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Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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nächstes umbringen?»
    «Keine Sorge, das können sie nicht.» Bob erklärte, daß eine Biene sich entleibt, wenn sie ihren Stachel benutzt. «Deswegen stechen sie nicht einfach zum Spaß drauflos. Es ist eine Selbstmord-Mission, eine letzte Maßnahme, die nur benutzt wird, um den Stock oder die Königin zu schützen.»
    Und mit einem letzten Keuchen war alles vorüber. Reginalds von Stichen bedeckter Körper schwoll dramatisch an, drohte die Nähte der Pfadfinder-Uniform zu bersten, und die Körper der entleibten Bienen, entweder tot oder zuckend, bedeckten keusch jegliches Stück Haut, das entblößt werden könnte, falls die Uniform nachgab.
    Zwei erledigt, dachte Klaus, aber wie viele würden noch kommen? «Können wir endlich hier raus?» fragte er verzweifelt.
    «Noch nicht sofort, mon cheri», sagte eine Stimme aus den Schatten der Veranda. Eine erstaunliche Gestalt trat ins Haus, mit den Beinen zuerst, sozusagen. Es war Chantalle, ihre Waffe auf Klaus gerichtet. Sie machte die Tür hinter sich zu.
    Bob konnte es nicht fassen. «Oh, das darf doch nicht wahr sein! Wieso stellen wir hier nicht einfach ein Drehkreuz hin und verkaufen Eintrittskarten?!»
    Klaus lächelte, als er die Hände hob. «Ahhh, Chantalle, beaux
    yeux mais arrivee comme un cheveu sur La soupe.» «Merci», lächelte sie zurück.
    «Klaus, was hast du da gerade gesagt?» fragte Bob. Klaus sah zu Chantalle, die leicht nickte.
    . «Ich habe gesagt, äh, sie ist schön, aber sie ist angekommen wie ein Haar in der Suppe.»
    Bobs leerer Blick veranlaßte Klaus zu ausführlicherer Erläuterung. «Das ist eine Redensart, die ungefähr eurem, äh, entspricht, die ich, ehrlich gesagt, nie richtig verstanden habe.»
    «Die hab ich auch nie verstanden», gab Bob zu. «Aber ich glaube, es ist das gleiche wie
    «Ja, ich glaube, das ist die Bedeutung», bemerkte Chantalle' gereizt. «Und jetzt habt ihr hoffentlich nichts dagegen, wenn wir weitermachen.» Sie warf einen schnellen Blick auf ihre Uhr. «Ich würde euch beide jetzt gerne töten und eine Maschine um acht erwischen, falls sich das machen läßt.»
    Plötzlich stürzte sich Bob auf Klaus' Waffe, die immer noch auf dem Tisch lag. Aber Chantalle schnappte sie sich zuerst, und so griff sich Bob den nächstbesten Gegenstand, was zufälligerweise, nicht allzu bedrohlich, einer der altmodischen Sprühflakons war. Er trug den Aufkleber BLATToDEA, was bedeutete, daß er eine spezies-unspezifische Kakerlakenessenz enthielt. Verzweifelt richtete Bob trotzdem die Sprühflasche auf Chantalle, wie eine .45er-Flasche Chanel No. 5.
    Chantalle sah ihrer vollkommenen Nase entlang auf Bob herab, wie die Franzosen es so unvergleichlich können. «Was schlägst du vor, Tod durch Kölnisch Wasser?»
    In Ermangelung besserer Optionen spritzte Bob sie mehrmals mit Eau de Caquerlaque voll, was Chantalle veranlaßte, zu lachen und ihre Waffe auf ihn zu richten. «Du bist ein sehr dummer kleiner Mann», höhnte sie.
    Niemand merkte es, aber sowie Bob Chantalle eingesprüht hatte, flogen die etwa sechshundert Mordwanzen, die Bob nach vorne in den Flur gebracht hatte, sofort an die Netzfenster, die ihre jeweiligen Insektarien bedeckten. Seit drei Tagen hatte Bob sie nicht mehr gefüttert. Für diese hungrigen Reduviidae, die nur auf Geruch reagierten, war Chantalle eine einsdreiundsechzig große zweibeinige Kakerlake mit wohlgeformten Brüsten und ohne Fühler.
    Chantalle musterte Bob von oben bis unten. «Ich finde es schwer zu glauben, daß dies der berühmte sein solL» Und dann verkündete sie auf diese irritierende rotzige Weise, in der die Franzosen so vieles sagen: «Il crasez l'infizme!»
    «Was heißt denn das schon wieder?» fragte Bob.
    «Das heißt, zerdrückt das infame Ding», übersetzte Klaus. Er wandte sich zu Chantalle. «Er ist nicht einer von uns, Chantalle. Laß ihn leben.»
    Sie wandte sich zu Bob. «Stimmt das?» «Würde ich Sie jemals anlügen?» fragte Bob.
    Sie tat die Frage mit einer Handbewegung ab. «Cest la vie», sagte sie und warf Bob kurz und bündig den Kit-Kat-Riegel zu. «So, möchtest du lieber als erster oder als zweiter sterben?»
    «Na ja, das ist eine ziemlich große Entscheidung. Kann ich mal kurz drüber nachdenken?» Bob wickelte den Riegel aus und biß ein Stück ab.
    Die Wanzen in den Käfigen waren außer Rand und Band und versuchten, mit ihren

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