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Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Titel: Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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und…«
    »… schon fällt Ihnen nichts mehr ein.«
    »Doch, doch – schottische Geschichte. Ich hab kürzlich was darüber gelesen.«
    »Klingt ja irrsinnig spannend. Übrigens: Kneipen selbst sind kein Thema, man macht es sich dort nur bequem und spricht über andere Dinge.«
    » Ich kann sehr wohl über Kneipen reden.«
    »Ja, weil Sie besessen sind.«
    Er inspizierte die Nachrichten, die sie erhalten hatte. »Wer ist
    G. Sithing?«
    Sie verdrehte die Augen. »Heißt mit Vornamen Gerald. War heute Morgen hier. Aber da kommen bestimmt noch ganz andere.«
    »Sieht so aus, als ob er unbedingt mit Ihnen sprechen will?«
    »Einmal ist genug.«
    »Dann haben Sie also die gesamte Irrenhaus-Szene am Hals, was?«
    »So kann man es auch sagen.«
    »Und wer ist dieser Mensch?«
    »Gehört zu einer Gruppe Abgedrehter, die sich Ritter von Rosslyn nennen.«
    »Nach der Rosslyn-Kapelle?«
    »Richtig. Er sagt, dass Supertramp auch zu dem Verein gehört hat.«
    »Klingt nicht sehr wahrscheinlich.«
    »Oh, ich glaube, die beiden haben sich wirklich gekannt. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Mackie sein ganzes Geld diesem Mr. Sithing hinterlassen wollte.«
    »Und wer sind diese Ritter von Rosslyn?«
    »Sie glauben, dass unter dem Boden der Kapelle was verborgen ist. Im Jahr 2000 soll das Geheimnis angeblich gelüftet werden, und dann sind sie die neuen Führer der Menschheit.«
    »Ich bin noch vor ein paar Tagen dort gewesen.«
    »Wusste gar nicht, dass Sie sich für solche Sachen interessieren.«
    »Tu ich auch nicht. Aber Lorna Grieve wohnt zufällig da draußen.« Rebus studierte die Zeitung, die sich in Mackies Tüte befunden hatte. »War die von Anfang an so gefaltet?«
    Die Zeitung machte einen schmuddeligen Eindruck, als ob Mackie sie aus einem Mülleimer gefischt hätte. Eine der inneren Seiten war aufgeschlagen. Außerdem war das Blatt so gefaltet, dass es ein Quadrat ergab.
    »Glaub schon«, sagte sie. »Ja, die war von Anfang an so zerknüllt.«
    »Nicht zerknüllt, Siobhan. Schauen Sie sich doch mal den Text auf der Seite an.«
    Sie warf einen Blick auf die Zeitung. Ein Artikel über die »Kamin-Leiche«. Sie nahm Rebus das Blatt aus der Hand und faltete es auf. »Warum soll es ausgerechnet diese Meldung sein.«
    »Welche denn sonst: die über den Verkehrsstau oder die über den Arzt, der Viagra verschreibt?«
    »Sie haben die Anzeige ›Silvester in der Grafschaft Kerry‹ übersehen.« Sie biss sich auf die Unterlippe und blätterte bis zur Titelseite zurück: Der Aufmacher war der Mord an Roddy Grieve. »Sehen Sie was, was ich nicht seh?« Sie dachte an die Worte des Chefs: Sie jagen wahrscheinlich einem Phantom hinterher.
    »Scheint so, als ob Supertramp sich für Skelly interessiert hat. Vielleicht können Sie ja mal die Leute fragen, die ihn gekannt haben.«
    Rachel Drew in dem Heim; Dezzi, die ihre Burger mit dem Händetrockner anwärmte; Gerald Sithing. Siobhan war über Rebus' Vorschlag gar nicht begeistert.
    »Wir haben da eine Leiche in Queensberry House«, sagte Rebus. »Der Mann hat offenbar Ende '78 oder Anfang '79 den Tod gefunden. Kurz darauf tritt Supertramp in Erscheinung.« Er hob den rechten Zeigefinger. »Supertramp wiederum beschließt plötzlich, sich umzubringen, nachdem er in der Zeitung was über die ›Kamin-Leiche‹gelesen hat.« Er hob den linken Zeigefinger und führte beide zusammen.
    »Vorsicht«, sagte Siobhan, »in manchen Ländern gilt diese Geste als obszön.«
    »Dann sehen Sie also keine Verbindung?« Er klang enttäuscht.
    »Schade, dass ich Sie enttäuschen muss: Aber könnte es nicht sein, dass Sie all diese Zusammenhänge nur deshalb sehen, weil sich in Ihrem eigenen Fall nichts tut?«
    »Was so viel heißt wie: ›Bitte stecke deine Nase nicht in meine Sachen, Rebus‹?«
    »Nein, es ist nur…« Sie rieb sich die Stirn. »Ich weiß nur eins.«
    »Und das wäre?«
    »Ich hab seit dem Frühstück nichts mehr gegessen.« Sie sah ihn an. »Gilt die Einladung noch?«

20
    Sie aßen im Pataka's am Causewayside. Siobhan erkundigte sich nach dem Befinden von Rebus' Tochter. Sammy lebte unten im Süden in einem Pflegeheim. Rebus erwiderte, dass es nicht viel Neues gebe.
    »Aber kommt sie allmählich darüber hinweg?«
    Sie meinte den Unfall, der Sammy in den Rollstuhl gebracht hatte. Rebus nickte, sagte aber nichts, weil er das Schicksal nicht herausfordern wollte.
    »Und wie geht's Patience?«
    Rebus nahm noch etwas Tarka Dal, obwohl er ohnehin schon zu viel gegessen

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