Der Kaefig - Roman
Sex?«
»Ich glaub, ich weiß es.« Ihre Schultern machten eine kleine hüpfende Bewegung. »Seltsam, über was man unter diesen Decken nachdenkt, was?«
»Wir haben eben viel Zeit, Süße.«
Sie lächelte bei dem Kosewort. »Ich glaube, es sind zwei Entführerinnen, aber wir haben nur mit einer sexuellen Kontakt.«
»Wie kommst du darauf?«
Sie tippte sich mit dem Finger auf die Nasenspitze. »Der Geruch.«
»Was?«
»Manchmal kann man, wenn das Licht ausgegangen ist und man jemanden in seiner Nähe spürt, einen Hauch seines Geruchs wahrnehmen.«
»Sprich weiter.«
»Die, die sich um die Sägemehlschüsseln kümmert und das Essen reinbringt, hat einen leicht säuerlichen Geruch.«
»Du hast wirklich einen guten Geruchssinn.«
»Die ›Wärterin‹, wie wir sie nennen könnten, verströmt diesen säuerlichen Geruch. Es ist wie der Geruch von Milch im Atem.«
»Und die, die …« Er zog eine Schulter hoch. »… die sich auf unsere Kosten vergnügt?«
»Die riecht süß. Sie badet regelmäßig. Sie benutzt teure Kosmetikprodukte – Öle, Puder, solche Sachen.«
»Sonst noch was?«
»Ja, es mag komisch klingen, aber sie riecht jung.«
»Das kannst du an ihrem Körpergeruch feststellen? «
»Ja, ich glaub schon. Meinst du nicht, dass Leute in unterschiedlichem Alter anders riechen?«
»Tja … ich weiß nicht. Wahrscheinlich hast du Recht. Aber …« Er zuckte die Achseln.
»Vertrau mir in dem Punkt, Ed. Ich kenn mich da aus.« Sie lächelte. »Ich war Dentalhygienikerin. Da kommt man mit Leuten allen Alters und aller Schichten in engen Kontakt.«
»Ah …« Er atmete tief durch. »Okay, wir reden von unseren Entführern in der weiblichen Form. Ich bin jetzt
sicher, dass die, die mit uns rummacht, eine Frau ist. Aber woher kennst du das Geschlecht der Wärterin?«
»Mach dich auf etwas gefasst, Ed, es klingt nicht schön.«
»Raus damit.«
»Ich bin lang genug hier, um zu wissen, dass sie bestimmte Zyklen hat.«
»Was?«
»Sie hat manchmal ihre Periode und, wie gesagt, sie verbringt nicht gerade viel Zeit im Badezimmer.«
»Du meinst, du kannst ihre Periode riechen? Mein Gott.«
»Nicht stark. Aber, ja, ich kann ihr Menstruationsblut riechen.«
»Wow, ich bin beeindruckt, Virginia.«
»Danke.«
»Das gibt jetzt schon ein deutlicheres Bild. Wir wissen, dass unsere Entführer zwei Frauen diesseits der Menopause sind. Eine ist unsere Wärterin.«
»Die andere ist unsere Sexherrin.«
Ed trommelte mit den Fingern auf seinem Knie. »Es kann doch nicht so weitergehen, oder?«
»Nein. Aber was können wir tun? Wir sind eingepfercht, schon vergessen?«
»Es muss eine Möglichkeit geben, sie zu schlagen. Eine Möglichkeit, sie so zu verletzen, dass wir fliehen können. «
»Wie denn?«
»Abwarten, bis sie nah genug sind, und sie dann durch die Gitterstäbe packen.«
»Man kann sie nicht sehen. Es ist völlig dunkel, wenn sie reinkommen.«
»Aber wenn sie mit uns durch die Stäbe rummacht. Dann ist sie nah dran. Dann kann man ihre Nähe spüren .«
Virginia schüttelte den Kopf. »Sie befehlen einem immer, die Hände in die Schlingen zu legen. Wie sieht’s aus, wenn du auf der Plattform liegst? Kommst du dann nicht an sie ran?«
»Nein, es ist kugelsicheres Glas zwischen uns, auch wenn es nur ungefähr einen Zentimeter dick ist.«
»Kannst du es nicht mit der Faust zerschlagen?«
»Keine Chance.«
»Und du kannst auch nicht drum herum greifen?«
»Nein.«
»Und das Loch?«
»Was ist mit dem Loch?«
»Das Loch, durch das du … dich präsentierst .«
»Oh.«
»Denk mal drüber nach. Sie sitzt darauf und drückt ihre Muschi dagegen. Überleg mal, wie verletzlich sie dann ist.«
»Du meinst, dass ich anstatt meines Schwanzes meine Hand durchstecken und sie irgendwie von innen packen soll?«
»Ja.«
»Das würde nicht funktionieren.«
»Warum nicht?«
»Das Loch ist groß genug für meinen Schwanz. Aber nicht für meine Hand.«
»Verdammt.« Sie wirkte geknickt.
»Virginia … Virginia, sieh mich an. Glaub mir. Wir finden einen Weg hier raus. Und wir werden diesen Schlampen so wehtun, dass sie den Tag verfluchen, an dem sie geboren wurden.«
Ed schreckte aus dem Schlaf auf. Blinzelnd öffnete er die Augen. Es war dunkel. Absolute Schwärze, die alles verbarg. Aber er hörte jemanden rufen. Eine männliche Stimme, empört und heiser vor Wut. Der Mann verlangte, herausgelassen zu werden.
»Ich reiß euch die Köpfe ab … habt ihr das verflucht nochmal gehört? Ich reiß
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