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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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sie foltern und töten würde.
    Moran wurde vor dem Gate kontrolliert, ehe sie an Bord ging.
Kurz darauf zeigte auch der Jünger sein Ticket und seinen Reisepass an
demselben Flugsteig vor und lächelte die hübsche Lufthansaangestellte an, die
seine Reiseunterlagen überprüfte.
    »Danke«, sagte er höflich.
    Sie lächelte ebenfalls, als sie ihm seine Platzkarte
reichte.
    »Angenehmen Flug.«
    »Den habe ich bestimmt.«

95.
Istanbul,
Türkei
    Uzun wäre am liebsten mit dem Kopf gegen die
Wand gelaufen. Nie wieder würde er sich Videobänder ansehen! Nachdem er sechs
Stunden ohne Unterbrechung die Überwachungsbänder überprüft hatte, war er fix
und fertig. Seine Augen brannten, und er hatte entsetzliche Kopfschmerzen.
    Als er mit der Überprüfung der Bänder begonnen hatte, war ihm
ein beunruhigender Gedanke durch den Kopf geschossen: Bestand die Möglichkeit,
dass Kate Moran einen muslimischen Schleier trug, um nicht erkannt zu werden?
Bis jetzt hatte er keine Frau gesehen, die Kate glich. Mittlerweile war er
erschöpft, und Erschöpfung konnte Fehler nach sich ziehen. Vielleicht hatte er Kate
schlichtweg übersehen?
    Uzun war verwirrt. Er wollte Kate gar nicht finden,
doch er musste seinen Job tun. Er trank einen Schluck von dem kalten, türkischen
Kaffee, der vor ihm auf dem Tisch stand, und riss den Mund zu einem lauten
Gähnen auf, das wie ein Schmerzensschrei klang. »Ist alles in Ordnung,
Inspektor?«, fragte der Polizist, der neben ihm saß.
    »Nein, gar nichts ist in Ordnung. Wir müssen uns alle
Bänder noch einmal ansehen.«
    »Noch einmal?«
    »Sie haben ganz richtig verstanden.«
    »Jawohl.«
    Nach einer weiteren Stunde hatte Uzun auf den Bändern mehrere
Frauen entdeckt, von denen eine ein schwarzes Kopftuch trug und sich für einen
Flug nach Frankfurt eincheckte. Die Frau könnte Kate gewesen sein, die ein
Kopftuch trug, um sich unkenntlich zu machen.
    Uzun wollte das Band gerade zurückspulen und sich die Frau noch
einmal in Ruhe ansehen, als die Tür aufgerissen wurde und einer seiner
Untergebenen eintrat, eine weiße Plastiktüte in der Hand. »Verzeihen Sie,
Inspektor, aber es ist sehr wichtig.«
    »Was ist?«, fuhr Uzun den Mann verärgert an.
    »In einem Briefkasten im Ankunftsterminal wurden vier
gestohlene Reisepässe gefunden.«
    Jetzt war Uzuns Neugier geweckt. »Ich höre.«
    Der Polizist erklärte seinem Chef, was genau sie gefunden hatten.
»Die Flughafenpolizei hat festgestellt, dass die gefundenen Reisepässe
größtenteils in den letzten vier Stunden von ihren Besitzern als vermisst
gemeldet wurden. Es wurde aber noch ein fünfter Pass als vermisst gemeldet, der
nicht in dem Briefkasten gefunden wurde.«
    »Und wem gehört er?«
    »Einer deutschen Staatsbürgerin türkischer Herkunft.«
    »Ihr Name?«, fragte Uzun ungeduldig.
    »Ester Yaver, siebenunddreißig.«
    Als Uzun das Alter der Frau erfuhr, horchte er auf. »Haben Sie
überprüft, ob sich unter einem dieser Namen jemand für einen Flug eingecheckt
hat, nachdem die Reisepässe als vermisst gemeldet wurden?«
    »Ja, Inspektor. Darum bin ich sofort zu Ihnen gekommen. Mit
dem Reisepass dieser Frau wurde ein Ticket für einen Flug der Lufthansa nach
Frankfurt gekauft, der um achtzehn Uhr gestartet ist.«
    Uzuns Augen flackerten, als er das Videoband bis zu der Stelle
zurückspulte, wo die Frau mit dem schwarzen Kopftuch auftauchte, die ihn
interessierte. Verdammt. Ihr Gesicht war zu sehr vom Kopftuch verdeckt,
um ihre Gesichtszüge richtig erkennen zu können. Die Zeitangabe auf dem Band
lautete: 17.34 Uhr. Sechsundzwanzig Minuten vor dem Start.
    Sein Instinkt sagte ihm, dass es Kate Moran sein musste.

96.
Greensville,
Virginia
    Frank Moran bog von der Interstate 95 ab und
hielt auf die mit Stacheldraht gesicherten Mauern und die Reihe der Wachtürme zu,
die das Staatsgefängnis von Greensville umschlossen. Er fuhr mit seinem Camaro
auf den Besucherparkplatz, stieg aus und ging zum Besuchereingang. Hinter dem
Empfangsschalter saß eine Wachfrau, ein Klemmbrett in der Hand. Sie hob den
Blick und fragte: »Was kann ich für Sie tun, Sir?«
    »Ich habe um zwölf eine Verabredung mit Captain Gary Tate. Ich bin
Doktor Frank Moran.«
    »Würden Sie sich bitte ausweisen?«
    »Natürlich.« Frank reichte ihr seinen Führerschein.
    Die Wachfrau überprüfte die Fahrerlaubnis und gab sie Frank
zurück. »Captain Tate erwartet Sie, Dr. Moran. Ich informiere ihn, dass Sie
da sind. Wenn Sie möchten, können Sie so lange dort Platz

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