Bernie«, sage ich. »Es wäre uns eine Freude.«
    »Nein, nein, nein.« Er bleibt stur. »Das geht nicht.«
    Nach etwa einer Minute gehen mir die Argumente aus und ich gebe auf. Ich gehe zurück in den Saal und setze mich wieder neben Audrey. Sie fragt, wo Bernie bleibt.
    »Er will uns nicht stören«, sage ich zu ihr. Aber als ich es mir in meinem Sitz gemütlich mache, öffnet sich die hintere Tür, und Bernie steht da im Licht. Langsam geht er
den Gang hinab und setzt sich dann an Audreys andere Seite.
    »Schön, dass Sie gekommen sind«, flüstert sie.
    Bernie schaut uns beide an. »Danke.« Seine alten Augen blinzeln dankbar und lebhaft richtet er sie auf die Leinwand.
    Etwa fünfzehn Minuten später entdeckt Audrey meine Hand auf der Armlehne. Ihre Finger schlüpfen in meine und umschlingen sie. Als sie sanft zudrückt, schaue ich zur Seite und sehe, dass sie auch Bernies Hand hält. Manchmal reicht mir Audreys Freundschaft völlig aus. Manchmal weiß sie genau, was zu tun ist.
    Manchmal ist ihr Timing absolut perfekt.
     
     
    Alles läuft gut, bis die Filmrollen gewechselt werden müssen.
    Bernie schläft wieder. Wir wecken ihn auf.
    »Bernie«, sagt Audrey leise. Sie schüttelt ihn ein bisschen.
    Als er erwacht, springt er aus seinem Sitz und ruft: »Die Rolle!« Schnell rennt er zum Gang, aber als ich mich umdrehe und zum Vorführraum emporschaue, sehe ich etwas.
    Da oben ist schon jemand.
    »He, Audrey«, sage ich, »schau mal.« Wir beide stehen auf und richten unsere Augen auf das kleine Fenster. »Da ist jemand im Vorführraum.« Mir kommt es so vor, als ob die warme Luft um uns herum den Atem anhält, bis ich endlich Fahrt aufnehme. Ich schiebe mich an Audrey vorbei und haste durch den Kinosaal.
    Zuerst ist Audrey unsicher, was sie tun soll, aber schon
bald höre ich ihre Schritte hinter mir. Ich renne den Gang entlang und halte meine Augen fest auf den Schatten im Vorführraum gerichtet. Er sieht uns und seine Bewegungen werden hektischer. Er verlässt den Vorführraum voller Eile, als wir erst den halben Kinosaal durchquert haben.
    Draußen im Foyer rieche ich die Anspannung zwischen dem altbackenen Popcornaroma und dem miefigen Teppich. Ich rieche den Duft von jemandem, der hier gewesen und wieder verschwunden ist. Ich steuere auf die Tür zu, auf der »Zutritt nur für Personal« steht. Audrey folgt mir.
    Als wir eintreten, sehe ich als Erstes Bernies zitternde Hände.
    Der Schock fließt über sein Gesicht.
    Über seine Lippen, hinab zu seiner Kehle.
    »Bernie?«, sage ich. »Bernie?«
    »Er hat mich ziemlich erschreckt«, sagt er. »Hat mich beinahe über den Haufen gerannt, als er herausstürzte.« Er setzt sich. »Mir geht’s gut, Ed.« Dann deutet er auf einen Stapel Filmrollen.
    »Was

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