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Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Geschäftsmann, Parker.«
     
    Ein jugendlicher Parkwächter mit rotem Jackett wartete an der Einfahrt zum Restaurant. »Der kriegt meinen Wagen nicht in die Finger«, sagte Tag und fuhr weiter. Er fand einen freien Parkplatz am Straßenrand einen Häuserblock weiter.
    Im Restaurant führte sie der Oberkellner an einen Ecktisch.
    »Einen kleinen Drink?«, fragte Tag. »Cola, Perrier, Mountain Dew?«
    »Ich glaub, ich knicke ein und genehmige mir was Richtiges.«
    »Aber knicke nicht an meinem Tisch ein.«
    Ein Kellner kam. Susan bestellte einen Wodka-Gimlet, Tag eine Margarita. Es dauerte nicht lange, bis der Kellner die Getränke brachte.

    »Auf die schönste Frau im ganzen Museum«, sagte Tag.
    »Amara?«
    »Du.«
    Sie nippten an ihren Drinks. Es war ein perfekter Gimlet: stark, aber gleichzeitig durch den Limettensaft wunderbar mild. »Hm, das ist mein Erster seit über einem Jahr«, verkündete Susan.
    »Da siehst du mal, was du verpasst hast.«
    »Der haut bestimmt ziemlich rein, und ich werde albern.«
    »Das habe ich noch nie erlebt.«
    »Kein schöner Anblick.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Schamloser Schmeichler.«
    »Ich will nicht, dass dir das zu Kopf steigt, aber ich finde, du bist die schönste, charmanteste, intelligenteste und empfindsamste Frau, die ich seit der großen Liebe meiner Kindheit, Gretchen Stump, getroffen habe.«
    »Gretchen, ja? Ständig musst du sie mir unter die Nase reiben.«
    »Ich krieg sie einfach nicht aus dem Kopf. Aber du kommst gleich an zweiter Stelle. Wirklich. Und du hast einen Vorteil ihr gegenüber.«
    »Das ehrt mich.«
    »Sie hatte einen Makel.«
    »Das hast du noch nie erwähnt.«
    »Ja. Gretchen hatte ein verdrehtes Auge. Es blickte nach innen statt außen. Sie mochte es gern und meinte, es würde ihr helfen, das zu sehen, was in ihrem Kopf vorging. Aber es sah schrecklich aus. Wie eine geschälte Tomate, von der ein Stück Spaghetti herunterbaumelt.«

    »Das ist ekelhaft.«
    »Wenn du wüsstest, was wir tun mussten, um es feucht zu halten.«
    »Das ist wirklich ekelhaft.«
    »Ich hätte sie geheiratet, wenn das Auge nicht gewesen wäre. Aber deine Augen sehen prima aus.«
    »Danke.«
    »Deshalb …« Er schüttelte den Kopf. Obwohl er noch immer lächelte, war das verschmitzte Funkeln aus seinen Augen verschwunden.
    »Deshalb?«, fragte Susan.
    »Weißt du schon, was du bestellst?«
    »Was wolltest du gerade sagen?«
    »Tja, es wäre geschmacklos unter diesen Umständen. Ich meine … Ich hätte Gretchen in diesem Zusammenhang nicht erwähnen sollen.«
    »In welchem Zusammenhang?«
    »Susan, was hältst du davon, mich zu heiraten?«
    Verblüfft lehnte sie sich auf ihrem Stuhl zurück. Sie starrte ihn an. »Du meinst, du willst …«
    Tag nickte. »Da du kein verdrehtes Auge hast …«
    Sie lachte, aber es klang seltsam und weit entfernt in ihren Ohren, und dann sah sie Tag nur noch verschwommen und merkte, dass sie weinte.
    »Natürlich müssen wir warten, bis deine Scheidung durch ist«, begann er, »aber das sollte nicht länger als ein paar Wochen dauern. Was meinst du?«
    »Ich … ich … also, es ist so … Bist du dir sicher?«
    »Ich bin sicher, dass ich mein Leben mit dir verbringen will.«
    »Oh, Tag.« Sie zerknüllte ihre Serviette. »Es tut mir leid. Ich … ich sitze hier … und kriege einen Zusammenbruch
… und du hast noch gesagt, ich soll nicht an deinem Tisch einknicken.«
    »Ich sehe ausnahmsweise drüber hinweg.«
    »Was … was ist mit Geoffrey?«
    »Ich werde mir Mühe geben, ein guter Vater zu sein.«
    »Tag, mein Gott …«
    »Was meinst du?«
    »Bist du sicher? Ich meine … ist dir klar, worauf du dich da einlässt?«
    »Heißt das, deine Antwort lautet Ja?«
    »Ich glaub schon, oder? Ja. Mein Gott! Ich kann es gar nicht … Wow! Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Ich glaube, das Entscheidende hast du bereits gesagt. « Er nahm seine Margarita. »Auf uns.«
    »Mr. und Mrs. Taggart Parker.«
    Sie tranken. Dann stellte Susan ihren Gimlet ab und wischte sich über die Augen. »Ich muss schrecklich aussehen.«
    »Du siehst gut aus. Sollen wir bestellen?«
    »Nicht bevor ich … oje, meine Hände hören einfach nicht auf zu zittern. Besorg uns doch noch eine Runde Drinks. Ich geh mich ein bisschen frischmachen.«
     
    Während des Essens schmiedeten sie Pläne. Beide wollten eine einfache Hochzeit. Es sollten nur die Familie und ein paar enge Freunde dabei sein. Sie beschlossen, in Susans Wohnung zu ziehen, da sie größer

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