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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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mir
schnellstens ein Ticket nach Baltimore-Washington besorgen. Ich trank meinen
Kaffee aus, nahm meine Tasche und steuerte auf den Lufthansaschalter zu.
    Der Mann lächelte mich an. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich möchte ein Ticket für den nächsten Flug nach
Baltimore.«
    Der Angestellte tippte auf die Tastatur. »Tut mir leid,
aber es sind nur noch Plätze in der Business-Class frei.«
    Hauptsache, ich bekomme einen Platz. »Ich wette, das Ticket kostet ein Vermögen.«
    Der Angestellte sprach fließend Englisch und lächelte
verständnisvoll. »Ich fürchte, so ist es tatsächlich.« Er warf einen Blick auf
den Monitor und nannte mir den Preis.
    Ich schrak zusammen. »Nur für einen Hinflug?«
    »Leider ja. Und es sind nur noch zehn Plätze frei. Wollen
Sie sich lieber nach einem anderen Flug umsehen?«
    »Nein, ich fliege nach Baltimore.«
     
    Istanbul, Türkei
     
    Ahmet Uzun saß im winzigen Büro der
Flughafenpolizei und starrte auf den Monitor. Seit drei Stunden sichtete er
Bänder der Überwachungskameras, auf die Passagiere, die Istanbul seit Mittag
verlassen hatten, aufgenommen worden waren. Es waren Tausende. Uzun rieb sich
die müden Augen und schnaufte enttäuscht. Der Befehl seines Vorgesetzten war
unmissverständlich: Finden Sie Kate Moran.
    Doch er kam einfach nicht weiter. Er sah sich bereits das sechste
Band an, und vier warteten noch auf ihn. Ab und zu stoppte er das
Aufzeichnungsband und betrachtete intensiv das Standbild eines Passagiers, doch
bisher hatte er kein Glück gehabt. Niemand, der Kate Moran ähnelte. Wo
steckte sie?
    Uzun war überzeugt, dass sie Istanbul bereits verlassen
hatte. Bestimmt hatte sie ihn angerufen und das Treffen in dem Hotel vorgeschlagen,
um ihn aus dem Flughafen wegzulocken, damit sie fliehen konnte. Wie hatte sie
es geschafft, aus Istanbul zu entkommen?
    Als das Band zu Ende war, gähnte Uzun und rieb sich mit den
Fäusten die Augen. Nachdem er so viele Bänder gesichtet hatte, verschwammen die
Gesichter der Passagiere. Der Polizist, der neben ihm saß, nahm das Band aus
dem Recorder. Uzun nickte ihm zu. »Legen Sie bitte das nächste Band ein.«
    Der Beamte schob die nächste Kassette ins Gerät, und Uzun wandte
sich wieder dem Monitor zu. Früher oder später würde er Kate Moran entdecken.
Und er hätte ein Monatsgehalt darauf gewettet, dass sie auf einem dieser Bänder
auftauchte.
    Aber würde er sie rechtzeitig finden?

94.
Frankfurt,
Deutschland
    Ich ging zu dem öffentlichen Telefon in der
Abflughalle und suchte meine Kreditkarte. Nachdem ich die Ticket- und Passkontrolle
problemlos passiert hatte, schöpfte ich neue Hoffnung. Die richtigen Probleme
würden wohl erst beginnen, sobald ich auf heimatlichem Boden landete. Bis dahin
hätte Lou mit Sicherheit bereits meinen US-Reisepass auf die Fahndungsliste
gesetzt. Dieses Risiko musste ich eingehen.
    Der Flug nach Baltimore-Washington war bereits aufgerufen
worden, doch ich wollte vorher noch meine Telefonate erledigen. Ich schob meine
Kreditkarte in den Schlitz, hörte das Freizeichen, wählte zuerst meine eigene
Telefonnummer und überprüfte meine Anrufe. Paul hatte zwei weitere dreiste
Mitteilungen hinterlassen. Er schien stocksauer zu sein. »Ich nehme an, du
wirst mich wieder nicht zurückrufen. Du interessierst dich einen Scheißdreck
für mich. Ich dachte, ich gebe dir eine zweite Chance, damit wir wieder
zusammenkommen, aber nein, du bist zu blöd, um sie zu ergreifen. Aber keine
Sorge, meine große Stunde kommt auch noch. Eines Tages wird es dir leid tun.«
    Ich hatte keine Ahnung, was Paul meinte. Auf jeden Fall war
er verbittert und voller Hass. Er schien aus dem Gleichgewicht geraten zu sein.
Ich beschloss, bei der Mordkommission in Washington anzurufen und kurz mit ihm
zu sprechen. Es war nicht etwa so, dass ich ihn noch liebte, doch ich hatte
Angst, er könnte vollends die Nerven verlieren. »Ich möchte Detective Paul Malone
sprechen.«
    Eine vertraute Stimme sagte: »Detective Malone hat
Urlaub. Mit wem spreche ich?«
    »Bist du das, Kowalski?«, fragte ich.
    »Kate! Wie geht es dir?«
    »Geht so. Ich suche Paul. Weißt du, wo er steckt?«
    »Ja, er hat ein paar Tage Urlaub genommen und ist verreist.
Er hat gesagt, er müsse mal raus.«
    »Das hat er gesagt?«
    »Ja. Wenn du mich fragst, ist er seit eurer Trennung nicht mehr
der Alte und schafft es nicht mehr, eine vernünftige Beziehung zu führen. Soll
ich dir sagen, was ich glaube? Seitdem es mit seinem Privatleben den

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