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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Stone mit wütender Miene in sein Büro.
    »Gut, dass Sie mich sprechen wollen, Lou«, sagte Stone. »Ich
habe Neuigkeiten für Sie.«
    »Ich auch. Setzen Sie sich«, sagte Lou.
    Stone nahm Platz. Er spürte, dass etwas in der Luft lag. »Was
ist denn los?«
    Lou schlug auf das Blatt in seiner Hand. »Gerade habe ich einen
zweiten Anruf aus Istanbul bekommen.«
    »Ich höre«, sagte Stone gespannt.
    »Uzun hatte seine Männer auf dem gesamten Flughafen
verteilt, weil er glaubte, Kate würde dort auftauchen. Dann kam die große
Überraschung: Kate rief ihn an und sagte, sie wolle sich mit ihm in einem
Istanbuler Hotel treffen und ihm berichten, was passiert sei. Uzun fuhr zu dem
Hotel, doch Kate tauchte nicht auf. Entweder hatte sie ihre Meinung geändert
oder Uzun absichtlich dorthingeschickt, um ihn abzuhängen.«
    Stone frohlockte. »Ich hab ja gleich gesagt, dass sie etwas
im Schilde führt. Und was sie getan hat, beweist, dass sie bis zum Hals in der
Scheiße steckt.«
    »Ich weiß nicht, was sie vorhat, aber es kann mich Kopf und
Kragen kosten«, sagte Lou verbittert.
    »Hat Uzun eine Idee, wo sie sein könnte?«, fragte Stone.
    Lou beugte sich über seinen Schreibtisch, riss eine
Schublade auf und wühlte darin, bis er eine Packung Aspirin fand. »Nein, aber
ich wette, sie wird versuchen, die Stadt zu verlassen. Doch Uzun hat ihren
Reisepass in der Türkei auf die Fahndungsliste gesetzt. Sollte Kate versuchen,
die Türkei zu verlassen, wird sie sofort verhaftet. Uzun hat die Namen der
Passagiere sämtlicher Flüge überprüft, die Istanbul verlassen, auch die Privat-
und Chartermaschinen, doch Kates Name tauchte auf keiner Liste auf. Sie hat
kein Flugzeug bestiegen.«
    »Er meint, sie ist noch in Istanbul?«
    Lou schob sich zwei Aspirin in den Mund und schluckte sie mit
Mineralwasser. »Uzun hat nur gesagt, dass er Kate nicht findet. Er will alle
Bänder der Überwachungskameras überprüfen lassen, auf denen die abfliegenden
Passagiere gefilmt wurden, falls es Kate gelungen sein sollte, verkleidet an
Bord einer Maschine zu gelangen. Sollte das der Fall sein, könnte sie
vielleicht noch vor der Landung verhaftet werden. Inzwischen sollten wir Kates Namen
und ihr Foto an alle Einwanderungsbehörden übermitteln, falls sie auf einem
Flughafen hier in den Staaten auftaucht. Und was für eine Neuigkeit haben Sie
für mich?«
    Stone setzte sich hinter seinen Schreibtisch, um die
Einwanderungsbehörde zu informieren. Als er dies erledigt hatte, grinste er
selbstgefällig. Sobald Kate Moran einen Fuß auf amerikanischen Boden setzte,
würde sie unter dem Verdacht verhaftet werden, in ein Mordkomplott verwickelt
zu sein. Endlich würde er sie zur Strecke bringen, zumal auch Lou Raines
misstrauisch geworden war, als er von der Übereinstimmung der Fasern mit Kate Morans
Hosenanzug erfahren hatte.
    Stone hatte gerade aufgelegt, als Norton in sein Büro
platzte.
    »Nimm deine Jacke, Vance. Lou wartet auf uns. Ich hab
gerade einen Anruf von der Suchmannschaft drüben im Metrotunnel Chinatown bekommen.«
    »Haben sie was gefunden?«
    Norton nickte. »Ja, zwei Leichen. Sieht so aus, als hätte
Gemal tatsächlich die Wahrheit gesagt.«

92.
    Ich blickte aus dem Fenster der Maschine auf die
schneebedeckten Berge tief unter mir. Wir überflogen die österreichischen Alpen.
    Ich machte mir große Sorgen.
    Was würde geschehen, wenn die türkische Polizei die
Reisepässe fand, die ich in den Briefkasten geworfen hatte? Uzun war kein
Dummkopf. Er würde sich an fünf Fingern abzählen, was ich getan hatte, und dann
sämtliche als gestohlen gemeldeten Reisepässe überprüfen. Mit ein wenig Glück
würde er genau den von mir benutzten Pass auf die Fahndungsliste setzen.
Vielleicht warteten die deutschen Behörden bereits am Frankfurter Flughafen auf
mich, um mich zu verhaften.
     
    Zehn Reihen entfernt saß der Jünger und trank
eine Tasse heißen Kaffee, während er auf Kate Morans Hinterkopf starrte. Er genoss
die Situation in vollen Zügen und kicherte laut. Moran hatte keinen blassen
Schimmer, dass er sie verfolgte. Am liebsten hätte er sich vor diebischer
Freude die Hände gerieben.
    Den während des Fluges gezeigten Film schaute der Jünger sich
nicht an. Der Streifen mit Tom Cruise gefiel ihm nicht. Er hatte noch nicht
einmal die Kopfhörer aufgesetzt. Vermutlich hatte die alte, grauhaarige Frau
neben ihm deshalb von ihrem Buch aufgeblickt, als sie ihn lachen hörte. Sie
musterte ihn, als wäre er verrückt.
    Der Jünger

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