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Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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und Klaus hinter Dick Pratts altem blauen Cadillac mit seinen rostenden Heckflossen. In Bobs Haus auf der anderen Straßenseite brannte Licht, und sie sahen die Silhouette eines großen Typen mit einem Cowboy-Hut im Wohnzimmer auf und ab gehen.
    «Es ist der Cowboy», folgerte Klaus nüchtern.
    Bob war zornentbrannt. «Gib mir die Pistole. Ich bring diesen Dreckskerl um! Wenn er Mary irgendwas angetan hat, dann ...»
    «Entspann dich. Er wird ihr nichts antun, solange du noch nicht tot bist», sagte Klaus wenig taktvoll. «Laß mich einfach meine Arbeit machen, und sie dürfte bald außer Gefahr sein.» «Dürfte?» fragte Bob.
    «Es gibt keine Garantien.»
    Klaus öffnete den Reißverschluß der Leinentasche und holte ein herrlich gearbeitetes Stück Tötungsmaschinerie hervor. Es war die neue Fifty-Magnum Desert Eagle, eine Elite-Waffe von Israel Military Industries, denselben Leuten, die der Welt die Uzi schenkten.
    Jetzt brauchte Klaus nur noch eine List. Irgendwie mußte er dem Cowboy Auge in Auge gegenüberstehen.
    «Was Besseres kann ich Ihnen in diesem Viertel nicht anbieten, Lady», entschuldigte sich der Taxifahrer, als er bei dem kleinen Supermarkt vorfuhr. Er hoffte, die schöne Frau würde ihn nicht erschießen, weil es kein Süßwarenladen war.
    Chantalle funkelte ihn an, langte über den Vordersitz und zog den Schlüssel aus dem Zündschloß. Dann stieg sie aus und verschwand in dem Laden.
    Sie ging an dem Regal mit den Erdnüssen, den Minisalamis und den leuchtendorangeroten Kräckern mit Käsegeschmack und Erdnußbutterfüllung vorbei. Sie brauchte Trüffel, und sie brauchte sie sofort.
    Sie ging die Gänge auf und ab, wobei ihre exquisiten Augen die Regale absuchten. Sie ging an Duschhauben und Herrenduft vorbei, dann an einer eindrucksvollen Sammlung von Papierprodukten, blieb kurz stehen, um den Preis der ultrasuperluftdurchlässigen Slipeinlagen zu prüfen. Der nächste Gang war Hundefutter, Katzenstreu und Vogelkörner. Schließlich stürmte sie auf den Mann hinter der Theke zu und verlangte, was sie haben wollte.
    « Trüffel!»
    Der verwirrte Mann überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. Er zuckte zusammen, als sie es noch einmal brüllte. Schließlich deutete er unsicher auf das Regal, das sich hinter dieser Verrückten befand.
    Chantalle drehte sich um, dann, verärgert, schrie sie noch lauter: «Ich hab gesagt , du Idiot! Nicht
    Der Mann wirkte wie ein verlorenes Kind, als er den Kopf schüttelte und weiter auf die Löffel-Biskuits deutete.
    «Also gut», sagte sie, sich krampfhaft wieder beruhigend.
    «Schweizer Bonbons?»
    Der Kopf schüttelte weiter. «Österreichische Sahneschokolade ?» Kopfschütteln.
    Chantalle hielt inne. Sie wußte, daß auch andere hinter dem Zehn-Millionen-Dollar-Mann her waren. Die Uhr tickte, und sie wußte, daß keine Zeit mehr war, in die City zurückzukehren auf der Suche nach der vollkommenen Schokokugel, und so ging sie zum Süßigkeitenregal, schnappte sich ein Kit-Kat und verließ den Laden in einer Mordslaune.
    Mary saß auf dem Sofa und sah sich die Fernsehnachrichten an, allerdings mit gefesselten Händen, die sie im Schoß hielt. Sie hatte immer noch nicht die beiden UPS-Päckchen bemerkt, die der Cowboy von Pratt mitgebracht hatte, obwohl sie direkt vor ihr auf dem Couchtisch lagen.
    Die Lokalnachrichten brachten eine Story, die auf den ersten Blick nicht mehr zu sein schien als ein Bericht über irgendeinen blonden Typen, der oben in den West I40ern umgebracht worden war. Doch nach weiteren Recherchen hatte Action News erfahren, daß das Opfer tatsächlich ein bekannter schwedischer Profikiller war, der sich als letzte Tat seines Lebens nach Harlem verirrt hatte. Sprecher von FBI und CIA bestritten, irgendetwas darüber zu wissen, warum sich der Mann in der Stadt aufhielt.
    Plötzlich legte einer der schönen Nachrichtensprecher die Hand an seinen Kopfhörer und wandte sich zur Kamera mit diesem Blick aufrichtiger Dringlichkeit, den sie einem auf der Schule für elektronische Medien beibringen. <    . Vom Hubschrauber aus zeigte die Kamera einen Lynch-Mob junger Italo-Amerikaner, der Holzschläger und Ketten schwingend jemanden verfolgte, der sich als ein Profikiller aus Trinidad entpuppen sollte.
    Roger übernahm. «Danke, Bill. Wir sind

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