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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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schniefend.
    »Ich habe heute Nacht einen Anruf bekommen, kurz nach Mitternacht.
Ich war fast eingeschlafen, als das Telefon klingelte, doch als ich abhob,
hörte ich nur ein Klicken, dann war die Leitung tot. Ich habe den letzten Anruf
überprüft, indem ich Sternchen 69 gedrückt habe. Es wurde eine Handynummer
angezeigt, aber nicht die Uhrzeit. Könnten Sie für mich herausfinden, um welche
Zeit genau ich nach Mitternacht einen Anruf bekommen habe, und von welcher
Nummer ich angerufen wurde?«
    »Sprechen wir über den Festanschluss oder ein Handy?«, fragte
Sterling schnaufend.
    »Festanschluss«, erwiderte ich.
    Sterling schwieg. Ich fragte mich, ob er über das
technische Problem nachdachte, vor das ich ihn stellte, als er schließlich sagte:
»Werden Sie telefonisch belästigt, Kate? Geht es darum?«
    Was genau sollte ich ihm sagen? Behalte es vorläufig für
dich, riet mir meine innere Stimme. »Ich bin mir nicht ganz sicher. Aber
ich würde gerne den Anruf von gestern Nacht überprüfen. Sie sind der Experte.«
    »Eigene Anrufe sind kein Problem. Man kann sie jederzeit überprüfen,
weil sie in den Telefonrechnungen stehen. Bei Anrufen, die man erhält, ist die
Sache ein wenig schwieriger und zeitaufwendiger, wie Sie wissen. Okay, ich
brauche die Nummer Ihres Festanschlusses und den Namen Ihrer
Telefongesellschaft, dann kann ich anhand der dort gespeicherten Daten
überprüfen, wer Sie angerufen hat.«
    Ich machte ihm die entsprechenden Angaben.
    »Okay, ich werde sehen, was ich für Sie tun kann«, sagte
Sterling. »Ich rufe zurück. Es dürfte nicht lange dauern.«
    »Danke, Sterling. Könnten Sie mich bitte auf dem Handy
anrufen?«
    »Kein Problem«, sagte er und legte auf.
    Ich erfrischte mich ein wenig, ehe ich die Toilette
verließ. Um die Wartezeit zu überbrücken, zog ich mir an einem der Automaten
auf dem Gang einen Kaffee und einen Kellogg’s Müsliriegel. Als ich den Riegel
gegessen und den Kaffee ausgetrunken hatte, rief Sterling zurück.
    »Ihr Festanschluss wurde nach Mitternacht nicht angewählt. Der
einzige Anruf erfolgte von einem Handy um 19.20 Uhr.«
    Sterling nannte mir die Nummer von Lucius Clays Handy. Es war
der Anruf, bei dem er mich um ein Treffen gebeten hatte.
    »Sind Sie sicher, dass es der letzte Anruf war?«
    »Ganz sicher. Computer können abstürzen, aber sie lügen
selten. Hätte jemand nach Mitternacht bei Ihnen angerufen, müsste die Nummer
gespeichert worden sein.«
    »Könnte es sein, dass eine Rufnummer nicht in den
gespeicherten Daten erscheint?«
    »Das ist sehr unwahrscheinlich, Kate. Wenn Sie aber telefonisch
belästigt werden und bei der Telefongesellschaft Beschwerde einreichen wollen,
könnte ich Sie an die entsprechende Abteilung und den zuständigen
Sachbearbeiter verweisen. Das wäre kein Problem. Ich würde mich persönlich
darum kümmern, dass der Fall sofort bearbeitet wird.«
    »Ist nicht nötig.«
    »Sicher?«
    »Vorerst jedenfalls nicht. Wenn ich noch mal ein Problem habe,
rufe ich Sie wieder an. Gibt es noch eine andere Möglichkeit, dass jemand mich
zu Hause anruft, ohne dass eine Nummer angezeigt wird?«
    »Die einzige Möglichkeit wäre ein Gespräch von einem
Nebenanschluss innerhalb des Hauses, falls Sie darüber verfügen. Derartige
Anrufe werden von der Telefongesellschaft nicht erfasst.«
    Ich dachte darüber nach. Das Cottage verfügte über drei Nebenanschlüsse:
im Schlafzimmer, im Wohnzimmer und in Davids Atelier. Es gab Haustelefone mit
unterschiedlichen Klingeltönen, doch bei meiner alten Anlage war das nicht der
Fall. Es war immer derselbe schrille elektronische Klingelton, ob bei externen
und internen Gesprächen. Der Gedanke, es könnte jemand im Haus gewesen sein und
mich angerufen haben, machte mich wahnsinnig. War das möglich, oder hatte
ich mir den Anruf nur eingebildet? Ich versuchte mir einzureden, dass meine
Fantasie mir einen Streich gespielt oder die Schlaftablette Halluzinationen
hervorgerufen hatte. Ein Einbrecher drang doch nicht wegen eines wahnwitzigen
Anrufs in ein Haus ein und verschwand dann wieder. Außerdem war das Haus
verschlossen, ebenso das Atelier. »Vielen Dank, Sterling. Das war sehr nett von
Ihnen.«
    »Kein Problem. Wenn es noch mal vorkommt, rufen Sie mich wieder
an. Dann leiten wir offizielle Schritte ein.«
    »Mach ich«, erwiderte ich.
    »Passen Sie auf sich auf, Kate. Und wenn Sie mal Zeit für einen
Kaffee haben, rufen Sie mich an.«
     
    Als ich in mein Büro zurückkehrte, klingelte
mein Telefon.

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