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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Bach
runtergeht, arbeitet er wie ein Besessener. Er ist noch immer ein guter Cop,
Kate, aber psychisch ist er am Ende.«
    »Weißt du, wo er ist?«
    »Keine Ahnung. Du kennst doch Paul. Der erzählt einem nicht
alles. Aber einer der Kollegen hatte einen Sondereinsatz am Flughafen und hat
gesehen, dass er sich vor ein paar Tagen in Dulles eingecheckt hat. Offenbar
wollte er weg.«
    Ich bedankte mich beim Sergeant und verdrängte vorerst jeden
weiteren Gedanken an Paul. Frank hatte ebenfalls zwei Nachrichten hinterlassen
und um einen Rückruf gebeten. Vermutlich hatte er auch auf mein Handy
gesprochen. Ich wählte seine Handynummer und hörte nach dem zweiten Klingeln
seine vertraute Stimme. »Ja?«
    »Frank, hier Kate.«
    Den Bruchteil einer Sekunde herrschte Stille, ehe er sagte:
    »Ich hab den ganzen Tag versucht, dich zu erreichen. Ich
bin vor Sorge bald gestorben. Wo, zum Teufel, hast du gesteckt?«
    »Frank, das glaubst du mir nie.«
    »Versuch es.«
    »Paris, Istanbul. Jetzt bin ich in Frankfurt.«
    »Erwartest du, dass ich lache?«
    »Das ist kein Scherz. In diesem Augenblick bin ich am
Frankfurter Flughafen, aber das muss unter uns bleiben. Sag es vor allem nicht
meinen Kollegen vom FBI.«
    »Was ist denn los?«, fragte Frank.
    »Das sag ich dir, wenn ich wieder zu Hause bin. Falls ich überhaupt
nach Hause komme. Hast du mich nur angerufen, weil du dir Sorgen um deine
kleine Schwester machst?«
    »Hauptsächlich, weil du nicht auf meine Anrufe reagiert
hast. Ich hab Nachforschungen über diesen Lucius Clay angestellt, den Gefängnisdirektor,
und meinen Freunden in der Strafvollzugsbehörde ein paar Fragen über den
Burschen gestellt. Offenbar hat er wegen seiner Ansichten Stress mit seinen
Vorgesetzten.«
    »Um was geht es genau?«, fragte ich neugierig.
    »Es heißt, dass Clay sich in den letzten Jahren zum Gegner der
Todesstrafe entwickelt hat. Kurz nach einer der letzten Hinrichtungen gab er
ein Zeitungsinterview. Der Tenor lautete, dass es ihm gegen den Strich ging,
sich als staatlicher Henker zu betätigen. In der Behörde war der Teufel los,
und sein Vorgesetzter hat ihn wegen des Interviews mächtig zusammengestaucht. Seine
Kollegen meinten, dass er ganz schön sauer war. Davon ist natürlich nichts nach
außen gedrungen. Seitdem hält Clay den Mund. Er gibt keine Interviews mehr und
zeigt den Journalisten die kalte Schulter.«
    »Was hast du sonst noch erfahren?«
    »Nicht viel«, erwiderte Frank. »Nur dass er im Augenblick
auf einer Konferenz ist und morgen zurückerwartet wird. Meinst du, ich sollte
mal mit ihm sprechen?«
    Ich dachte kurz nach. »Okay, Du musst aber vorsichtig sein.
Du kannst ihm sagen, dass du mein Bruder bist, dann hast du schon einen Fuß in
der Tür. Aber sag nichts über die Morde unseres Nachahmers. Ich habe schon
genug Schwierigkeiten.«
    »Wieso?«
    »Ich kann dir das alles jetzt nicht erklären, Frank, aber
vertraue mir. Du bist der Einzige, an den ich mich wenden kann.«
    »Hört sich ernst an.«
    »Ist es auch. Ich hab zwar eine Idee, wie ich mich aus
meiner misslichen Lage befreien könnte, aber das klappt nur, wenn ich nicht sofort
verhaftet werde, sobald ich zu Hause lande.«
    » Verhaftet? «
    »Denk nicht weiter darüber nach, Frank. Ich erklär’s dir später.
Darum musst du mir helfen …«
     
    Der Jünger war zwanzig Meter von Kate entfernt
und beobachtete sie hinter einer aufgeschlagenen Zeitung hervor. Sie beendete
ihr Telefonat und checkte sich für den Flug nach Baltimore-Washington ein. Er
hatte sich bereits ein Ticket für denselben Flug besorgt. Als er gesehen hatte,
dass Moran an den Lufthansaschalter getreten war, hatte er gewartet, bis sie
ihr Ticket gekauft hatte, und war dann auf denselben Schalter zugesteuert.
     
    »Hoffentlich bin ich nicht zu spät dran«, sagte
er lächelnd zu dem Lufthansa-Angestellten.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich brauche ein Ticket für denselben Flug wie meine
Freundin, Miss Moran, die Sie gerade bedient haben.«
    »Ein One-Way-Ticket nach Baltimore-Washington?«
    »Richtig.« Der Jünger reichte dem Angestellten seine
Kreditkarte und buchte acht Reihen hinter Moran einen Platz. Als er jetzt sah,
dass sie sich für den Flug eincheckte, fragte er sich, wen sie von dem
öffentlichen Telefon aus angerufen hatte und ob es überhaupt eine Rolle
spielte. Niemand konnte sie retten. Er bewunderte ihre gute Figur: ein
hübscher Hintern und attraktive Rundungen. Der Jünger freute sich schon auf den
Spaß mit ihr, ehe er

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