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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Profil
einer Drogenschmugglerin. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr. Zwanzig Meter
entfernt standen Dutzende Passagiere vor den Schaltern der
Einwanderungsbehörde.
    Neben jedem Schalter waren uniformierte Polizisten
postiert, die alle Gesichter der abfliegenden Passagiere unter die Lupe nahmen.
Wenn sie mich zu genau musterten oder mein Gesicht mit dem Foto im Reisepass
verglichen, war ich erledigt.
    Sekunden später trat ein Mann aus einem Büro in der Nähe und
ging zu einem der Polizisten neben der Reisepasskontrolle. In diesem Augenblick
wusste ich, dass ich geliefert war, noch ehe meine Irrfahrt begonnen hatte.
    Der Mann war Inspektor Ahmet Uzun.

90.
    Mir stockte der Atem, und ich konnte kaum noch
klar denken. Zumindest war ich clever genug, mich nicht umzudrehen und davonzulaufen.
Doch wenn ich in der Schlange stehen blieb, würde Uzun mich auch erkennen. Ich
war so oder so erledigt.
    Die Schlange rückte langsam vor. Uzun musterte jeden
Passagier vor mir eingehend. Angestrengt dachte ich über einen Ausweg nach,
ohne dass mir eine Lösung einfiel. Schließlich entschloss ich mich aufzugeben.
Im Grunde war es verrückt, mich wie eine gesuchte Kriminelle zu benehmen,
während ich nichts verbrochen hatte.
    Aber wie sollte ich der Polizei das erklären? Soeben hatte
ich beschlossen, mich Uzun zu stellen, als ich dreißig Meter entfernt eine
Reihe Telefonzellen entdeckte, die mich auf eine Idee brachten. Uzun war damit
beschäftigt, die abreisenden Passagiere zu mustern; auf mich achtete niemand.
Ich blätterte mein Filofax durch, bis ich seine Nummer fand. Dann nahm ich
eines der Handys aus meinem Handgepäck, schaltete es ein und wählte.
    Ich ließ Uzun nicht aus den Augen. Als die Verbindung
hergestellt wurde, zog er sein Handy aus der Tasche und meldete sich. »Uzun?«
    Ich nahm mir vor, einen freundlichen Ton anzuschlagen und das
Gespräch kurz zu halten. Jede Lautsprecherdurchsage würde ihm verraten, dass
ich mich in diesem Gebäude aufhielt. »Ahmet, hier ist Kate Moran.«
    Ich beobachtete ihn aus dreißig Metern Entfernung und sah, dass
ihm der Schock in die Glieder fuhr. »Kate! Wo sind Sie?«
    »Sie müssen mir glauben, dass ich mit Yeliz Gemals Tod nichts
zu tun habe.«
    Uzun schluckte. »Ich glaube Ihnen, aber warum sind Sie dann
weggerannt?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Vor allem fühlte ich mich
nicht sicher. Was mit Yeliz geschehen ist, kann auch mir zustoßen.«
    »Ich kann Sie beschützen.«
    »Nehmen Sie es bitte nicht persönlich, aber das würde nicht
viel nutzen. Es mag sich verrückt anhören, doch ich bin ziemlich sicher, dass
Yeliz’ Mörder übernatürliche Kräfte besitzt. Mir ist es lieber, wenn ich selbst
für meine Sicherheit sorge. Sie glauben, ich bin verrückt geworden, nicht wahr?«
    »Ich glaube, Sie stehen nach Yeliz’ Tod noch unter Schock.«
    Seine Stimme klang verärgert, und er ging mit dem Handy auf
und ab. »Wo sind Sie, Kate? Wir müssen reden.«
    »Ahmet, ich glaube, jemand versucht, mir eine Falle zu
stellen. Ich bin mir sogar sicher.«
    »Ich sagte doch, dass ich Ihnen glaube, Kate. Aber wir müssen reden. Sie müssen sich stellen, damit wir Sie zu den Vorfällen befragen
können.«
    »Welchen Grund hat Lou Raines genannt, als er Sie bat, mich
zu verhaften?«
    »Zuerst ging es nur darum, dass Sie sich seinem Befehl
widersetzt haben. Jetzt sagt er, Ihre FBI-Kollegen hätten Beweise für schwerwiegendere
Anklagen gefunden.«
    Ich war erschüttert. Die Zeit, die ich mir für das
Telefonat eingeräumt hatte, war bereits überschritten, doch meine Neugier war
stärker. »Was für Beweise? Was für Anklagen?«
    »Das weiß ich nicht, Kate. Ich weiß nur, dass Sie sich
stellen müssen.«
    Ich war sicher, dass Stone dahinter steckte. Ich holte tief
Luft.
    »Wir treffen uns in einer Stunde im Perla Palace Hotel«, sagte
ich und schaltete das Handy sofort aus.
    Uzun versammelte seine Männer und steuerte mit ihnen auf den
Ausgang zu. Als er an mir vorbeikam, drehte ich mich weg.
    Mein Trick hatte funktioniert.
    Uzun würde vor Wut platzen, wenn er herausbekam, dass ich ihn
hereingelegt hatte, doch ich hatte keine andere Wahl. Ich blieb in der Schlange
stehen. Die uniformierten Beamten, die die Reisepässe überprüften, waren jetzt
entspannter, nachdem die Polizei verschwunden war. Als ich an die Reihe kam,
warf der Beamte nur einen flüchtigen Blick auf meinen Pass und winkte mich
durch.
    Fünfzehn Minuten später ging ich an Bord der Lufthansamaschine
nach

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