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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Der Wohnwagenpark liegt außerhalb der
Stadt, an der Royston Avenue.«
    Ich schaute auf die Karte der drei Staaten Washington D.C.,
Maryland und Virginia, die Cooper aus dem Handschuhfach genommen hatte, und
suchte die Royston Avenue. Sie lag kurz hinter Rockville. »Wenn wir auf dieser
Straße bleiben, müsste der Wohnwagenpark ausgeschildert sein.«
    Stone jagte über die Interstate. Als ich die Karte zur
Seite legte, spürte ich, wie aufgewühlt ich noch immer war. Hatte ich den Anruf
heute Nacht wirklich bekommen? Oder hatte das Telefon gar nicht
geklingelt, und ich wurde allmählich verrückt?
    Um kurz nach zehn erreichten wir Rockville. Ich erklärte Stone
den Weg anhand der Karte. »Der Wohnwagenpark müsste auf der rechten Seite
liegen.«
    Stone bog von der Royston Avenue rechts ab. Es hatte zu
regnen begonnen, und ich starrte durch den Nieselregen auf den Wohnwagenpark.
Auf einem Schild stand: Höchster Komfort zu kleinsten Preisen.
    Der Platz sah nicht aus wie ein Wohnwagenpark erster
Klasse, sondern war ziemlich heruntergekommen. Hinter dem Tor stand eine
Fertigbaracke, in der vermutlich der Platzwart sein Büro hatte. Stone hielt vor
der Baracke an.
    Als wir die Tür öffneten und eintraten, schlug uns heiße Heizungsluft
entgegen. Die Fenster waren beschlagen, und ein elektrisches Heizgerät powerte
auf höchster Stufe. Ein stämmiger, hart aussehender Typ mit buschigem grauem
Schnurrbart und einer schmutzigen Baseballkappe auf dem Kopf saß hinter einer
Theke und polierte mit einem zerfetzten Tuch eine silberne Trophäe. Mit den
zahlreichen Tattoos auf den muskulösen Armen sah er aus wie ein in die Jahre
gekommener Biker. Er beäugte seine drei Besucher argwöhnisch. »Tag zusammen.
Warum habe ich den Eindruck, dass Sie keinen Wohnwagen mieten wollen?«
    »FBI«, sagte ich und zeigte ihm meinen Ausweis. »Sind Sie der
Platzwart?«
    »Platzwart, Handwerker, Mieteintreiber. Im Grunde bin ich für
alles zuständig und der Einzige, der hier arbeitet. Mein Name ist Roy Jargo.
Was kann ich für Sie tun?«
    »Wohnt hier jemand namens Fleist?«
    Jargo kniff misstrauisch die Augen zusammen und stand langsam
auf. »Ein Typ in ’nem Suncruiser-Wohnmobil am Ende vom Park heißt Otis Fleist.«
    »Lebt er allein?«
    Jargo schüttelte den Kopf. »Nein, mit seiner Tochter. Sie heißt
Kimberly. Jedenfalls hat er gesagt, sie wäre seine Tochter. Heutzutage weiß man
nie. Die Welt ist verrückt, oder haben Sie’s noch nicht bemerkt?«
    »Wie alt ist die Tochter?«
    »Vierzehn, fünfzehn, nehme ich an. Worum geht es
eigentlich? Haben die Leute Ärger mit dem FBI?«
    »Wie lange wohnen die Fleists schon hier, Mr Jargo?«
    »Ungefähr drei Monate.«
    »Wissen Sie, woher sie stammen?«
    Jargo schüttelte den Kopf. »Nee. Ich frag die Leute nie,
und sie sagen es nie. Wir beschränken den Papierkrieg hier auf ein Minimum. Wir
verlangen nur, dass sie ihre Miete pünktlich bezahlen und keinen Ärger machen.«
    »Halten die Fleists sich daran?«
    »Ja, bisher.«
    »Was können Sie uns noch über die Familie sagen?«
    »Ma’ am, ehrlich
gesagt weiß ich rein gar nichts. Nehmen Sie es mir nicht krumm, aber genauso
läuft das hier. Die Leute leben sehr zurückgezogen, und ich steck meine Nase
nicht in ihre Angelegenheiten. Sie könnten in ihren Wohnwagen Wasserstoffbomben
bauen, ohne dass ich es bemerke.«
    »Sie wüssten es aber, wenn außer Fleist und seiner Tochter noch
jemand in dem Wohnmobil leben würde, oder nicht, Roy?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Um die Wahrheit zu sagen, wüsste
ich es nicht. Aber ich glaube nicht, dass dort noch jemand wohnt. Nur Fleist
und seine Tochter. Warum fragen Sie?«
    »Wann haben Sie die beiden zum letzten Mal gesehen?«
    »Vor ein paar Tagen.«
    »Lebt hier auf diesem Wohnwagenpark noch jemand, der so heißt?«,
fragte Stone.
    »Fleist? Nee. Eh, Sie haben mir noch immer nicht gesagt, um
welches Problem es hier geht.«
    »Haben Sie einen Zweitschlüssel für das Wohnmobil?«
    Roy Jargo schüttelte den Kopf. »Nein. Einige Leute geben mir
einen Zweitschlüssel für alle Fälle, andere nicht. Fleist hat mir keinen
gegeben.«
    »Dann besorgen Sie ein Brecheisen«, sagte Stone.

36.
    Wir gingen zum Ende des Wohnwagenparks. Der
Platzwart zeigte uns den Suncruiser, der schon ein paar Jahre auf dem Buckel
hatte. Er war mattweiß und hatte eine ausfahrbare Markise. Die Fenster schienen
verschlossen zu sein, und die Vorhänge waren zugezogen. »Sieht so aus, als wäre
keiner zu Hause«, sagte

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