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Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Stock folgte er dem Flur bis zur Wohnung Nummer 202.
    Um die Tür beim Anklopfen nicht mit der Hand anfassen zu müssen, trat er mit der Schuhspitze dagegen.
    »Was gibt’s?«
    »Mrs. Rudge? Hier ist Officer Parker von der Polizei. Ich würde gerne mit Ihnen reden.«
    »Moment.«
    Er wartete. Die Tür öffnete sich.
    Mables fettleibige Mutter füllte den Türrahmen aus. Zwischen ihren Lippen hing eine Zigarette, und sie hatte die Fäuste in die Hüften gestemmt. Ihr T-Shirt und die Boxershorts enthüllten mehr, als Tag jemals hatte sehen wollen.
    »Worum geht’s?«, fragte sie und blinzelte im Zigarettenrauch.
    »Könnte ich reinkommen?«
    »Warum nicht? Ich hab nix zu verbergen.« Als sie zurück in die Wohnung trat, schwabbelte ihr Fleisch.
    »Ist Mable hier?«

    »Sehen Sie selbst nach.«
    »Ich habe Sie gefragt. Also, ist sie hier?«
    »Ich seh sie nicht, Sie vielleicht?«
    »Wissen Sie, was sie kürzlich getan hat?«
    »Sie meinen, ob ich weiß, dass Sie Mable gepimpert haben? Klar. Sie ist meine Tochter. Sie hat keine Geheimnisse vor mir.«
    »Ich habe sie nicht ›gepimpert‹.«
    »Da hab ich aber was anderes gehört. Nämlich, dass Sie gar nicht genug von ihr kriegen.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Und dass Sie es ohne Schutz mit ihr treiben wollten. «
    »Ich würde nie …«
    »Sie sollten wirklich Kondome benutzen. Gummis kosten nicht die Welt.«
    »Hören Sie zu …«
    »Und dass Sie sie zwingen, Dinge zu machen, die unnatürlich sind für eine Frau.«
    »Ich habe nichts getan.«
    »Sie hat gesagt, dass Sie so mit ihr bumsen, wie manche Bauern es mit ihren Tieren treiben.«
    »Hören Sie mir zu.«
    »Blutflecken aus Unterhosen zu waschen ist kein Zuckerschlecken, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Hören Sie. Ich hatte niemals Intimverkehr mit Ihrer Tochter.«
    »Was für’n Verkehr?«
    »Ich habe sie nie gebumst.«
    »Ist das wahr?«
    »Ja, in der Tat«, sagte Tag und bekam schon bei dem Gedanken eine Gänsehaut. Er und Mable … ein Alptraum.

    »Schwachsinn. Sie verarschen mich nicht. Sie haben’s mit ihr getrieben, so wahr Sie hier stehen. Haben es ihr immer wieder besorgt, bis sie geblutet hat, und das nicht nur an Stellen, die nur Frauen haben.« Ein Stück Asche fiel von ihrer Zigarette. Es zerkrümelte auf dem großen Hügel ihrer Brust und fügte ihrem schmutzigen T-Shirt einen grauen Fleck hinzu. Sie klopfte die Asche ab, und die Brust geriet in Wallung. »Interessiert mich nicht, wo Sie Ihr Ding reinstecken. Sie können Mable von mir aus bumsen, bis Ihnen der Schwanz abfällt. Aber nehmen Sie ein Gummi. Ich will nicht, dass Sie ihr ein Kind anhängen. Wir können hier keinen Balg gebrauchen, der die ganze Wohnung vollscheißt. «
    »Mrs. Rudge, wollen Sie, dass Mable ins Gefängnis kommt?«
    Sie blies Rauch aus ihrer Nase. Zumindest versuchte sie es. Ein Nasenloch musste verstopft sein. Der Qualm strömte nur dünn aus dem linken Loch.
    »Mrs. Rudge, in den letzten beiden Tagen hat Mable einen Reifen plattgestochen, eine Freundin von mir angegriffen und ist über mich hergefallen.«
    »Über Sie?« Mrs. Rudge grinste.
    »Genau.«
    »Wenn Sie auf die harte Tour stehen, ist Mable genau die Richtige für Sie.«
    »Ich möchte Ihre Tochter nicht verhaften, Mrs. Rudge. Deshalb bin ich vorbeigekommen. Ich möchte, dass Sie mit ihr reden. Erklären Sie ihr, dass ich kein Interesse an einer Beziehung zu ihr habe und sie ins Gefängnis kommt, wenn sie noch einmal so eine Nummer abzieht. «

    »Wie meinen Sie das, dass Sie keine Beziehung mit ihr wollen?«
    »Ich will sie nicht bumsen, pimpern, ficken, mit ihr rummachen oder sie anfassen. Ich will, dass sie mich in Ruhe lässt.«
    »Wirklich?«
    »Ja.«
    »Also wollen Sie mit ihr Schluss machen?«
    »Ich war nie mit ihr zusammen.«
    »Was ist los mit Ihnen? Sind Sie schwul?«
    »Ich habe bereits eine Freundin.«
    »Es ist nicht verboten, zwei zu haben.«
    »Danke, ich verzichte.«
    Sie kniff die Augen zusammen. Die Rauchschwaden begannen in Tags Hals zu brennen. »Wollen Sie damit sagen, Sie mögen meine Mable nicht?«
    »Nicht als Partnerin.«
    »Wirklich?«
    »Ja, wirklich.«
    »Dann haben Sie es wohl tatsächlich noch nie mit ihr getrieben, sonst würden Sie was anderes sagen. Lassen Sie Mable doch erst mal zeigen, was sie kann, bevor Sie schlecht über sie reden.«
    »Lieber nicht.«
    »Der Sozialarbeiter, der ihren Fall bearbeitet, konnte gar nicht genug von ihr kriegen. Hat ihr Schokolade zum Fünfzehnten geschenkt.«
    »Mrs. Rudge, ich bin nicht an

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