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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Antworten.
    Warum sollte jemand mir Megans Lieblingsmusik am Telefon
vorspielen? Das ergab keinen Sinn. Als ich mich unter dem heißen Wasser
einseifte, hatte ich eine Idee. Ich nahm ein paar frische Handtücher, tapste
zurück ins Schlafzimmer und schaute unter dem Bett nach. Der Karton stand noch
da, wo ich ihn hingestellt hatte, und in dem Karton lag Megans CD-Player. Hatte
das Gerät von selbst zu spielen begonnen? Ich schaltete es ein, worauf sofort
Musik erklang. Dann stellte ich es aus und schüttelte es, doch die Musik
spielte nicht weiter. Mit dem Schalter schien also alles in Ordnung zu sein.
Ich wandte mich dem Telefon zu, nahm den Hörer ab und tippte *69ein, um
die Nummer des letzten Anrufers zu erfahren. Zuerst erkannte ich die angezeigte
Nummer nicht. Dann erinnerte ich mich, dass es Lucius Clays Handynummer sein
konnte, die er mir gegeben hatte, als er mich gestern Abend anrief, um sich mit
mir zu verabreden. Ich wühlte in meiner Jeanstasche und suchte den Zet tel, auf den ich
die Nummer geschrieben hatte. Sie stimmte überein.
    Meine Gedanken überschlugen sich. Hatte Clay mich nochmals
angerufen und mir die Musik vorgespielt? Blödsinn. Aber es musste eine
vernünftige Erklärung geben für das, was ich gestern Nacht erlebt hatte. Mir
kam eine Idee. Ich konnte die Anrufe, die ich erhalten hatte, überprüfen. Wenn
jemand mich mitten in der Nacht angewählt hatte, müsste die Telefongesellschaft
die Nummer des Anrufers gespeichert haben. Ich trocknete mich zu Ende ab, rieb
mich mit Bodylotion ein und zog mich an. Dann schminkte ich mich dezent und
bürstete mein Haar.
    Im Büro herrschte reges Treiben, als ich um kurz vor acht dort
eintraf. Einige Agenten standen herum und tranken Kaffee, doch die meisten
hingen am Telefon oder saßen vor ihren Computern. Ich eilte an meinen
Arbeitsplatz, hängte meinen Mantel auf und suchte im Telefonregister in meinem
Schreibtisch die Nummer des Nebenanschlusses von Sterling Burke.
    Er war der technische Experte des FBI, mit dem ich in
mehreren Fällen zusammengearbeitet hatte, als die Ermittlungen die Überprüfung
von Telefonaten erfordert hatten. Sterling war ein freundlicher, hilfsbereiter
Mann, der kurz vor der Pensionierung stand.
    »Hi«, sagte eine Stimme. Ich hob den Blick und sah Cooper, der
sich gegen den Türrahmen lehnte. Er war lässig in Jeans und Lederschuhen
gekleidet und trug eine hüftlange, braune Wildlederjacke. »Kommen Sie immer so
früh?«, fragte er lächelnd.
    »Normalerweise schon. Sie haben es auch pünktlich
geschafft?«
    »Ich bin schon seit sieben Uhr hier.«
    »Spekulieren Sie auf eine positive Erwähnung in Ihrer
Personalakte, oder brauchen Sie die Überstunden?«
    Cooper setzte sich neben mich. »Ich könnte jetzt sagen, es wäre
Engagement, aber die Wahrheit ist, dass ich nicht gut geschlafen habe. Ich habe
fast die ganze Nacht an den Fall gedacht.«
    »Ich wünschte, ich könnte dasselbe behaupten, aber ich habe
geschlafen wie eine Tote. Ist Ihnen etwas zu dem Fall eingefallen?«, fragte
ich.
    »Leider nicht. Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    Ich schaute auf die Uhr. Sterling Burke müsste um diese
Zeit schon im Büro sein, und es brannte mir auf den Nägeln, ihn anzurufen. »Vielleicht.
Wo ist Stone?«
    »Als ich ihn vorhin gesehen habe, ist er ins Labor
gegangen, um zu fragen, ob die Kollegen noch etwas herausgefunden haben«,
erwiderte Cooper.
    Ich steckte mein Handy ein. »Tun Sie mir einen Gefallen. Halten
Sie die Stellung hier. Ich bin in zehn Minuten wieder da.«

34.
    Ich lief den Gang hinunter zur Damentoilette.
Die Toilette war leer, und ich tippte Sterlings Nummer ein. Ich wollte ihn nicht
vom Büro aus anrufen, damit niemand mithörte. Als die Verbindung hergestellt wurde,
überlegte ich, ob ich Lou Raines oder Cooper etwas von meinem nächtlichen
Telefonat erzählen sollte. Würden sie mich nicht für verrückt halten? Dann
meldete sich eine raue Stimme. »Kriminaltechnik. Sterling Burke am Apparat.«
    »Sterling, hier ist Kate Moran.«
    »Kate! Wie geht es Ihnen?«
    »Danke, gut. Sie hören sich heiser an.«
    »Ich hab mir eine Erkältung eingefangen. Die Penner hier in
der Abteilung wollten mich überreden, nach Hause zu gehen, damit ich mich ins
Bett lege und meine Bazillen für mich behalte. Aber wie ich immer sage, ist es
schöner, alles zu teilen.«
    »Ich brauche Ihre Hilfe, Sterling. Es ist privat. Es wäre
nett, wenn Sie etwas für mich überprüfen würden.«
    »Schießen Sie los«, sagte Sterling

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