Der Kammerjäger
Melodie von dreihundert 'n' zwanzig Möpse!»
Etwas Spucke landete auf Bob, als Pratt «Möpse!» sagte. Bob schloß die Tür hinter sich. «Hören Sie, Dick -»
«Yo! Sie sind überfällig, Sie Wichserl» sagte Pratt in seinem kantigen Bronx-Akzent. «Und jetzt sag ich Ihnen mal, was passiert, wenn Sie nicht ganz schnell etwas Kohle rüberschieben.» Während Pratt mit seiner beleidigenden Tirade fortfuhr,
bemerkte Bob einen Lieferwagen des Elektrizitätswerks, der vor dem Haus vorfuhr.
Eine kompetent aussehende Frau mit langen braunen Haaren, die unter ihrem Helm hervorquollen, stieg aus und sah auf ihr Klemmbrett, um sich zu vergewissern, daß dies auch die richtige Adresse war. Sie kam den Gehweg hinauf, wo Pratt immer noch stand und Bob beschimpfte.
«Hey, yo, Wichser!» brüllte Pratt, ohne die Frau zu bemerken, die jetzt direkt hinter ihm stand. «Hören Sie mir zu oder was? Ich hab gesagt, ich will mein verficktes Geld haben!»
«Können Sie mir noch ein paar Tage Zeit geben? Ich habe gerade meine Stelle verloren.»
«Das ist mir kotzega!», fluchte Pratt. «Zahlen Sie Ihre Miete oder suchen Sie sich eine Tiefkühltruhe für drei. Kapiert?» < «Yo! Wer zum Teufel sind Sie denn?» fragte Pratt, wobei sein lüsterner Blick auf der spitzen Partie ihres Dienst-Overalls verweilte.
«Ich bin von der Con-Ed», entgegnete sie und sah auf Pratt hinunter. «Ich suche einen Mr. Bob Dillon.»
«Yeah, ich bin's jedenfalls nicht, Babe», sagte Pratt, als er sich vorbeugte, um seine widerliche kleine Parodi aufzuheben. «Der hier ist der Schlappschwanz, aber ich bin noch nicht mit ihm fertig, also müssen Sie Ihr Höschen und Ihr Hemdchen noch so lange anlassen, bis ich mit ihm durch bin.»
Umgehend bellte sie zurück: «Und wer zum Teufel sind Sie?» Pratt kniff die Augen zusammen. «Yo, ich bin sein ScheißVermieter, wenn Sie's wissen wollen.» Er drehte sich wieder zu Bob um.
Die Frau warf einen schiefen Blick auf Pratts Haare und
wandte sich ihrerseits an Bob. «Heißen Sie wirklich Bob Dillon?» «Leiden», sagte Bob.
Sie lächelte. «Mann, ich wette, das war eine lustige Kindheit.» «Yo! Wer hat Sie denn was gefragt?!» platzte Pratt heraus. Niemandem fiel auf, wie sich die Tür hinter Bob leicht öffnete.
Katy spähte durch den Spalt und hörte zu.
«Hey, was ist Ihr Problem, Stummel?» fragte die Frau. «Ich mach nur ein bißchen freundliche Konversation mit Mr. Dillon hier.»
«Hey, yo, das ist hier nicht irgendein verfickter Kaffeeklatsch», spuckte Pratt. «Ich will wissen, was Sie auf meinem gottverdammten Eigentum zu suchen haben.»
«Na ja, das geht Sie zwar einen Scheißdreck an, aber Ihr Mieter ist ein bißchen im Rückstand mit seinen Stromrechnungen, und ich bin gekommen, um ihm den Saft abzudrehen.»
«Uups», sagte Bob.
Es war Katy peinlich, das zu hören.
«Hey; yo, ist das nicht großartig?» meinte Pratt. «Dann stellen Sie sich mal hinten an, Süße, weil Mr. Schlappschwanz hier mir etwas Miete schuldet, und Sie kriegen keinen Cent zu sehen, solange er nicht bezahlt hat. Angekommen?»
In dem Moment roch Katy irgendwas anderes außer Pratts Zigarre. Es war die Essenz der günstigen Gelegenheit, was in ihre winzigen kleinen Nasenlöcher hochstieg, und so öffnete sie die Tür und trat auf die Veranda.
«Hey, Mr. Pratt», sagte Katy. «Wollen Sie ein paar Pfadfinderkekse kaufen ?»
«Verpiß dich, Kleine», knurrte er. «Ich versuch grade, aus deinem Schlappschwanz von Dad hier etwas Knete rauszudrükken.»
«Hey, drücken Sie sich gefälligst anders aus», wies ihn die Frau von Con-Ed zurecht. «Das ist keine Art, vor dem Kind zu reden.» «Geht schon in Ordnung», meinte Katy. «Ich hab nichts dagegen.»
«Hören Sie, Dicb, sagte Bob. «Ich brauch einfach noch etwas Zeit.»
«Passen Sie auf, Sie schmarotzender Arschwischer -» fuhr Pratt fort.
«Hey», tadelte Bob, «kein Grund, so eine Sprache zu benutzen.»
«Yeah, was hab ich Ihnen grade gesagt?» fügte die Frau hinzu. «Yo, konnte nicht ahnen, daß ihr alle so empfindlich seid», sagte Pratt. «Ich will's mal so formulieren ... zahlen Sie endlich, oder ich schmeiß euch raus. Ich komm morgen wieder.»
Pratt drehte sich um und zog eingeschnappt ab zurück zu seinem Haus, das sich, Pech für Bob, gegenüber auf der anderen Straßenseite befand.
«Und Sie, Lady? Wollen Sie ein paar
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