Der Junge, der mit den Piranhas schwamm
glänzen. In den Gedanken keimen die Samen seltsamer und wundervoller Träume. Nach all den Jahren voller Trübsinn und Düsternis muss sogar Kitzel-Peter lächeln.
Ach, und wer tritt hier aus den Schatten, huscht dorthin, wo eben noch die glücklichen Menschen gestanden haben? Clarence P. Klapp und seine doofen Jungs, Doug und Alf und Fred und Ted. Seht nur, sie schleichen zum Fischbecken. Will Clarence P. etwa beweisen, dass es gar keine Piranhas sind? Sie kommen näher. Sie heben die Plane an. Sie lachen über die „Kümmerlinge“. Sie johlen und höhnen, wie es doofe Jungs nun einmal tun. Oh, und seht nur: Clarence P. steigt die Leiter hinauf. Stufe für Stufe geht er nach oben. Er will doch nicht etwa hineinspringen?
Was meint ihr? Was soll geschehen? Soll Clarence P. in das Piranha-Becken springen? Vielleicht spielt es keine Rolle, ob er es tut oder nicht. Vielleicht stellt sich heraus, dass es keine Piranhas sind, sondern tatsächlich kleine Kümmerlinge. Aber vielleicht soll Clarence P. auch gefressen werden. Immerhin können er, Doug und Alf und Fred und Ted wohl kaum als Engel durchgehen. Sie haben in dieser Geschichte einige sehr unschöne Dinge angestellt. Schaut nur, was sie mit Annie und Ernie gemacht haben. Stellt euch vor, wie es dem armen Autofahrer ergangen ist, der zu hupen gewagt hat. Und denkt nur, was sie in der Zukunft anrichten könnten. Und Clarence P., der jetzt fast ganz oben auf der Leiter steht, ist ihr Chef. Man könnte natürlich behaupten, dass solche Typen wie Clarence P. und die doofen Jungs lediglich fehlgeleitete Menschen sind. Vielleicht hatten sie eine schwere Kindheit. Vielleicht fehlen ihnen einige sehr wichtige Gehirnzellen. Vielleicht müssen sie eine Therapie machen oder meditieren oder brauchen einfach jemanden, der sie in den Arm nimmt. Ich weiß es nicht.
Wie auch immer, Clarence P. steht am Beckenrand und schaut zu den Piranhas im Wasser. Dann blickt er zu seinen Jungs hinunter.
„Springen Sie rein, Chef“, sagt Doug.
„Das sin bloß kleine Kümmerlinge“, sagt Alf.
„Springen Sie!“, sagt Fred.
„Gut gesagt, Fred“, sagt Ted.
Clarence P. macht noch einen Schritt vorwärts.
Es ist eure Entscheidung. Wenn ihr die Geschichte schreiben würdet, was würde dann als Nächstes passieren? Springt er hinein? Und wenn er springt, was geschieht dann? Vielleicht hilft es, sich vorzustellen, was Stanley Potts, der Held unserer Geschichte, zu Clarence P. sagen würde. Vielleicht spielt es aber auch überhaupt keine Rolle. Wie auch immer ihr euch entscheidet, es ist bloß eine Geschichte. Clarence P. Klapp existiert nur auf den Seiten dieses Buches und an einem verborgenen Ort: eurer Fantasie.
Entscheidet euch, wenn ihr wollt. Außerdem gibt es noch ein kleines Kapitel, bevor wir zum Ende der Geschichte kommen.
Siebenundvierzig
Natürlich gibt es niemals ein richtiges Ende. Die Leute, die diese Geschichte erlebt haben, werden noch viele weitere erleben. Aber wir müssen irgendwann zu einem Ende finden und dieser Moment ist jetzt gekommen. Erheben wir uns und fliegen los. Verlassen wir den Jahrmarkt und alle, die wir dort kennengelernt haben. Höher hinauf geht es, immer höher. Das Gelände voller Lichter und Lärm verschwindet unter uns. Wir sehen die Stadt dahinter und die Kette aus Lichtern, die sie mit der nächsten Stadt und der dahinter und vielen anderen Städten und Ortschaften verbindet. Wir sehen die Dunkelheit der stillen Felder und Wälder, Wiesen und Berge, die schimmernde Spur der Flüsse. Wir sehen den dunklen, tiefen Ozean. Wir fliegen noch höher und sehen die Städte wie Galaxien aus Lichtern über der Welt verstreut liegen. Wir sehen die großen Ebenen, sehen unbewohntes Land. Wir sehen Meere und die schneebedeckten Gipfel der Berge.
Und wir fliegen so hoch, dass wir die Welt als Ganzes sehen. Schaut nur diese großartige und herrliche Kugel aus Licht und Dunkelheit! Schaut nur, wie sie sich dreht, wie der Tag in die Nacht übergeht und die Nacht in den Tag. Seht nur, wie die Meere blau in der Sonne glänzen und dunkel werden im Mondschein. Stellt euch die Menschen und die Geschichten vor, die überall dort unten zu finden sind. Stellt euch Leben und Tod vor, Liebe und Träume und Probleme, Helden und Bösewichte. All das gibt es dort unten. Stellt euch die Geschichte vor, die anfängt, wenn eine andere zu Ende ist, und immer so weiter. Wir wollen noch höher fliegen, bis sogar unsere großartige Welt so winzig klein geworden ist, dass sie
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