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Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Titel: Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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hatte. Siobhan wiederholte ihre Frage.
    »Ziemlich neugierig, was?«
    Sie lächelte. Dezzi hatte dasselbe zu ihr gesagt. »Tut mir Leid, ich dachte, in Ihrem Alter lässt vielleicht das Gehör allmählich nach.«
    »Oh, ich habe Sie sehr gut verstanden.« Er hob eine Gabel Ingwer-Murgh vom Teller, ließ sie dann aber wieder sinken.
    »Das passiert mir auch jedes Mal«, sagte Siobhan. »Ich kann in diesen indischen Restaurants auch nie genug kriegen.«
    »Ich esse immer zu viel.«
    »Dann haben Sie sich also getrennt?« Siobhan versteckte ihr Gesicht hinter ihrem Weinglas.
    »Ja, wir haben uns in Freundschaft getrennt.«
    »Tut mir Leid.«
    »Warum ist es Ihnen so wichtig, ob wir uns getrennt haben?«
    »Also, ich dachte…, also ich hab immer gefunden, dass Sie zwei sehr gut…« Sie blickte auf ihren Teller. »Tut mir Leid, dass ich so einen Schwachsinn daherrede. Ich hab sie ja nur vier- oder fünfmal gesehen, und schon halte ich hier eine Predigt.«
    »Aber Sie sehen gar nicht wie eine Predigerin aus.«
    »Sehr freundlich von Ihnen.« Sie sah auf die Uhr. »Nicht schlecht: Achtzehn Minuten ohne berufliche Themen.«
    »Ist das ein neuer Rekord?« Er trank sein Bier aus. »Dabei fällt mir ein, über Ihr Privatleben haben wir bisher noch gar nicht gesprochen. Sehen Sie eigentlich Brian Holmes noch gelegentlich?«
    Sie schüttelte den Kopf und tat so, als ob sie sich im Raum umblickte. In dem Restaurant saßen außer ihnen noch drei andere Paare und eine vierköpfige Familie. Die Sitarklänge waren gerade leise genug, um nicht zu stören, aber auch laut genug, um eine private Gesprächsatmosphäre zu schaffen.
    »Ich hab ihn noch ein paarmal gesehen, nachdem er aus dem Dienst ausgeschieden ist. Aber dann ist der Kontakt abgebrochen.« Sie zuckte mit den Achseln.
    »Als ich zuletzt von ihm gehört habe«, sagte Rebus, »war er in Australien. Offenbar wollte er dort bleiben.« Er stocherte in seinem Essen herum. »Sie glauben also nicht, dass wir versuchen sollten herauszufinden, ob es zwischen Supertramp und Queensberry House einen Zusammenhang gibt?«
    Siobhan sah wieder auf die Uhr und imitierte ein Klingelgeräusch. »Genau zwanzig Minuten. Gratuliere – ganz schön lange.«
    »Ach, hören Sie doch auf.«
    Sie lehnte sich zurück. »Wahrscheinlich haben Sie Recht. Leider hat der Chef mir nur noch ein paar Tage gegeben.«
    »Trotzdem. Welche andere Spur haben Sie denn?«
    »Keine«, gab sie zu. »Außer ein paar durchgeknallten geldgeilen Typen, die mich schier in den Wahnsinn treiben.«
    Der Ober tauchte jetzt neben ihnen auf und fragte, ob sie noch etwas trinken wollten. Rebus sah Siobhan an. »Ich fahre«, sagte er. »Tun Sie sich keinen Zwang an.«
    »In dem Fall nehm ich noch ein Glas Weißwein.«
    »Und für mich noch ein Bier, bitte«, sagte Rebus und reichte dem Ober sein leeres Glas. Dann sagte er zu Siobhan: »Erst mein zweites. Meine Sehfähigkeit ist erst nach dem vierten oder fünften eingeschränkt.«
    »Aber Sie haben doch vorher schon was getrunken. Das hab ich gerochen.«
    »Man sollte doch immer Pfefferminzbonbons bei sich haben«, murmelte Rebus.
    »Und wie lange dauert es noch, bis Ihr Job darunter leidet?«
    Er sah sie durchdringend an. »Et tu, Siobhan?«
    »War ja nur 'ne Frage«, sagte sie unbeeindruckt.
    Er zuckte mit den Achseln. »Ich könnte morgen aufhören zu trinken.«
    »Aber Sie tun es nicht.«
    »Nein, werde ich auch nicht. Und ich werde auch nicht aufhören zu rauchen oder zu fluchen. Und ich werde auch weiterhin Kreuzworträtsel lösen und dabei betrügen.«
    »Was – Sie sind ein Kreuzworträtsel-Schummler?«
    »Sind wir das nicht alle?« Er beobachtete, wie eines der Paare aufstand und sich anschickte zu gehen. Die beiden hielten Händchen, als sie das Lokal verließen. »Komisch«, sagte er.
    »Was?«
    »Lorna Grieves Ehemann, der interessiert sich auch für Rosslyn.«
    Siobhan grinste. »Willkommener Themenwechsel, was?«
    »Die beiden haben in dem Dorf sogar ein Haus gekauft«, fuhr Rebus fort, »so ernst ist es ihm damit.«
    »Na und?«
    »Vielleicht kennt er ja Ihren Mr. Sithing. Vielleicht ist er sogar Mitglied bei diesen Rittern.«
    »Ja und?«
    »Sie wiederholen sich, Siobhan.« Er starrte sie an, bis sie das kleine Wort »Entschuldigung« aussprach und dann einen weiteren Schluck Wein trank. »Das Interesse Ihres Supertramps an Rosslyn führt mich zu der Vermutung, dass der Mann etwas mit meinen Mordfall zu tun haben könnte. Und möglicherweise hat Mr. Supertramp

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