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Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Kampfgeist erloschen.
    »Aber die Polizei sucht doch bestimmt nach uns?«
    Darüber musste sogar Virginia lachen.
    Marco richtete sich auf den Knien auf. »Bei so idiotischen Gesprächen muss ich immer pinkeln.« Er zog den Reißverschluss herunter. »Passt auf, ihr da in der ersten Reihe. Ihr werdet nass. «
    Er drehte sich zu seiner mit Sägemehl gefüllten Schüssel. Ed sah, dass er nicht besonders gut zielte.
    Großer Gott. Schlimmer kann’s nicht mehr werden.
    Falsch, Eddie.
    Genau das wird es jetzt.
     
    Das Licht ging aus. Wieder diese plötzliche Dunkelheit. Vielleicht war es der Beginn der Schlafphase. Aber Ed bezweifelte es. Das Licht war nicht lange genug eingeschaltet gewesen.
    Er hörte, wie Marco murmelte: »Meine Damen und Herren, jetzt beginnt der Spaß im Menschenzoo.«
    Eds Kopfhaut begann zu prickeln. Es war plötzlich kühler im Raum. Er sah sich um, aber wie schon zuvor konnte er in der völligen Dunkelheit nichts erkennen.
    Jetzt geht’s los, sagte er sich.
    Jetzt geht’s los, Eddie.
    Hast du deine Kräfte aufgespart, so wie Marco es gesagt hat? Oder hast du sie darauf verschwendet, Fragen zu stellen?
    Aber was werde ich tun müssen? Welche Art von Herausforderung erwartet mich?
    Vielleicht trifft es ja gar nicht mich.
    Vielleicht Virginia? Oder Marco?

    Es muss nicht zwangsläufig sein, dass ich an der Reihe bin. Möglicherweise interessieren sie sich nicht für mich und …
    »Lake.«
    Heilige Scheiße, sie sprechen mit mir.
    »Lake.«
    Aber woher kennen sie meinen Namen?
    Marco hat ihn ihnen gesagt.
    Hey, vielleicht steckt Marco mit da drin. Woher soll ich wissen, dass Marco, wenn das Licht ausgeht, nicht einfach seine Käfigtür aufschließt und seine kranke Nummer abzieht? Er könnte Virginias Brüste aufgeschlitzt haben. Er hat irgendwo ein Nachtsichtgerät versteckt.
    Er läuft durch die Gegend. Beobachtet uns, während wir ihn nicht sehen können.
    Diese Gedanken schossen Ed durch den Kopf. Es klang vielleicht paranoid, aber verdammt … Vielleicht steckten sie auch beide mit da drin. Marco und Virginia könnten diejenigen sein, die ihn gefangen hielten. Das könnte ihr Spiel sein.
    Sie taten, als wären sie in den Käfigen gefangen. Taten, als erginge es ihnen genau wie ihm.
    Aber warum?
    Um zu erfahren, was in seinem Kopf vorging, natürlich. Sich an seiner Angst zu weiden. Sein Gesicht zu sehen, wenn er reagierte.
    Marco ließ ihn einfach nicht damit in Ruhe, dass er seine Kräfte aufsparen sollte. Bearbeitete ihn. Beeinflusste das Angstzentrum seines Gehirns. Vielleicht ging es darum.
    Aber was war mit Virginias Verletzungen?
    Selbst zugefügt.

    Aber, zum Teufel, das musste wehtun.
    Vielleicht war es Filmblut?
    »Lake.« Wieder die Stimme. Es war die tiefe Stimme eines Manns. Unheimlich gedehnt. Unmenschlich.
    Ed lief es eiskalt den Rücken herunter.
    »Lake. Gleich. Ich werde dir Anweisungen geben. Du wirst sie aufs Genauste befolgen. Sonst wirst du bestraft. Verstehst du?«
    Er blieb wie erstarrt in seiner zusammengekauerten Haltung sitzen und rührte keinen Finger.
    »Nicke, wenn du verstanden hast, Lake.«
    Sie sehen mich also? Mein Gott. Er hatte noch nie zuvor solche Angst gehabt.
    »Nicke, wenn du verstanden hast, Lake.«
    Er nickte.
    »Wenn das Licht wieder angeschaltet wird, gehst du unverzüglich zu der Platte, die von der Käfigdecke hängt. Lege dich flach auf dem Rücken darauf. Dann präsentiere deinen Penis.«
    »Was?«
    »Präsentiere deinen Penis. Halte ihn so, dass er durch die Öffnung in der Käfigdecke passt.«
    »Auf keinen Fall. Ich stecke meinen Schwanz nicht durch irgendein verfluchtes Loch!«
    Virginia zischte: »Du musst es tun, Ed. Denk dran, halte dich an ihre Spielregeln.«
    »Aber, Scheiße … ich kann nicht. Ich meine, wirklich …«
    Die tiefe Bassstimme fuhr in ruhigem Ton fort. »Leg dich auf die Platte. Präsentiere deinen Penis. Darüber wird nicht weiter diskutiert.«
    Das Licht ging flackernd an. Ed warf Virginia einen Blick zu. Sie nickte ernst. Tu es, Ed. Marco hatte sich unter
seine Decke zurückgezogen, als wollte er nicht mit ansehen, was als Nächstes geschah.
    Heilige Scheiße.
    Was würden sie mit ihm machen?
    Er sollte seinen Schwanz aus der Hose holen und durch ein Loch in dem Plexiglas schieben, o Gott.
    Was ist los, Eddie? Hast du Angst vor außer Kontrolle geratenen Rasenmähern?
    Der Gedanke kam ihm, ehe er es verhindern konnte. Rasenmäher und Penisse. Diese Worte gehörten nicht in den gleichen Satz. Niemals.
    Aber was hatte

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