Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
Vom Netzwerk:
Bargeld. Einen Moment starrte sie drauf, als könnte sie ihren Augen nicht trauen.
    «Du heiliger Bimbam!» sagte sie schließlich. «Sieh dir das an!» «Hoffen wir, daß ihr lange genug lebt, um einiges davon auszugeben», meinte Klaus, während er die Leiche des Cowboys in den zerschlissenen Fernsehsessel legte.
    Bob sagte Mary, sie solle zum Auto gehen und mit Katy dort warten. Er müsse noch ein paar Sachen holen, aber er und Klaus würden bald nachkommen und dann würden sie endlich aus New York raus.
    Mary küßte Bob, und ihren Anhänger und die wertvollen UPs-Päckchen an sich drückend, rannte sie zur Hintertür hinaus.
    Klaus ließ die Leinentasche in den Schoß des Cowboys fallen. «Halt das mal kurz für mich, ja?» bat er die Leiche.
    Bob ging in den Wanzsaal, zündete ein paar Sackleinenfetzen an und stopfte sie in den Bienen-Smoker. Als die Fetzen zu brennen begannen, stapelte er drei Insektarien übereinander. Sie enthielten Blutsaugende Kegelnasen, Radwanzen und Gezackte Raubwanzen. Er schleppte sie in den Flur und ging zurück, um eine weitere Ladung zu holen.
    Klaus bemerkte nicht, was Bob machte, da er mit aller Konzentration aus dem Fenster spähte, um zu sehen, ob noch weitere Killer vorne vorfuhren.
    Noch nicht an die Tatsache gewöhnt, daß er jetzt ein wohlhabender Mann war, kehrte Bob zum Wanzsaal zurück, mit der Absicht, seinen Satz Sprühflaschen zu holen, sein Glas mit den Afrikanischen Blattkäfern und die Königin aus dem Stock der Killerbienen, die alle, wie er fand, zu wertvoll waren, um zurückgelassen zu werden. Er zog den weißen Bienenstock aus dem Fenster und stellte ihn auf die Werkbank. Sanft schob er den Deckel zurück, so daß mehrere hundert aufgeregte Killerbienen zum Vorschein kamen. Er nahm den Smoker, der inzwischen eine dicke, weiße, beruhigende Sackleinenwolke verbreitete. Fachmännisch verteilte er den Rauch über den Stock und beruhigte die Bienen, was ihm gestattete, die Königin zu kidnappen, zusammen mit etwas Gelee Royale, damit sie was zu knabbern hatte.
    Bob ließ die Königin in seine Hemdtasche gleiten, schnappte sich dann die Sprühflaschen und das Glas mit den Afrikanischen Blattkäfern. Als er wieder in den Flur kam, betrachtete Klaus die Insektarien. «Was machst du da?» fragte er.
    «Hol meine Sachen. Wie sieht's denn aus?»
    «Du kannst nichts davon mitnehmen. Du mußt ohne großes Gepäck reisen, wenn du -»
    Die Türklingel unterbrach Klaus mitten im Satz. Automatisch sah Bob durch den Türspion.
    Klaus flüsterte drängend: «Nicht aufmachen!»
    Bob trat vom Spion zurück und griff nach der Klinke. «Es ist bloß eine Pfadfinderin. Nicht jeder auf dieser Welt hat vor, uns umzubringen.»
    Bob machte auf, und eine häßliche, ziemlich stämmige Pfadfinderin trat ein und hielt ihm eine Schachtel Pfefferminzkekse
    hin. «Möchten Sie gerne eine Schachtel kaufen?» fragte sie. Die Stimme des Mädchens war ziemlich tief und hatte einen seltsamen, englisch klingenden Akzent.
    «Tut mir leid», entschuldigte sich Bob. «Im Moment paßt es mir nicht. Könntest du später noch mal wiederkommen?» «Nicht nötig, du Wichser!» sagte die Pfadfinderin, als sie die Kekse fallen ließ und ihre stahlblaue '38er zog.
    Trotz der Verdienstabzeichen wußte Klaus, daß Reginald keine Pfadfinderin war. Leider lag seine Waffe auf dem Tisch im Flur, direkt neben dem kurzen britischen Killer, da ließ sich also nichts mehr machen.
    Reginald deutete auf die Insektarien. «Was soll das denn alles?» fragte er, wobei er sehr wie John Cleese in Silverado klang. <    «Ich finde Insekten ziemlich unausstehlich», erwiderte Reginald.
    Unbewaffnet und nicht in der Lage, die Situation zu kontrollieren, verrieten Klaus' Worte seine Frustration. «Warum erschießt du uns nicht einfach und bringst es hinter dich, Fräulein Däumling?»
    Reginald schwenkte die Waffe auf Klaus. «Richtig! Eine große Klappe und nichts dahinter, das bist du, Klaus. Versuch nicht, mich zu verhohnepiepeln, du Saftarsch. Du hast dich in ein Schlamassel manövriert, und kein noch so raffinierter Drehball wird mein Wicket herniederbugsieren und dir aus deiner Popelpatsche helfen.»
    Bob hatte nicht die leiseste Ahnung, was das bedeutete, und im Moment war ihm das auch egal, weil ihm gerade ein Gedanke gekommen war. Er erhaschte Klaus' Blick und zwinkerte, Zuversicht vermittelnd.
    Reginald drehte sich wieder zu Bob. «He, was machst du da?» Bob tastete in seiner Hemdtasche herum. «Ich

Weitere Kostenlose Bücher