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Der Junge, der mit den Piranhas schwamm

Der Junge, der mit den Piranhas schwamm

Titel: Der Junge, der mit den Piranhas schwamm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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kamen augenblicklich zum Stillstand.
    „Sabotage!“, schrie Ernie. „Macht euch zum Kampf bereit! Sie werden nicht …“
    „Es handelt sich nicht um Sabotage“, sagte Annie ruhig, „sondern nur um eine Geburtstagsfeier.“
    „Geburtstagsfeier?“, fragte Ernie. „Ist dir nicht klar, dass wir heute einen ganz außergewöhnlichen …“
    „Dass wir heute einen ganz außergewöhnlichen Jungen feiern, jawohl“, fiel Annie ihm ins Wort. „Also macht mal eine Pause und setzt euch an den Tisch.“
    Ernie klappte den Mund auf und zu, keuchte und blubberte. „Aber das ist …“
    Annie ging zu ihm und küsste ihn auf die Wange. „Das ist etwas ganz Besonderes“, sagte sie. „Also beruhige dich und mach eine Pause.“
    Stan löste sich von seiner Maschine. Wie benebelt ging er auf die herrlichen Dinge zu, die auf dem Kistentisch lagen.
    Annie klatschte in die Hände. „Das ist Stan, unser Neffe“, sagte sie zu ihrem Mann, „und er ist doch wohl viel wichtiger als unsere Fische.“
    „Ich habe jetzt auch eigene Fische, Tante Annie“, sagte Stan. Er zeigte ihr seine Goldfische und erzählte ihr, wie er sie bekommen hatte.
    „Oh, die sind entzückend!“, sagte Annie. „Das sind die schönsten Fische auf der ganzen weiten Welt.“
    Stan stellte den Eimer neben den Kistentisch. Während sie aßen, blickten sie hin und wieder zu seinen Goldfischen hinüber und priesen ihre Schönheit. Zumindest Stan und Annie taten es, nicht aber Ernie. Ernie konnte nicht einmal etwas essen, weil ihm ständig die Erinnerung an den DOOF -Beamten durch den Kopf rollte und rumpelte und ratterte.
    „Beruhige dich, Ernie“, sagte Annie ein ums andere Mal. „Beruhige dich und iss ein Stück Kuchen.“
    Aber er konnte sich nicht beruhigen. Der Kuchen lag ihm wie Sägemehl im Mund. Wie sollte er seiner Familie den Besuch von Clarence P. Klapp erklären? Wie sollte er dem Unheil entgegentreten? Er ballte die Hände zu Fäusten. Er brauchte einen Plan. Die Goldfische zappelten und zippelten unter ihm. Er tauchte seine Hand in den Eimer und spürte ihre winzigen Flossen und Schwänze an seinen Fingern.
    „Wir brauchen ein neues Produkt“, verkündete er.
    „Wie bitte?“, erkundigte sich Annie.
    „Wir müssen weg von den Plattfischen und dem Heringen.“
    „Weg? Wohin?“, fragte Annie. „Und warum?“
    „Weil wir unter Beschuss stehen!“, sagte Ernie.
    Annie schüttelte den Kopf. „Wovon redest du denn bloß, mein Lieber?“
    Plötzlich klopfte es donnernd an die Haustür.
    „Was war das?“, sagte Annie, stand auf und ging zur Tür.
    „Nicht aufmachen!“, schrie Ernie. „Lass sie nicht rein!“
    „Wen soll ich nicht reinlassen?“, fragte Annie.
    „ Sie!“ , rief Ernie.
    „ Wen?“ , fragte Annie. Sie öffnete die Tür.
    Es war niemand zu sehen. Nur ein weißer Lieferwagen fuhr rasch davon. Dann sah sie es: Ein Zettel war an die Haustür genagelt worden.

Acht
    Als er den Zettel sah, sprang Ernie auf eine Ausnehm-Maschine. Er schüttelte die Fäuste. „Wir werden uns nicht ergeben!“, brüllte er. „Wir bekämpfen sie im Schlafzimmer, in der Küche und in der Diele. Wir werden Barrikaden errichten und Tretminen auslegen. Keine Gnade! Gott und die Gerechtigkeit sind auf unserer Seite!“
    „Nein, sind sie nicht“, sagte Annie. „Auf unserer Seite ist nichts als Irrsinn. Schau doch, was wir mit unserem herrlichen Heim angerichtet haben!“
    „Aber schau, was es uns gebracht hat!“, dröhnte Ernie. „Dieses blühende Unternehmen! Wir haben Geld in der Tasche und Essen auf dem Tisch!“
    „Auf dem Tisch?“ , schrie Annie. „Wir haben ja nicht mal mehr einen Tisch!“
    Still und leise zog sich Stan mit einem Stück seines Geburtstagskuchens in den Wandschrank zurück. Er zerkrümelte den Kuchen und fütterte damit seine Fische. Ihre kleinen Mäuler öffneten und schlossen sich, als ob sie ihm ein Geburtstagsständchen bringen würden, und Stan sang leise mit.
    Er tauchte seine Hand ins Wasser und kitzelte und streichelte die Goldfische. Sie schwammen zur Oberfläche und betrachteten ihn aus ihren winzigen dunklen Augen.
    „Ihr seid meine besten Freunde“, wisperte er.
    Draußen hielt Ernie einen donnernden Vortrag über den Verkauf von Flundern, den Markt für Makrelen und den Profit von Plattfischen.
    Stan schüttelte den Kopf. „Von wegen: Diese Fische sind nicht wichtig. Goldfische sind entzückend. Goldfische sind großartig.“
    Die dreizehn Fische zippelten und zappelten im Wasser, als ob sie

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