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Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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möchte Ihnen etwas zeigen.» Er zog die Bienenkönigin aus der Tasche und hielt sie Reginald auf der ausgestreckten Hand hin. Sie war mit Gelee Royale verschmiert, ihre Flügel klebten ihr am Hinterleib, so daß sie nicht fliegen konnte.
    «Das ist ja ein häßlicher kleiner Zwerg», schüttelte es Reginald.
    «Das mußt gerade du sagen», erwiderte Klaus, der versuchte, sich an Bobs Plan zu beteiligen, obwohl er nicht wußte, was dieser beinhaltete.
    Als Reginald sich nach Klaus umdrehte, um zu antworten, warf Bob die Königin in seine Richtung. «Hier, sehen Sie sich das mal näher an!» sagte Bob.
    Gerade noch rechtzeitig drehte sich Reginald um, um zu sehen, wie die Königin auf seinem Hemd landete und hinter seiner Leiste von Verdienstabzeichen verschwand. Er fing an, sich auf die Brust zu schlagen, versuchte, das Ding zu töten oder es abzustreifen, aber die Königin war in einem gerissenen Saum der Leiste gelandet und ging nirgendwohin.
    Reginald hielt Bob mehr oder weniger in Schach, während er mit der freien Hand auf sich herumschlug, wobei er nicht ahnte, daß er die Königin in Panik versetzte und sie veranlaßte, enorme Mengen ihres Alarm-Pheromons zu produzieren.
    «Ich glaube, Sie haben sie getötet», meinte Bob ruhig. «Was meinst du, Klaus?»
    «Ja, das würde ich auch denken», entgegnete dieser schulterzuckend.
    «Das will ich auch verdammt noch mal hoffen, du Pickelarsch!» sagte Reginald. «Da bist du ja ordentlich ins Fettnäpfchen getreten, alter Knabe. Und jetzt, wenn ihr nichts dagegen habt, werde ich euch beide umlegen.»
    In dem Moment hörte Reginald ein ominöses, zorniges Summen. «Was ist das für ein Geräusch?»
    So etwas hatte er noch nie gesehen oder sich auch nur vorgestellt - eine dichte gold-schwarze Wolke, die so schnell auf ihn ~uflog, daß er nicht mehr ausweichen konnte. Er fing an zu schreien, und als der erste Stachel mit Widerhaken sein Ziel fand, feuerte Reginald einen Schuß direkt auf Bob ab.
    Fast ließ Pratt sein Bier fallen, als er wieder zum vorderen Fenster rannte. «Gottverdammich, Doris», brüllte er, «da geht's schon wieder los! Was läuft da drüben bloß? Hört sich an wie der gottverdammte Vierte Juli! Ich sag dir, wenn dieser Dreckskerl von einem Schlappschwanz und sein Cowboy-Freund da Feuerwerkskörper abschießen, dann hetz ich denen die Bullen auf den Arsch! Ich schwör, mir reicht's mit diesem Arschloch. Hörst du mir zu, Doris?! Kann ich dir nur raten, du blöde Kuh, sonst haue ich dir so eine runter, daß du in Jackson Heights wieder aufwachst!»
    Pratt preßte seine schmierige Stirn an die Scheibe und schielte, um besser zu sehen. «Gottverdammich, Doris, sieh dir mal an, was da drüben für eine Scheiße abläuft! Irgend so eine gottverdammte Party mit einem Haufen von seinen besoffenen Schädlingsvernichter-Freunden! Sieht aus, wie wenn einer von denen im Flur den Veitstanz veranstaltet.»
    Der besorgte Hausvermieter bemerkte noch etwas. «Und was ist das für eine Scheiße?! Sieht aus, als hockt da 'ne Frau in den verfickten Büschen! Ich sag dir, wenn die mir meine Rabatten versauen, dann ist der Typ dran! Ich ruf gleich die Cops. Wart's nur ab, Doris. Diesmal tu ich's wirklich! So 'ne Scheiße muß ich mir nicht gefallen lassen, das weißt du ganz genau!»
    Reginald hörte schließlich mit seinem spastischen Zittern auf und versuchte einen letzten Schrei, aber vierzig oder fünfzig Killerbienen waren ihm in den Hals geflogen und hatten seine Stimmbänder so oft gestochen, daß sie zugeschwollen waren. Seine Hypersensibilität gegenüber den Proteinen in dem Bienengift hatte ihn tief in den Abgrund des anaphylaktischen Schocks gestürzt.
    Natürlich half es nicht gerade, daß Reginald ein kleiner Mensch war. Der Phospholipase-A-Bestandteil des Gifts, der normalerweise einige Sekunden brauchte, um die Neuronen eines erwachsenen Menschen zu stören, hatte sein miniaturisiertes Nervensystem auf der Stelle zum Stillstand gebracht, was dazu führte, daß sein Schuß Bob uni einen guten Meter verfehlte.
    Klaus und Bob schlugen nach den paar Bienen, die sie angriffen, aber da die Pheromon-Botschaft von Reginalds Verdienst-
    leiste kam, befanden sich die meisten der rund fünfhundert Mitglieder des Stocks auf oder in dem zwergwüchsigen Killer, wobei einige sogar durch seine Kehle in den winzigen Magen geflogen waren.
    «Was sollen wir tun?» fragte Klaus, während er nach einer besonders hartnäckigen Arbeitsbiene schlug. «Werden sie uns nicht als

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