Der Jüngstre Tag
ankamen, setzten sie sich auf die Erde und starrten in Richtung Hafen, den es nicht mehr gab. Der Wellenbrecher und die Stege waren ebenso verschwunden wie die Jachten und die kleinen Motorboote. Ein riesiger Trümmerberg erstreckte sich fast über eine Länge von einem Kilometer bis Kotanui Island.
Dann folgte die nächste Welle, die kleiner war als die ersten. Sie sahen, wie der breite Schlammstreifen, den sie mühsam durchquert hatten, überschwemmt wurde und das Wasser sich wieder zurückzog. Die kleineren Kinder begannen zu weinen und schauten hilfesuchend zu Zach. »Alles wird gut«, sagte er, doch sicher war er sich nicht. Nie zuvor hatte er so hohe Wellen durch den Kanal strömen sehen. War es möglich, dass die Raconteur diese Katastrophe überstanden hatte?
Kaum hatte er den Kindern versichert, dass sie in Sicherheit waren, hörten sie die Hunde kläffen. Das Rudel war ganz in ihrer Nähe. Sie sprangen auf und stiegen den Hügel weiter zu den Häusern auf dem Gipfel hinauf.
Die Kinder waren nur noch wenige Schritte von der Tür entfernt, da holten die Hunde sie ein. Kläffend und zähnefletschend standen sie vor ihnen und drängten sie bis zur Tür zurück. Als Zach die Klinke herunterdrückte, war die Tür verschlossen.
Die Kinder schrien, traten nach den Hunden und wedelten mit den Armen. Snowy stand neben ihnen und bellte herausfordernd, doch er konnte es mit ihnen nicht aufnehmen. Eine große Bulldogge, der dreisteste Hund von allen, sprang vor und biss Gina ins Bein. Sie stieß einen schrillen Schrei aus, verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Zach ergriff ihre Hand; Snowy stürzte sich auf die Bulldogge und biss sich im Ohr des großen Hundes fest. Jaulend ließ die Bulldogge Ginas Bein los und warf den Kopf zurück. Snowy wurde in die Luft geschleudert und landete mitten in der wilden Meute. Unter Snowys jämmerlichem Jaulen, als er von den Hunden in Stücke gerissen wurde, schlichen die Kinder um das Haus herum, stürmten durch die Hintertür und schlugen sie schnell zu. Sekunden später hörten sie, wie die knurrenden Hunde mit den Krallen an der Tür kratzten, um hineinzukommen.
Den Rest des Tages und die folgende Nacht kauerten die Kinder in dem Haus. Es gab nichts zu essen und kein Wasser. Als der Tag hereinbrach, durchsuchte Zach das Haus und die dazugehörige Garage. Er fand eine Mistgabel und einen Besenstiel, an den er ein großes Küchenmesser band, sodass eine Art Speer entstand. Die Mistgabel gab er Nicole, den Speer nahm er selbst und versammelte sich mit den anderen hinter der Eingangstür. Nachdem Zach sich überzeugt hatte, dass die Hunde nicht mehr in der Nähe waren, führte er die Kinder vorsichtig aus dem Haus. Er hatte entschieden, dass für sie der sicherste Ort der Shakespear Park war, da es dort keine Tiere mehr gab, die die Hunde anlocken konnten.
Und so begann ihre acht Kilometer lange Wanderung über die Felskuppen zum anderen Ende der Whangaparaoa-Halbinsel. Unterwegs fanden sie noch andere Gartengeräte, die sie zur Verteidigung mitnahmen. Doch sie kamen nur langsam voran. Audrey hatte so kurze Beine, dass sie meistens getragen werden musste, und Gina humpelte. Hinzu kamen das Gewicht der Waffen, das hüfthohe Gras und die Disteln, die an vielen Stellen auf den Felskuppen wuchsen.
Schließlich erreichten sie die CVJM-Herberge am Ende der Halbinsel. In vielen Räumen lagen Skelette auf den Betten, doch sie fanden ein leeres Zimmer mit sechs Betten. Die Kinder verschlossen die Tür hinter sich und legten sich sofort schlafen.
Am nächsten Morgen stellte Zach fest, dass das Regenwasserauffangsystem der Herberge noch funktionierte. Er wusch sich und Audrey und befahl den anderen Kindern, sich ebenfalls zu waschen. Gina wollte ihr Bein nicht reinigen, weil die Bisswunden so schmerzten. Zach befahl Holly, Zoë und Nicole, sie aufs Bett zu drücken. Ohne auf ihre Schreie zu achten, reinigte er die Wunden, so gut er konnte. Sie waren tief, und Zach wusste, dass er antiseptische Salbe finden musste.
Er schloss die kleineren Kinder Gina und Audrey im Schlafraum ein und begab sich mit den anderen Mädchen auf die Suche nach etwas Essbarem und nach Vorräten. In einem Haus in der Army Bay hatten sie Glück. Sie pflückten Tangelos und Limetten von den Bäumen und gruben mit den Mistgabeln Karotten aus einem verwilderten Garten, ehe sie mit ihrer Beute zur Herberge zurückliefen.
In den nächsten Tagen versuchten sie mehrmals, nach Gulf Harbour aufzubrechen, um Jane,
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