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Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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ihres Körpers, als sie ihre Beine aus dem Bett schwang und aufstand. Sie verschwand im Bad.
    Tag zog sich an und dachte nach. Heute war Samstag, der einzige Tag in dieser Woche, an dem sie beide frei hatten. Er hatte geplant, eventuell mit Susan und Geoffrey zum Strand zu fahren. Aber da sie nun zum Museum musste, würde er sie begleiten. Die Inventur sollte nicht lange dauern. Außerdem hätte er dann Gelegenheit, etwas über die Morde zu erfahren. Er nahm seinen Colt Python und schlang das Holster um seine Hüfte.
    Als er seine Schuhriemen zuband, kam Susan immer noch nackt zurück aus dem Bad.
    »Ich bin fertig«, sagte sie.
    Tag hätte sich eigentlich das Gesicht waschen, rasieren, die Zähne putzen und sich kämmen sollen, doch stattdessen genoss er es zu beobachten, wie Susan ihr
knappes schwarzes Höschen anzog. Er stellte sich hinter sie. Mit beiden Händen umschloss er ihre Brüste.
    »Willst du dich nicht rasieren oder so?«
    »Ich kann mich nicht losreißen.«
    Sie wandte sich zu ihm. Sie küssten sich. Er ließ seine Hände über ihren glatten Rücken gleiten, schob sie unter den Gummizug ihres Höschens und streichelte ihre Pobacken. Ihre seidenweiche Haut, so unglaublich weich … so verdammt begehrenswert. Er wollte ihren Slip herunterziehen und dann …
    »Wir müssen gehen«, flüsterte sie an seinem Mund.
    »Ich weiß, ich weiß.«
    Widerwillig nahm er seine Hände weg. Er ging ins Bad. Nachdem er die Hitze der puren Lust vertrieben hatte und wieder ins Schlafzimmer kam, war Susan mit einer Hose und einer weiten weißen Bluse bekleidet.
    Auf dem Weg aus der Wohnung sah sie in Geoffreys Zimmer.
    »Er schläft«, sagte sie.
    Sie verabschiedeten sich von María und erklärten ihr, dass sie es eilig hatten und leider auf das Frühstück verzichten mussten. Tag warf den frischen Pancakes und dem Ahornsirup einen bedauernden Blick zu. Er hatte heute Morgen in jeder Hinsicht großen Appetit.
    Susan trat einen Schritt zurück, als Tag die Wohnungstür öffnete. Auf dem Teppichboden des Flurs waren noch Bluttropfen zu erkennen, obwohl Tag ihn letzte Nacht geschrubbt hatte, nachdem die Männer vom Veterinäramt die tote Katze mitgenommen hatten. Die Tür war ebenfalls noch beschmiert, aber man konnte die Worte nicht mehr lesen.

    »Niemand im Flur«, sagte er.
    Er nahm ihre Hand, und sie gingen zum Aufzug.
     
    »Kommst du mit rein?«, fragte Susan.
    Tag nickte.
    »Dann können wir auch hinten parken. Auf meinem Parkplatz.« Sie ließ ihn in der Nähe des Museumseingangs, vor dem drei Polizeiwagen standen, links abbiegen. An der Ecke des Gebäudes führte die Straße nach rechts. »Fahr einfach weiter bis hinter das Haus«, sagte sie.
    Sie kamen zu einem Schild mit der Aufschrift PARKEN NUR FÜR ANGESTELLTE. Susan zeigte auf ihren Parkplatz. Auf der niedrigen Bordsteinkante davor stand S. CONNORS.
    »Das werden sie in ›S. Parker‹ ändern müssen«, sagte sie.
    »Hoffentlich bald.«
    »Erst muss die Scheidung durch sein. Sonst ist das Bigamie. «
    »Und schlechter Stil«, fügte Tag hinzu.
    Er parkte den Wagen, und sie stiegen aus. Die Sonne schien Tag kraftvoll und angenehm ins Gesicht. Er atmete tief die von Blumenduft erfüllte Luft ein. Als er das Geschrei spielender Kindern hörte, blickte er zu der Wiese hinter dem Parkplatz hinüber.
    Ein Junge auf der Wiese ging in Schussposition, zielte mit seiner Pistole auf einen flüchtigen Verdächtigen und schrie: »Peng!«
    »Der Junge hat’s drauf«, kommentierte Tag.
    »Vielleicht solltest du hingehen und ihn rekrutieren.«
    »Ich würde lieber mitspielen.«
    »Das wäre unfair. Du würdest mit scharfer Munition schießen.«

    »Klar, aber ich würde nur auf die Beine zielen.«
    Susan nahm seinen Arm und lachte. Es war ein angespanntes Lachen. Tag blickte ihr in die Augen und sah die Angst darin. »Was ist los?«, fragte er.
    Sie lächelte, zuckte mit den Schultern und schüttelte ruckartig den Kopf. »Nichts.«
    »Du wirkst mitgenommen.«
    »Mir geht’s gut. Ich hab nur ein bisschen Angst. Ist das so verwunderlich?«
    »Nein, es ist …«
    »Ich meine, ich versuche, damit klarzukommen. Verstehst du? Mir geht’s gut … immerhin bin ich noch nicht zusammengebrochen. Bis jetzt hab ich die Nerven behalten. Ich reiß mich wirklich zusammen, oder nicht, Tag?«
    »Klar.«
    »Ich bin damit fertiggeworden, als der erste Wachmann getötet wurde, habe kein Theater gemacht, als die verdammte Mumie auf dem Klo lag, hab es verkraftet, dass diese widerliche Mable

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