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Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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Pfadfinderkekse kaufen?» Katy lächelte zu dem Helm und den Haaren hoch.
    «Klar, wieso nicht?» lächelte der Helm zurück. «Wie wär's mit einer Schachtel von denen mit Pfefferminzgeschmack?»
     
    «Wird gemacht!» Katy verschwand, um die Kekse zu holen. «Danke, das war nett», sagte Bob. «Hören Sie, ich weiß, ich bin im Rückstand, aber ... »
    «Hey, machen Sie sich keine Sorgen», beruhigte die Frau. «Ich hab ein bißchen Spielraum. Ich will Ihnen nicht den Strom abstellen.»
    «Das rechne ich Ihnen hoch an.»
    «Aber ich sag Ihnen, was Sie machen müssen», sagte sie, während sie etwas auf ihr Klemmbrett schrieb. «Kommen Sie bei der Zahlstelle vorbei und zahlen Sie, was Sie können. Wir stellen Sie nicht ab, wenn Sie etwas guten Willen zeigen.»
    «Toll. Danke», sagte Bob. «Das mach ich.»
    Katy kam mit einer Schachtel Pfefferminzkekse wieder und hielt sie der Frau hin. «Das macht fünf Dollar bitte.»
    «Fünf?» fragte die Frau. «Drüben beim Waldbau rn-Laden kosten sie nur zwei fünfzig.»
    «Schon», sagte Katy mit einer sanften Geste zu ihrem Vater, «aber ich hab höhere Unkosten als die.»
     
     
    3
     
    Mit leerem Blick starrte Bob durch das Schaufenster, jedesmal angestrahlt von dem warmen rollenden Licht des Kopierers, wenn das Gerät seinen Handzettel klonte.
    Statt des traditionellen Bewerbungstextes, den Mary mit Sicherheit vor Augen gehabt hatte, hatte Bob einen Text kreiert, in dem er für seine Idee der vollbiologischen Schädlingsvernichtung warb. Mit so einem Handzettel war garantiert, daß er nicht durch seriöse Jobangebote belästigt wurde, und außerdem, so dachte er, bestand immer die Chance, daß sich jemand bei ihm meldete, der sich für sein Konzept interessierte. Schließlich hatten Amerikaner zu verschiedenen Zeitpunkten geglaubt, Polyester, Käseersatz/Ersatzkäse und Richard Nixon seien alles tolle Ideen, wieso sollten sie sich da nicht mal auf eine wirklich gute Idee einlassen?
    Die erste Fassung von Bobs Text war mit zuviel wissenschaftlicher Terminologie überfrachtet, und er fand, daß das Ganze viel zu sachlich war und nicht genug Pep hatte, wie die Werbefachleute so was nannten. Also änderte er den Entwurf, wählte jetzt eine knappe, markige Schreibe und einen packenden Blickfang, um die Aufmerksamkeit des Lesers zu erregen. Zu diesem Zweck hatte er den Handzettel als Piratenflagge entworfen - weißer Totenschädel mit gekreuzten Knochen auf schwarzem Hintergrund. Der Text, der über den Totenschädel gedruckt war, lautete folgendermaßen:
     
    Professioneller SchädIingsvernichter! 15 Jahre Berufserfahrung! Meister der Gifte usw. mit tödlichem Konzept! Kein Schädling überlebt! Hinterbleiben keinerlei Spuren! Handeln Sie jetzt!
    Zufrieden mit seinem neuen Design, wartete Bob geduldig darauf, daß die Maschine ihm die fünfzig Kopien für seine begrenzte Direktversand-Kampagne lieferte. Während das Gerät vor sich hin summte, starrte Bob durch das Schaufenster und dachte über seine Zukunft nach.
    Trotz seines unbeirrbaren Optimismus war Bob Realist genug, um zu wissen, daß es nicht leicht sein würde, sein Ziel zu erreichen. Mary hatte was erwähnt, daß an die siebzig Prozent aller Geschäftsneugründungen innerhalb der ersten sechs Monate scheiterten. Weitere zwanzig Prozent gingen innerhalb eines Jahres den Bach runter. Blieben noch zehn Prozent, um mit harter Arbeit, ein bißehen Glück und der Wahl der richtigen Gelben Seiten Erfolg zu haben. Das Schlimmste war, daß Bob sich nicht einmal für dieses knallharte Rennen qualifizieren konnte, wenn es ihm nicht gelang, die perfekte Mordwanze herbeizukreuzen.
    Und selbst wenn Bob mit einem Frankensteinkäfer aufwarten konnte, der wirklich funktionierte, brauchte er trotzdem noch zwei Dinge: verseuchte Gebäude und einen kooperativen Immobilieneigentümer. Ersteres wäre in dieser Stadt leicht genug zu finden, letzteres - na ja, er arbeitete daran. Wenn er nur diesen Termin bei Mr. Silverstein bekommen könnte.
    Es gab eine Menge «wenns» zwischen hier und Bobs Traum, etwa so viele wie Schlaglöcher auf der West 54th Street.
     
    Bob war von dem Gesumme und dem Rhythmus des Kopiergeräts so fasziniert, daß er den Typen mit der KÄFER-EX-Baseballmütze gar nicht bemerkte, der die Bedford Avenue überquerte und dann auf dem Bürgersteig stand und Bob zuwinkte. Schließlich klopfte der Mann gegen die Scheibe und riß Bob wieder in die Wirklichkeit zurück. Bob grüßte ihn mit einem Lächeln.
    Es war Johnny

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